Das Orchester für den praktischen Dirigierunterricht (OPD)

Vor vielen Jahren wurde an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar das Orchester für den praktischen Dirigierunterricht (OPD) gegründet. Dieses Ensemble ist das ideale Arbeitswerkzeug für die praktische Ausbildung von Dirigent*innen. Es ersetzt die weltweit praktizierte Dirigierausbildung, in der üblicherweise statt mit einem Orchester mit Klavierspieler*innen gearbeitet wird durch den echten Orchesterklang.
Dieses erfolgreiche Modell wurde erst deutschlandweit, dann mehrfach in Europa kopiert und hat nun seit vielen Jahren Dirigent*innen wertvolle Praxisbausteine auf ihrem Weg zum Erfolg geliefert. Bisher wurde das OPD dank der finanziellen Förderung durch privates Sponsoring oder durch Unterstützung von diversen Vereinen getragen. Jede*r Mitspieler*in, jede*r Chorsänger*in erhält ein Honorar pro Stunde, bei jeweils drei Stunden Probendauer.

In der Regel finden im Wintersemester fünf, im Sommersemester vier Arbeitsproben in unterschiedlichen Besetzungen statt. Bei jeder der Arbeitsproben steht ein Orchester mit maximal ca. 45 Musiker*innen zur Verfügung. Es dirigieren in der Regel fünf bis sechs Dirigierstudierende. Bei dem COPD (Chor und Orchester für den praktischen Dirigierunterricht) stehen zudem noch ca. 25 Sänger*innen bereit.
Somit haben die Nachwuchsdirigent*innen die große Chance, ihre für ihr Studium so wichtige praktische Erfahrung in der Arbeit mit einem Orchester mit unterschiedlicher Literatur und Besetzung auszuweiten. Im Unterschied zur Arbeit mit einem Profi-Orchester kann im OPD als Arbeitsorchester mehr ausprobiert werden, man kann und darf Risiken eingehen und sich in diesem geschützten Raum entwickeln.

In einer klassischen Win-Win-Situation lernen auf der anderen Seite Instrumentalist*innen viele Werke der Standard-Literatur kennen, die sie im späteren Berufsleben im Orchester spielen werden. Bei den Proben mit Konzertliteratur erhalten die Studierenden der Instrumentalklassen die Chance, ihre Erfahrungen als Solist*innen mit Orchester und Dirigent*innen zu sammeln. Die gegenseitige Wahrnehmung Orchestermusiker*in / Chorsänger*in / Solist*in / Dirigent*in wird stark gefördert.
Besonders wichtig ist für alle Beteiligten, bei dieser Arbeit zu lernen, wie ein*e Dirigent*in arbeiten muss, warum bestimmte Abläufe nicht funktionieren, wo der/die Instrumentalist*in eigene Verantwortung übernehmen muss. Für die Dirigent*innen ist dies der wichtigste Teil der Ausbildung, der in der Simulation im Unterrichtsraum nicht gelernt werden kann: Die direkte Konfrontation mit dem Orchesterapparat und mit den Solist*innen, das differenzierte Hineinhören in den Gesamtklang, um gezielt Veränderungen oder Verbesserungen herbeizuführen, die psychologische Führung der Gruppe usw.

Die lange Liste der Erfolge der Dirigierstudierenden des Instituts für Dirigieren und Opernkorrepetition ist ein Beleg für die hervorragende Praxisarbeit, die an der Weimarer Musikhochschule angeboten wird – das OPD/COPD ist ein wichtiger Pfeiler dieses Modells. Es wird von allen Seiten – Instrumentalist*innen, Sänger*innen, Dirigent*innen – sehr stark unterstützt, eine Weiterführung dieses einzigartigen Miteinanders wird allseits gewünscht.
Das Orchester für den praktischen Dirigierunterricht braucht Ihre Unterstützung!
Nähere Informationen zum Orchester und den Förderungsmöglichkeiten erhalten Sie bei den nachfolgenden Ansprechpersonen.
Ansprechpersonen
Andreas Herrmann
Projektmanager Dirigentenschmiede 2.0
Strukturentwicklung | Orchester-Kooperationen | Marketing | Drittmittel
Fürstenhaus Raum: 020
- Geboren in Duisburg, aufgewachsen in der Metropolregion Rhein-Neckar; Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Mannheim, juristisches Staatsexamen; daneben ausgewählte musikwissenschaftliche Studien und Hospitationen (Universitäten Heidelberg und Tübingen, Musikhochschule Mannheim, Schola Cantorum Basiliensis); private Orgelstudien
- Aufbaustudium und Examen Kulturmanagement an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg; Projektassistenz bei Prof. Dr. Peter Ruzicka (Hamburgische Staatsoper), Dr. Peter Reidemeister (Basel) und im Musikreferat der Hamburger Senatsbehörde für Kultur; Teilnahme am Pilotprojekt Orchestermanagement der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main
- 1993-1998 Veranstaltungsmanager, ab 1995 stv. Geschäftsführer beim Festival Brandenburgische Sommerkonzerte in Berlin, dort Projekte u.a. mit Vladimir Ashkenazy, Riccardo Chailly, Peter Schreier, Igor Oistrach, Hellmuth Rilling und Frank Peter Zimmermann
- 1998-1999 Leiter Veranstaltungen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen
- 2000-2023 Geschäftsführer des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim, dort Projekte u.a. mit Nigel Kennedy, Andrea Bocelli, Sergej Krylov, Cyprien Katsaris und Lars Vogt, aber auch mit dem Spitzennachwuchs im Dirigierbereich; zahlreiche Gastspiele (Berliner, Kölner und Münchner Philharmonie, Musikverein Wien, Rudolfinum Prag, Sala Verdi Mailand, Tonhalle Zürich u.a.), Familienkonzerte, Crossover-Projekte, CD-Produktionen und Unternehmenskooperationen
- Seit 2024 Projektmanager „Dirigentenschmiede 2.0“ an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar

