Veranstaltungen Musiktheorie
2023
Vorbereitungskurs auf Eignungsprüfung in Nebenfächern Musiktheorie / Gehörbildung
Weimarer Tagung für Musiktheorie
"Im Stile von ...": Vorträge, Workshops, Diskussionen und ein Konzert über "Wege zum Musik-Erfinden"
ACHTUNG: Die Tagung wurde kurzfristig in den Festsaal Fürstenhaus verlegt!
→ Zum Tagungsflyer (PDF)
In der musiktheoretischen Ausbildung spielen Stilkopien eine große Rolle – doch schon das Wort ist diskussionswürdig: Kann eine Kopie einen künstlerischen Wert haben? Und widerspricht das Kopieren nicht dem Anspruch von Musiktheorie, ein künstlerisches Fach zu sein? Dass dieser Ansatz didaktische Potenziale besitzt und dazu geeignet ist, Studierende zu motivieren, dürfte unumstritten sein – aber sollte man dann nicht eher von „stilbezogenem Komponieren“ sprechen? Und welche Anknüpfungspunkte bieten solche Konzepte, schöpferisch zu werden, für den Unterricht in Schule und Musikschule?
Die Weimarer Tagung 2023 versieht das Oberthema „Im Stile von …“ deshalb mit dem Untertitel „Wege zum Musik-Erfinden“, und hierin eingeschlossen sein sollen ausdrücklich Analysieren und Hören – und damit „Musiktheorie und Hörerziehung“: Diese Disziplinen versuchen die Mitteldeutschen Tagungen, die rotierend in Weimar, Halle und Leipzig stattfinden, seit jeher zusammenzuführen. Nach Halle (2020) und Leipzig (2022, nach dem Corona-bedingten Ausfall 2021) sind wir nun (2023) wieder in Weimar angekommen.
Aufgrund der Erfahrungen der letzten Veranstaltungen haben wir das Programm auf zwei Tage verdichtet, und wir freuen uns am 24. und 25. Februar 2023 auf einen intensiven Austausch, auch auf europäischer Ebene: Wir werden drei Gäste der Universität Mozarteum Salzburg zu Gast haben. Komponisten – und ihre Werke als stilistische Vorbilder – sind ein Fokus unserer Beschäftigung, ein anderer geht in die Umsetzung: Wie lässt sich dies lehren und aktiv gestalten? Und was sind Beispiele gelungener Tonschöpfungen „im Stile von“ – etwa im Weiterkomponieren von Fragmenten?
Außerordentlich gespannt sind wir auf den Erfahrungsbericht von Peter Gülke, des Siemens-Preisträgers 2014, der seinen Zugang zu Schuberts Sinfonischen Fragmenten schildern wird; Ulrich Kaiser hingegen wird den Bogen hin zum Songwriting schlagen. Wir wollen damit ein Forum sein, auf dem sich viele Musikbegeisterte treffen und das zudem verschiedene Arbeitsgruppen der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) wie die „AG Musikunterricht“ und die „AG Musikschulen“ zusammenführt.
Als Partner für diese Tagung schließen sich wieder das Zentrum für Musiktheorie der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, die Fachrichtung Komposition / Tonsatz der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und das Institut für Musik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit der GMTH zusammen.
Mögen die Wege zum Musik-Erfinden also nach Weimar führen: Wir freuen uns darauf, Sie in unserem Festsaal Fürstenhaus willkommen zu heißen!
Programm
Freitag, den 24. Februar 2023 | Festsaal Fürstenhaus
14.00 Uhr Begrüßung – Prof. Anne-Kathrin Lindig, Präsidentin der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar
Impulsvortrag – Prof. Dr. Gesine Schröder, Leipzig | Täuschend echte Fälschungen und Appropriation Art. Zum Zwischen- und zum Endzweck von Stilkopien
14.30 Uhr Prof. Dr. Sigrun Heinzelmann, Salzburg | „À la manière de...“ – Ravels kreativer Umgang mit Modellen
15.15 Uhr Prof. Dr. Peter Gülke, Weimar | Über besondere Auskünfte von Fragmenten – Schuberts gescheiterte Sinfonien
16.00 Uhr Kaffeepause
16.30 Uhr Marcus Aydintan, Weimar | Klaviertänze komponieren (mit Nicolas Absalom und Gergö Bauer, Klavier)
17.00 Uhr Prof. Dr. Juliane Brandes, Salzburg | Stilgebundenes Komponieren als Unterrichts- und Forschungsgegenstand sowie als selbstständige künstlerisch-wissenschaftliche Disziplin
17.30 Uhr Dr. Georg Biegholdt, Leipzig / Prof. Almut Gatz, Würzburg / Arne Lüthke, Leipzig | Komponieren, Bewegen, Hören. Wege zur Musiktheorie in der Grundschule
18.15 Uhr Zeit für Abendessen (individuell)
19.30 Uhr Impulse und Konzert
- Stilkopien im musiktheoretischen Unterricht verschiedener Länder
- Kurzvorträge: Nataliia Ryzhkova, Moskau / Erik Schroeder, Salzburg / Roman Engelhardt, Weimar
- Liszt-Fragmente: M.K. und Andante religiosamente
- Einführung: Prof. Jörn Arnecke / Marcus Aydintan / Johanna Koerrenz / Elias Wöllner, Weimar
- Aufführung durch Klavierstudierende der Hochschule: Nicolas Absalom, Gergö Bauer
Samstag, den 25. Februar 2023 | Festsaal Fürstenhaus
9.00 Uhr Elke Reichel, Weimar | Workshop: Kanons nach historischem Vorbild erfinden
9.45 Uhr Prof. Dr. Ulrich Kaiser, München | Songwriting ohne Ideen?!
10.30 Uhr Jan Esra Kuhl, Leipzig | Stilkopien im Unterricht für künftige Gymnasiallehrer*innen
11.00 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr Prof. Jens Marggraf, Halle | Forward to the Past. E. T. A. Hoffmanns 6 Canzone und der Beginn historisierenden Komponierens
12.00 Uhr Dr. Maik Richter, Weißenfels | Schütz macht Schule. Musikalisch-digitales Klassenzimmer im Heinrich-Schütz-Haus Weißenfels
12.30 Uhr Markus Ritzel, Halle | Erik Satie – ein Annäherungsversuch
13.00 Uhr Mittagspause / Sitzung AG Musikunterricht / AG Musikschulen?
14.30 Uhr Sven Daigger, Weimar | Ravels „Bolero“ als digitales Instrumentationsprojekt mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen
15.00 Uhr Stefan Garthoff, Naumburg | Workshop: Klingt cringe. Arrangieren für den Unterricht.
16.30 Uhr Schlussplenum
2022
Tag des E-Learnings
Digitalisierung - für wen, was und wozu?
Der zweite „Tag des e-Learnings“ am 29. Juni 2022 an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar stellt verschiedene Wege vor, Fantasie und Digitales zusammenzubringen: Künstliche Intelligenz komponiert wie Mozart, der Computer schreibt stilgebundene Chorsätze aus der Zeit um 1600, erfindet Musik wie ein Vogelschwarm und hilft bei musikalischen Grundlagen und der Analyse.
Unterstützt durch den Stifterverband in Verbindung mit dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, soll an diesem Tag Neues geboten und diskutiert werden, können die Potenziale unserer Hochschule zum e-Learning aufgezeigt werden. Die Studierenden sind herzlich eingeladen, sich aktiv einzubringen: Welche digitalen Kompetenzen möchten sie in ihrem Studium vermittelt bekommen?
Anmeldung unter: dorothea.warneck(at)hfm-weimar.de
Vorbereitungskurs
Vorbereitungskurs auf die Eignungsprüfung in Musiktheorie/ Gehörbildung an Musikhochschulen
Wann: Samstag, 21. Mai 2022, 10.00-17.30 Uhr
Wo: Musikschule „Johann Nepomuk Hummel“ Weimar
Kursleitung: Studierende der HfM Weimar mit Schwerpunkt Musiktheorie
→ Nähere Informationen und Anmeldung
Eine Musterklausur mit Lösungen finden Sie hier:
- Muster einer Eignungsprüfung im Nebenfach Musiktheorie
- Lösung zum Muster
- Glossar der wichtigsten Begriffe für die Eignungsprüfung der Nebenfächer Musiktheorie und Gehörbildung
XV. Mitteldeutsche Tagung Musiktheorie und Hörerziehung
"Heimat in der Fremde"
13. – 15. Mai 2022
Die Musik, die an deutschen Musikschulen, allgemeinbildenden Schulen und Hochschulen gemacht und unterrichtet wird, ist oft nicht „rein europäisch“. Seit Jahrhunderten fließen Elemente entfernter Kulturen in sie ein. Wo gibt es in „klassischer“ Musik fremde und wo vertraute Elemente? Sind wir in Musik beheimatet, die Fremdes einschließt? Heute ist Musik aus entlegenen Weltgegenden meist nur einen Klick entfernt, gleichwohl bleibt sie exotisch, man hält sie außen vor; in Schulen, Seminare oder den Instrumentalunterricht findet sie kaum Eingang.
