Schwerpunkte Forschung

Der UNESCO Lehrstuhl „Transcultural Music Studies“ realisiert eine internationale, projektbasierte und anwendungsorientierte Musikforschung. Ziel ist die Einrichtung eines akademischen Nord-Süd-Süd-Netzwerks.

Erforscht werden lebendige Musikpraxis, das Wissen um sie und die vielfältigen Ereignisse, in die sie eingebunden ist. Das Interesse gilt den sozialen Bedingungen musikalischer Aktivitäten ebenso wie den Musizierenden. Musik-kulturelle Zuschreibungen werden hierbei ebenso in den engeren Fokus genommen wie die geschichtlichen Zusammenhänge, aus denen Musiktraditionen entwickelt und musikalische Stile und Gattungen geformt wurden. Historische und gegenwartsbezogene Prozesse des Kulturtransfers sind hierbei grundlegend und prägen die methodischen Ansätze unserer Forschungen. Dies alles gilt in Bezug auf globale Erscheinungen wie in eher lokalen Kontexten.

Aspekten wie immaterielles Kulturerbe und Musik, Musik und Migration oder Musik als Ausdruck transkultureller Prozesse gilt besondere Aufmerksamkeit in der Forschung. Die Arbeit steht dabei häufig im Zusammenhang mit dringenden sozialen und kulturpolitischen Fragen unserer Zeit, im Sinne einer Public Musicology, die sich immer wieder neu ihrer gesellschaftlichen Rolle und Verantwortung bewusst machen muss.  

Forschungen u. a. in Afghanistan, Äthiopien, Brasilien, Kolumbien, Südafrika, Thailand und Türkei belegen die intensive und auf Collaborative Research ausgerichtete Arbeit am musikwissenschaftlichen Lehrstuhl „Transcultural Music Studies“. Der UNESCO Lehrstuhl stellt mit den „Transcultural Music Archives“ Forschern der Musikethnologie und verwandter Disziplinen eine digitale Forschungsinfrastruktur für die Speicherung, Annotation und den Austausch digitaler Instantiierungen ihrer ursprünglichen Feldaufnahmen zur Verfügung.