Vergessen und vergöttert

Solo und Lied mit Klavier- und Gesangsstudierenden

Dienstag, 21. Juni 2022
19:30 Uhr
Saal Am Palais  


Weimar ragt solitär heraus mit seiner dichten Präsenz von Musik, Architektur und Literatur. Weimar war schon ein Mythos, bevor die Stadt vom Tourismus entdeckt wurde. Die Kultur befand sich stets im Zentrum des Geschehens, und dies galt auch für das klavierbegleitete Kunstlied. Liedkomponist*innen pflegen eine besondere Affinität zum Text und reflektieren diesen im jeweiligen Zeitgeist, daher muss sich die Spurensuche auch auf das soziokulturelle Umfeld erstrecken. Die naive Naturlyrik findet hier ebenso ihren Raum wie die bittere Expressivität als Ausdruck innerer Immigration.

Das Hochschularchiv | Thüringische Landesmusikarchiv beherbergt einen komplexen Bestand an Liedliteratur dieser „Weimarer Liederschule“, insbesondere der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, einer produktiven Hochzeit des Liedes. So vergessen diese Werke heute sind, so sehr überstrahlt sie der Übervater Franz Liszt. Der Abend vereint unbekannte Lieder mit anspruchsvollen Solowerken Liszts. Vergötterte Opernparaphrasen und Rhapsodien treffen hier auf verstörende, späte Klavierstücke.


Lieder und Klavierwerke u.a. von Conrad Ansorge, Richard Wetz, Franz Liszt und Johannes Brahms


Eintritt frei