Ein Mann mit dunklen, lockigen Haaren lehnt an einem Felsen.
Giordano Bruno do Nascimento | Foto: Marina Belikova

Trauer und Liebe

Uraufführung der Oper „Antiliebestrank“ von Giordano Bruno do Nascimento in Weimar

Es ist die bereits siebte Präsentation eines neuen Musiktheaterwerks des ehemaligen Weimarer Kompositionsstudenten Giordano Bruno do Nascimento in seiner früheren Studienstadt: Die metaphorisch zu verstehende Oper „Antiliebestrank“ nach dem Libretto von Eszter Johanna Barta erlebt am Freitag, 18. November um 19:30 Uhr im Jugend- und Kulturzentrum „mon ami“ ihre Uraufführung.

Die Librettistin Eszter Johanna Barta, die am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena studiert, führt auch Regie. Bühne und Kostüme stammen von Sara Drasdo. 

Es spielt ein Projektorchester der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar unter der Leitung von Giordano Bruno do Nascimento. Die Hauptrollen singen Lisa Schmidt, Allegra Banks und Ksenia Khlestkina.

Weitere Aufführungen finden am Samstag, 19. und Sonntag, 20. November im mon ami statt. Zu einer öffentlichen Generalprobe wird bereits am Donnerstag, 17. November um 19:30 Uhr eingeladen.

Eintrittskarten zu 10 Euro, ermäßigt 5 Euro gibt es bei der Tourist-Information Weimar sowie an der Abendkasse.

Das Inszenierungsteam fasst die Opernhandlung mit folgenden Worten zusammen: „Wie weit willst du gehen, um einer geliebten Person zu helfen und zu welchem Preis? In dieser großteilig metaphorisch zu verstehenden Oper treffen die Ambivalenzen von Trauer und Liebe aufeinander: zwischen Traumsequenzen und lauten inneren Monologen versucht Person A, den Verlust von Person C zu überwinden. Person B beschließt, nach bestem Wissen und Gewissen einzugreifen, um A dabei zu helfen und erschafft einen Antiliebestrank. Aber ist es richtig, auf diese Art Gott zu spielen? Kann so ein Zaubertrank wahre Gefühle beeinflussen? Und ist ein Antiliebestrank, wenn aus Liebe gebraut, nicht auch nur ein Liebestrank?“

Diese Oper sei weder eine Science-Fiction-Dystopie der näheren Zukunft, noch biete sie konkrete Antworten auf aufkommende Fragen. Sie sei vielmehr „eine laufende musikalisch-szenische Überlegung in zehn surrealen Bildern“. 

Giordano Bruno do Nascimento hat an seinen Masterabschluss im Fach Komposition bis vor kurzem noch ein Konzertexamen an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar in der Klasse von Prof. Michael Obst angeschlossen. 1981 in Brasilien geboren, konnte sich der mehrfach preisgekrönte Komponist und Dirigent längst einen Namen in der Neue-Musik-Szene machen. Stipendien, Preise und künstlerische Residenzen führten ihn unter anderem zur Opera Elect Company in Idaho (USA), zum Künstlerhof Schreyahn, zum „Op Enheim“ in Warschau (Polen) und zum ISELP in Brüssel (Belgien).

In den vergangenen Jahren hat er seine Opern „Lucie”, „Die Marmorpuppe”, „Die schöne Wahrheit”, „Global Players“, „Die Wahrheitsschwestern” und „Mutter“ in Weimar uraufgeführt. Seine Werke für Kammerensembles und Orchester erklangen bei verschiedenen Festivals, darunter dem Pan Music Festival in Seoul (Südkorea), DCMF in Daegu (Südkorea), Il Suono (Italien), Klangwerkstatt Berlin, Sao Paulo Contemporary Music Festival (Brasilien), B-Classic Festival (Belgien) sowie auch der Berliner „Pyramidale“.

[11.11.2022]