Thüringer Opernstudio
Das Thüringer Opernstudio ist ein Aufbaustudium in Kooperation der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar (DNT), dem Theater Erfurt, dem Theater Nordhausen sowie dem Theater Altenburg Gera, dessen Wiederaufnahme zum Beginn der Spielzeit 2025/2026 geplant ist. Der Studiengang eröffnet jungen, hochbegabten Sängerinnen und Sängern die Chance, professionelle Berufserfahrungen auf der Opernbühne zu sammeln.
Die Studierenden erarbeiten Fachpartien in Neuinszenierungen und im Repertoire und stehen regelmäßig in den Aufführungen der Theater auf der Bühne. An der Hochschule besuchen sie Unterrichte. Ein von den Theatern ausgereichtes Stipendium ermöglicht ihnen, in finanzieller Unabhängigkeit konzentriert ihre künstlerischen Kompetenzen zu erweitern und durch den Vorsprung in der Berufspraxis ihre Chancen bei der Suche nach Engagements zu finden.
Die Partner
Hochschule, Theater und Orchester bekennen sich zu Thüringens reicher Theater- und Orchestertradition und geben diese in der aktiven Förderung des künstlerischen Nachwuchses auf höchstem Niveau weiter. Ihre Zusammenarbeit stärkt Thüringen als Hochschulstandort und unterstreicht dessen Bedeutung als Kulturraum mit Zukunft.
- Deutsches Nationaltheater Weimar, Operndirektor Dorian Dreher
- Theater Erfurt, Künstlerischer Direktor Malte Wasem
- Theater Nordhausen/ Sondershausen, Intendant Daniel Klajner
- Theater Altenburg Gera, Generalintendant und Operndirektor Kay Kuntze
Das Studium am Opernstudio
- Dauer: zwei Semester / eine Spielzeit; in Einzelfällen nach gemeinsamer Entscheidung der Partner um zwei weitere Semester verlängerbar. Die Studienzeit beginnt im Wintersemester. Bitte beachten Sie, dass die Spielzeiten der Theater nicht identisch mit den Unterrichtssemestern sind.
- Inhalte an den Theatern: praktische Berufserfahrungen durch den regelmäßigen Einsatz in Proben und Vorstellungen, in Repertoireaufführungen und Neuinszenierungen. Bei Besetzungen werden die Eignung und Entwicklungsmöglichkeiten der Stipendiaten berücksichtigt.
Bitte beachten Sie, dass Unterrichte und Proben auf Deutsch stattfinden. Ausreichende Deutschkenntnisse sind somit zwingend erforderlich.
- Inhalte an der Hochschule: Hier finden Sie in Kürze die konkreten Lehrangebote für dieses Studium.
- Abschluss: Bei Nachweis eines ordnungsgemäßen Studiums wird am Ende ein Zertifikat vergeben, das eine schriftliche Beurteilung der Leistungen in den kooperierenden Theatern beinhaltet.
- Stipendium: monatlich für die Dauer des Studiums (wird vom Theater gezahlt)
- Anzahl Stipendiat*innen: maximal sechs
Leitung
Prof. Jochen Biganzoli
opernstudio@hfm-weimar.de
- Professor Musiktheater/Szene, Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar -
Informationen
Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar
Frau Kathrin Horn
Tel. 03643 | 555 136
Zulassungsvoraussetzungen
- Abgeschlossenes Studium (BA, MA, Diplom) mit dem Hauptfach Gesang (oder vergleichbarer Abschluss)
- Altersgrenze: 30 Jahre bei Bewerbung
- Bestehen der Eignungsprüfung in Form eines Vorsingens
Bewerbung
Bewerbungen für das Studienjahr/ Spielzeit 2025/26 (Studienbeginn 01.09.2025) reichen Sie bitte ausschließlich über das Online-Portal zwischen dem 01.10. und 30.11.2024 ein. Die Dokumente und das Video müssen im GECKO Campus (Online-Portal) hochgeladen werden.
- Bewerbungsantrag um einen Studienplatz
- Foto
- eigenhändig unterschriebener tabellarischer Lebenslauf
- Nachweisüber das abgeschlossenen Hochschulstudium bzw. über die Anmeldung zur Abschlussprüfung
- Video: Auswendiger Vortrag von drei Arien in unterschiedlichen Originalsprachen und Epochen, ein Werk davon in deutscher Sprache. Anforderungen an das Video: Zum Zeitpunkt des Bewerbungsschlusses soll die Aufnahme nicht älter als ein Jahr sein. Die Dauer des Videos beträgt 15 - 20 Minuten incl. einer persönlichen Vorstellung. Alle Werke werden in einem Link hintereinander, die einzelnen Aufnahmen ohne Schnitt gespielt. Die technische Qualität der Videoaufnahme muss nicht professionell sein. Das Video kann in diesen Formaten hochgeladen werden: .mp4, .ogg, .ogv, .m4v, .webm, qt, .mov
- Nachweis über die Einzahlung der Eignungsprüfungsgebühr in Höhe von 50 Euro
Eine Vorauswahl zur Eignungsprüfung wird anhand der eingereichten Video-Dateien getroffen. Bewerber, die die Vorauswahl bestehen und die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen, werden schriftlich zur Eignungsprüfung in Form eines Vorsingens eingeladen.
Nur vollständige und fristgerecht eingegangene Bewerbungen können berücksichtigt werden.
Eignungsprüfung
Die Eignungsprüfung für das Thüringer Opernstudio (WS 2025/26) findet Anfang März 2025 statt. Sie hat hinsichtlich Form, Inhalt und Dauer den Charakter eines Vorsingens an deutschen Theatern und Bühnen bei der Bewerbung um eine Stelle.
Eine gemeinsame Jury, die sich gleichermaßen aus Vertreter*innen der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, des Deutschen Nationaltheaters Weimar, des Theaters Erfurt, des Theaters Nordhausen und des Theaters Altenburg-Gera zusammensetzt, nimmt die Prüfung ab.
Die Bedingungen der Eignungsprüfung (Ort, Zeit) werden nach Bestehen der Vorauswahl zugeschickt.
Für das Vorsingen ist vorzubereiten:
- Auswendiger Vortrag von bis zu vier Arien bzw. Szenen unterschiedlicher Stilepochen, in der jeweiligen Originalsprache, mindestens eine davon in deutscher Originalsprache (ca. 20 Minuten)
- Eine selbst gewählte Sprech-Szene in deutscher Sprache aus einem dramatischen Werk (Monolog oder Dialog) oder einer szenischen Improvisation mit Text (ca. 5 Minuten)
Beurteilungskriterien sind eine ausgezeichnete stimmliche Veranlagung, Musikalität, künstlerische Phantasie, Stilempfinden, stimmtechnische Reife, szenische Phantasie und die Fähigkeit, mit Mitspieler*innen und Publikum zu kommunizieren.
Stipendiat*innen 2025/26
Die neuen Stipendiat*innen des Thüringer Opernstudios stehen fest!
Mit großer Freude begrüßen das Theater Erfurt und das Deutsche Nationaltheater Weimar (DNT) vier vielversprechende junge Sängerinnen und Sänger, die in der Spielzeit 2025/26 Teil des renommierten Thüringer Opernstudios sein werden. Für das Theater Erfurt wurden die Sopranistin Antonia Schuchardt und der Bariton Alessio Fortune Ejiugwo ausgewählt. Die Sopranistin Adèle Clermont und der Bariton Joel Andreasson verstärken das Ensemble am DNT Weimar. Die vier jungen Talente aus Deutschland, Italien, Frankreich und Schweden haben sich unter 28 Bewerberinnen und Bewerbern durchgesetzt und die Jury überzeugt.
Joel Andreasson, Bariton

Joel Andreasson (Bariton) stammt aus dem schwedischen Göteborg. Derzeit studiert er im Masterstudiengang Gesang an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar bei Prof. Michael Gehrke. Zuvor absolvierte er ein Studium an der Vadstena Gesangs- & Klavierakademie in Schweden bei Anders Düring, mit besonderem Schwerpunkt auf dem klassischen Liedrepertoire.
Während seiner Ausbildung wurde Joel Andreasson mit mehreren Preisen und Stipendien ausgezeichnet, darunter das Göta-Par-Bricole-Stipendium für Gesang sowie der 2. Preis auf Distrikt-Ebene beim Lions Musikpreis Klassischer Gesang 2022.
Sein Opernrepertoire umfasst Partien wie Graf Almaviva in Mozarts Le nozze di Figaro, Guglielmo in Così fan tutte, David in Samuel Barbers A Hand of Bridge sowie den 2. Boy in Leonard Bernsteins Trouble in Tahiti.
In der Uraufführung von Giordano Bruno do Nascimentos Oper Mutter übernahm er die Rolle des Beamten.
Als Konzertsänger ist Joel Andreasson ebenfalls regelmäßig zu hören – so sang er u. a. im Weihnachtsoratorium 2022 in Weimar unter Ton Koopmann alle Bass-Kantaten sowie die Baritonpartie in der Uraufführung von Christian K. Franks chorsinfonischem Werk … der Herr hat’s genommen … für Bariton, Chor, Orchester und Elektronik.
Ich bin sehr dankbar für die Aufnahme ins Thüringer Opernstudio. Die Möglichkeit, mit so vielen wunderbaren, professionellen Künstlerinnen – Sängerinnen, Musikerinnen, Dirigentinnen und Regisseur*innen – zu arbeiten, bedeutet mir viel. Solche Erfahrungen sind unglaublich bereichernd und inspirierend."
Adèle Clermont, Sopran

Adèle Clermont wurde 1998 in Soissons, Frankreich geboren. Sie wuchs in Paris auf und begann ihre musikalische Ausbildung schon früh mit dem Cello. 2013 begann sie ihr Studium des Operngesangs am Conservatoire à Rayonnement Régional de Paris, dass sie 2020 abschloss. Noch während ihres Studiums gab sie 2014 ihr Bühnendebüt als Yniold in C. Debussy’s „Pelleas et Mélisande”; eine Rolle, die sie 2018 erneut übernahm. Seit Oktober 2020 lebt sie in Wien und studiert an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien bei Prof. K.S. Linda Watson.
2018 war Clermont als Adele in „Die Fledermaus“ von J. Strauss II. zu sehen, im März 2019 interpretierte sie „Drei Lieder der Ophelia“ opus 67 von R. Strauss im großen Saal der Philharmonie de Paris. Im Mai 2021 war sie in der Rolle der Prinzessin in „Vom Pagen und der Königstochter“ einer Zusammenstellung von R. Schumanns späten Balladen, im La Seine Musicale in Paris mit dem Insula Orchestra unter dem Dirigat von Laurence Equilbey zu sehen. Im September 2022 gab Adèle Clermont als Blondchen in die „Entführung aus dem Serail“ von W.A. Mozart ihr Debüt im Wiener Konzerthaus und im Grazer Musikverein.
Koloraturensicher und quirlig hörte man Adèle Clermont als Blonde, einer Rolle von der auch außergewöhnliche Stimmkünste verlangt werden." (Opera Online)
Unter dem Dirigat von Andreas Stoehr sang Clermont im Januar 2024 Zerbinetta (Szene und Quintett) aus „Ariadne auf Naxos“ (R. Strauss) im Theatermuseum Wien. Im Oktober 2022 war sie im Wiener Muth-Theater, in „Pinocchio” als Grille zu sehen, im Mai 2023 folgte das Debut in der Wiederaufnahme von „La Nuit des Rois” in der Hamburger Elbphilharmonie.
In der Spielzeit 23/24 war Adèle Clermont als Königstochter in „Das tapfere Schneiderlein“ im Wiener Muth-Theater, als Schneewittchen in „Schneewittchen“ im Dschungel Wien, sowie erneut als Grille in „Pinocchio“ bei den Bregenzer Festspielen zu sehen. Aktuell bereitet Sie in Wien „Weiße Nächte“ von Dostojewski vor. Ein Abend mit Musik von R. Schumann, R. Strauss, S. Rachmaninow, R. Schubert und W. A. Mozart.
Alessio Fortune Ejiugwo, Bariton

Alessio Fortune wurde in Poggibonsi geboren. Er studiert am Istituto Superiore di Studi Musicali Rinaldo Franci in Siena unter der Anleitung der italienischen Mezzosopranistin Laura Polverelli und widmet sich einer intensiven Konzerttätigkeit, in der er ein breites Repertoire von recitar cantando bis Jazz aufführt.
Darüber hinaus nimmt er an Meisterkursen teil und studiert bei namhaften Künstlern wie Patrizia Ciofi, Mariella Devia, Nicola Beller Carbone, Michele Pertusi, Elizabeth Norberg-Schulz, Gloria Fabuel, Donata D’Annunzio Lombardi, Victoria Manso, Marco Spotti, Francesca Sassu, Yvonne Naef, Gianfranco Montresor, Filippo Mineccia und dem italienischen Dirigenten Renato Palumbo.
Seit 2018 ist er zudem Student der Accademia Chigiana, wo er unter der Anleitung des Tenors William Matteuzzi studiert und mit national und international renommierten Regisseuren und Dirigenten wie Lorenzo Mariani, Cesare Scarton, Daniele Gatti und Luciano Acocella zusammenarbeitet.
Im Sommer 2022 nahm er an der Bottega Donizetti bei der Fondazione Teatro Donizetti in Bergamo teil, wo er die
Gelegenheit hatte, mit Sängern wie Alessandro Corbelli, Alex Esposito und Carmela Remigio, Dirigenten wie Riccardo Frizza und Vincenzo Milletarì, Regisseuren wie Francesco Micheli sowie mit Vocal Coaches und Korrepetitoren wie Giulio Zappa und Hana Lee zu arbeiten.
Im Jahr 2024 ist er Student an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar, wo er unter der Anleitung der Sopranistin Silke Evers-Osthoff studiert. Er setzt sein Gesangsstudium kontinuierlich unter der Anleitung des Vocal Coaches Enrico Zucca fort.
Ich bin begeistert dem Opernstudio Thüringen beizutreten! Diese Gelegenheit hat für mich eine ganz besondere Bedeutung, denn Thüringen, insbesondere Weimar, ist zu einem Ort geworden, der mir unglaublich am Herzen liegt. Meine Zeit dort war geprägt von künstlerischem Wachstum, inspirierenden Begegnungen und einer tiefen Verbindung zum reichen kulturellen Erbe der Region. Dorthin zurückzukehren um dieses neue Kapitel meines Lebens und meiner künstlerischen Laufbahn zu beginnen, fühlt sich an wie eine Heimkehr. Ich könnte darüber nicht glücklicher sein. Die kommenden Projekte sind äußerst spannend, und ich kann es kaum erwarten, dieses wunderbare Abenteuer anzutreten, neue künstlerische Herausforderungen zu meistern und zur Opernszene in Thüringen beizutragen. Ich freue mich auf alles was kommt!"
Antonia Schuchardt, Sopran

Die Sopranistin Antonia Schuchardt ist in Mannheim geboren und aufgewachsen und beendete im April 2024 ihren Master of Arts an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Carola Höhn. Im Sommer 2023 sang sie dort die Rollen Le Feu, La Princesse und Le Rossignol in Ravels „L ́enfant et les sortiléges“.
Sie ist Stipendiatin des Richard Wagner Verbands Berlin/Brandenburg und Preisträgerin der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Als Preisträgerin des Heidelberger Frühlings war sie im Radiokonzert des SWRKultur Stuttgart mit ihrer Liedduopartnerin Leonie Bulenda zu hören. In der laufenden Spielzeit ist sie am Theater Passau in den Rollen der Najade in „Ariadne auf Naxos“ sowie der Baroness in „Sound of music“ zu erleben. Außerdem folgen zwei Gastengagements am Gaertnerplatztheater München sowie an der Volksoper Wien, die sie im Finale des Johann Strauss MUT-Wettbewerbs 2024 für sich gewinnen konnte.
Ihre Konzerttätigkeiten führten sie unter anderem nach Rom, Karlovy Vary, Berlin, Frankfurt am Main sowie zu zahlreichen Spielstätten im Rhein-Neckar-Kreis. Bereits in jungen Jahren debütierte sie am Nationaltheater Mannheim als Flora in Benjamin Brittens Oper „The Turn of the Screw“ sowie in der Uraufführung „Alpha&Omega“, komponiert von John King.
Sie besuchte Meisterkurse bei Eva Mei, Anna-Lucia Richter und Ammiel Bushakevitz, Edith Wiens (Eppaner Liedsommer), Melanie Diener und Thomas Hampson (Internationale Opernwerkstatt Waiblingen).
Ab der Spielzeit 25/26 ist sie Mitglied des Opernstudios Thüringen am Theater Erfurt.
Ich freue mich sehr auf die für mich neue und schöne Stadt Erfurt und natürlich ganz besonders auf meine aufregende Arbeit am Theater. Ganz besonders wird es für mich sein, von meinen neuen Kolleg*innen lernen zu dürfen und an tollen Rollendebuts in der kommenden Spielzeit weiterzulernen. Bis ganz bald in Erfurt!"