Exkursion nach Venedig, 26.01.–02.02.2020
Die Exkursion findet im Rahmen des Seminars Transfers und republikanische Freiheit im selbstständigen Patriarchat von Frau Prof. Dr. Helen Geyer statt. Die Exkursion ist geplant: 26.01.–02.02.2020. Sie wird von jedem Studierenden einen eigenen finanziellen Beitrag einfordern.
Die Musikgeschichte Venedigs ist schillernd, vielfältig, und zugleich eingebettet in einen umfassenden europäischen Diskurs: Ein reiches mittelalterliches Musizieren, rituell orientiert an Byzanz, markierte das spätantike Erbe, eine durch den Handel und die republikanische Verfassung begünstigte kulturelle Vielfalt und sich aus der relativ unabhängigen Patriarchatsstruktur ergebende hohe Toleranz beförderten eine internationalen Austausch: In vielerlei Hinsicht wurde Venedig zum Sprungbrett für Musizierende und Komponierende. Der Kirchenraum als theatrum sacrum, die Mehrchörigkeit, Akustik und Raumgeschehen als Faszinosum, die weltberühmten venezianischen Frauenkonservatorien, die frühen selbständigen Opernbühnen, die privaten Musizierstätten, die Begegnung unterschiedlicher Traditionen und Nationen, dies alles waren die Voraussetzungen, daß Venedig zum Sprungbrett für Musizierende und Komponisten wurde, zugleich selbst sehr attraktiv war. Hinzu kommt die entschiedene Rolle, die Venedig als führende Musik- und Kunstmetropole im 20. Jahrhundert wieder aufnahm, mit der Musikbiennale, der Gruppe um Malipiero, Maderna, Berio,Nono, etc. Dies alles läßt Venedig zum Brennpunkt musikalischer Studien werden.
Heute ist Venedig abgesehen vom überbordenden Tourismus eine Stadt der Universitäten und Forschungseinrichtungen. Auf der Exkursion werden wir nicht nur die ein schlägigen Orte, Theater und Bibliotheken besuchen, sondern auch Kontakte zu manchen Einrichtungen anknüpfen, das DSZV besuchen, Handschriften studieren, die noch vorhandenen Ospedali und San Marco, wie die Cini und andere Forschungseinrichtungen, ein einmaliges Konzert hören Galuppis Jahel-Oratorium durch die Musica Fiorita.