Tondokumente der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar
In einer Vorstands- und Kuratoriumssitzung der Deutschen Liszt-Gesellschaft während der "Weimarer Liszt-Tage" 2016 wies der Leiter des Hochschularchivs | Thüringer Landesmusikarchivs an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar – Christoph Meixner – darauf hin, dass sich dort zahlreiche Tondokumente befinden, darunter auch Aufnahmen namhafter Interpreten mit Werken von Franz Liszt (1811–1886) oder Johann Cilenšek (1913–1998) sowie Interviews und Ansprachen zu zwei bedeutsamen Anlässen, nämlich zur Namensgebung der Hochschule im Jahre 1956 sowie zur Jubiläumsfeier 1972 anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Großherzoglichen Orchesterschule, aus der später die Hochschule hervorging.
Im Jahr 2022 feiert die Hochschule dieses Jubiläum zum 150. Mal und nimmt dies zum Anlass, die genannten Tondokumente, insofern sie die wechselvolle jüngere Geschichte der Hochschule akustisch lebendig werden lassen, nun der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Sichtung zahlreicher Tondokumente durch den Pianisten Christian Wilm Müller, den Musikwissenschaftler Albrecht von Massow sowie durch die wissenschaftlichen Hilfskräfte Henrike Spittel und Maxim Mentzel ergab Material für vier Bereiche:
Dank gebührt ferner dem ehemaligen Vizepräsidenten für künstlerische Praxis der Hochschule, Elmar Fulda, der wie auch seine Nachfolgerin Anne-Kathrin Lindig die Mittel für die wissenschaftlichen Hilfskräfte zur Verfügung stellte, sowie den Personen und Institutionen, welche die für die Aufbereitung und Veröffentlichung der Tondokumente notwendigen Rechte gewährten.
Dank gebührt auch den Studierenden Tobias Meichsner, Lorenz Kestler und Viktor Heinrich, die in der ersten Phase der Aufbereitung Einführungstexte zu mehreren Tondokumenten geschrieben haben. Daran anknüpfend schrieben weitere Studierende verschiedener musikwissenschaftlicher Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2021 jeweils einen Einführungstext zu einem Tondokument und suchten zudem nach passenden Bildmaterialien. Henrike Spittel sowie Johanna von Bleichert als Nachfolgerin von Maxim Mentzel besorgten schließlich die digitale Aufbereitung aller Tondokumente für die Homepage der Hochschule. Weitere Unterstützung kam stets von Christoph Meixner sowie bei Bedarf von Amelie Bräumer, Ina Schwanse und Joachim Müller.
Zu hören, zu lesen oder zu sehen sind somit nun Musikalien, Bilder, Ansprachen und biographische Kommentare etc., durch welche die Hochschule für Musik FRANZ LISZT im Wirken namhafter Komponisten und Interpreten in Verbindung mit Chor und Orchester eine ungebrochene und entwicklungsfähige Kontinuität von hoher künstlerischer Qualität bekunden kann.
Unverzichtbar für die historische Aufbereitung der Tondokumente war neben dem Hochschularchiv die umfangreiche Recherche von Wolfram Huschke, der es mit seinem 2006 erschienenen Buch "Zukunft Musik – Eine Geschichte der Hochschule für Musik FRANZ LISZT" ermöglicht hat, jeder weiteren Aufbereitung spezifischer Phasen der Hochschulgeschichte einen angemessen gegliederten Gesamtkontext von 1872 bis 2003 zu bieten. Wo immer man sein Buch aufschlägt, wird man bis ins Einzelne faktenreich belegte Strukturen der Hochschule unter wechselnden geschichtlichen Bedingungen erörtert finden.
Prof. Dr. Albrecht von Massow