Forschungsprojekte

Neben der Lehre hat auch die Forschung einen hohen Stellenwert am Institut für Musikpädagogik und Kirchenmusik. Die Forschungen der hier arbeitenden Wissenschaftler*innen beziehen sich insbesondere auf die Bereiche der empirischen und systematischen Musikpädagogik. Im Fokus stehen zumeist Forschungsfragen an der Schnittstelle musikpädagogischer Theorie und Praxis.

Bereichernd für einen beidseitigen Wissenstransfer sind die verschiedenen Kooperationen mit anderen Hochschulen, Universitäten, Musikschulen, Kindergärten und allgemeinbildenden Schulen im Kontext der verschiedenen Forschungsprojekte. 

Jonas Brehm

Jonas Brehm ist seit 2022 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musikpädagogik und Kirchenmusik tätig. In seinen Lehrveranstaltungen geht es primär um eine Auseinandersetzung mit schulischem Unterricht aus verschiedenen Perspektiven. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Verzahnung von Theorie und Praxis.

In seiner Forschung befasst er sich vorrangig mit Fragen der ästhetischen Philosophie. Verankert in der Kritischen Theorie Theodor W. Adornos und Max Horkheimers nähert er sich der Frage an, ob die Auseinandersetzung mit Kunst zu einer besseren Gesellschaft beitragen kann.

Die Arbeit wird von Prof. Dr. Kai Martin betreut.

Claudia Höpfl

Claudia Höpfl ist seit Oktober 2023 Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Musikpädagogik. Hier arbeitet sie an ihrem Dissertationsvorhaben zum Thema „Förderung musikalischer Notenlesekompetenz. Eine DBR-Studie zur Entwicklung von Unterrichtsmaterial für Lernende mit Legasthenie.“ 

Basierend auf einer umfassenden Analyse der Ausgangslage soll Unterrichtsmaterial entwickelt werden, welches sich an den Inhalten und Grundprinzipien eines bereits bestehenden Programms zur Förderung der Lese- und Rechtschreibkompetenzen orientiert und diese auf den Erwerb und die Festigung von Notenlesekompetenzen transferiert. 

Ziel ist dabei die Frage beantworten, ob durch die Übertragung ein Effekt auf den Prozess des  Notenschrifterwerbs erzielt werden kann. Die Überprüfung der Effekte erfolgt in einem iterativen Verfahren multimethodologisch mittels Eye-tracking und qualitativer Interviews.

Die Arbeit wird von Prof. Dr. Anne Fritzen betreut.

Julia Keidl

Seit Oktober 2022 ist Julia Keidl künstlerische Mitarbeiterin am Institut für Musikpädagogik und Kirchenmusik für das Fach Schulpraktisches Klavierspiel. Ihre Stelle schafft verschiedene Qualifikationsangebote im künstlerischen und pädagogischen Bereich, die Julia Keidl unter anderem durch Entwicklung eigenständiger pädagogisch-künstlerischer Projekte oder Lehrformate für das Fach Schupra erreichen kann.

Auch bildet die Weiterentwicklung des eigenen künstlerischen und pädagogischen Repertoires einen Schwerpunkt ihrer Arbeit an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.

Franz Mader

Das 2023 begonnene musikpädagogische Forschungsprojekt „Machtsensibles Unterrichten an Musikhochschulen. Eine empirische Untersuchung der Perspektiven von Lehrenden und Studierenden“ untersucht die Wahrnehmungen von Lehrenden und Studierenden an Musikhochschulen hinsichtlich der Ausprägung von Macht und Hierarchien im Unterrichtskontext. Das Mixed-Methods-Design sieht eine qualitative Erhebung in Form von Interviews und eine quantitative Erhebung in Form eines Surveys vor.

Jede zwischenmenschliche Interaktion und damit auch jedes Unterrichtsverhältnis ist graduell von Macht geprägt. Der künstlerische (Einzel-)Unterricht an Musikhochschulen stellt eine intensive Form der pädagogischen Begegnung dar, welche in besonderem Maße Nähe und eine persönliche Beziehung zwischen Lehrenden und Studierenden bedeutet. Als Angehörige der Institution Musikhochschule sind beide Statusgruppen zudem in ein Gefüge organisationaler Hierarchien eingebettet. Diese Rahmenbedingungen schlagen sich hypothetisch im individuellen Erleben der Beteiligten wieder.

Ziel der empirischen Studie ist es, ein Bild der bestehenden Verhältnisse zu erzeugen und diesen Ist-Zustand der künstlerischen Lehre unter pädagogischen und psychologischen Gesichtspunkten zu betrachten.

Die Arbeit wird von Frau Prof. Dr. Anne Fritzen betreut. 

Prof. Kai Martin

Kai Martin ist seit 2012 Professor für Musikdidaktik in Weimar sowie aktuell auch Studiengangleiter für Bachelor/ Master of Education und Staatsexamen. 

Seine Forschungsinteressen liegen in der "Philosophy of Music Education/ Philosophischen Ästhetik", der Musikpädagogik und historischen Musikwissenschaft als interdisziplinäre Forschungsfelder sowie in aktuellen sozialen und kulturellen Transformationsprozessen. 

Neueste Veröffentlichung: 
Martin, Kai/ Stick, Christian (Hrsg.): Musikpädagogik in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung, Weimar 2021 (https://www.pedocs.de/volltexte/2021/21721 bzw. http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-217212)

Anna Merz

Anna Merz ist seit Mai 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Musikpädagogik (künstlerisch-pädagogische Ausbildung). Neben ihrer Lehrtätigkeit arbeitet sie an ihrem Promotionsprojekt zum Thema „Motivation zum Musizieren in der Lebensspanne. Didaktische Implikationen einer Anreizanalyse für den Instrumentalunterricht mit Erwachsenen“. 

Im Zentrum der Forschung steht die Frage, ob und inwiefern eine auf individuelle Anreizpräferenzen angepasste Unterrichtsmethodik eine Interessensentwicklung erwachsener Instrumentalschüler*innen beeinflusst. Ziel des Projektes ist die Konzeption einer Handlungsleitlinie für den Instrumental- und Gesangsunterricht, welche individuelle Anreizpräferenzen Erwachsener mit einbezieht.

Das methodische Vorgehen erfolgt hypothesengeleitet im Rahmen einer Längsschnittstudie, in der erwachsene Instrumentalschüler*innen sowie deren Lehrkräfte forschend begleitet werden. Die Arbeit wird von Prof. Dr. Anne Fritzen sowie Prof. Dr. Pablo Pirnay-Dummer (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) betreut.

Eva-Marie Schmitt

Eva-Marie Schmitt ist seit 2022 im Rahmen einer Qualifikationsstelle als künstlerische Mitarbeiterin im Masterstudium Elementare Musikpädagogik/Rhythmik tätig.

Ihre Lehrveranstaltungen umfassen Unterrichtspraxen mit verschiedenen Zielgruppen (KiTa, Zusammenarbeit mit Senior*innen oder Bezugspersonen mit ihren Kindern), Fachdidaktik sowie Elementare Musikpädagogik für Studierende der Lehramtsstudiengänge. 

Ihre Schwerpunkte liegen in der Entwicklung neuer Lehrformate im digitalen Kontext, dem Kompetenzerwerb in der Lehre und Begleitung internationaler Studierender, der Weiterentwicklung des eigenen künstlerisch-pädagogischen Profils sowie dem Erwerben differenzierter Kenntnisse im Fach Rhythmik in Theorie und Praxis.
 

Prof. Dr. Anna Wolf

Ihren Bachelor in Musikwissenschaft absolvierte Anna Wolf an der Universität Bremen und ging danach für den Master „Music, Mind and Brain“ an das Goldsmiths, University of London. Von 2011 bis 2018 arbeitete sie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien (HMTM) Hannover, wo sie 2015 ihre Promotion mit dem Titel „Es hört doch jeder nur was er versteht. Konstruktion eines kompetenzbasierten Assessments für Gehörbildung“ abschloss.

Seit 2016 arbeitete sie zudem als Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Lehre an der Universität Hamburg und schloss dort 2019 das Lehrzertifikat „Good teaching practice“ ab. 2021 kehrte sie, diesmal als Referentin der Präsidentin, an die HMTM Hannover zurück und arbeitete dort u. a. an der Erstellung des Masterplans 2030 und des Hochschulentwicklungsplans mit. 

Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen das Assessment von musikalischen Fertigkeiten, insbesondere von verschiedenen Hörkompetenzen wie dem analytischen Hören oder der Klangvorstellung, die vor und im Studium gebildet werden.

Neben diesen sehr spezialisierten Fertigkeiten forscht sie zur Wahrnehmung und Wirkung von Musik in unterschiedlichen Kontexten, u. a. von verschieden gestalteten Interpretationen, Produktionen und Aufführungspraxen. Weitere Ko-Publikationen zu Neuromythen in der Musikpädagogik, Übersetzungen des GoldMSI-Testverfahrens und dem Singen im Musikunterricht runden ihr Portfolio ab. 

Aktuelle Publikationen bei ORCID