Musik in Utopien – Utopien in Musik
Musikwissenschaftliches Symposium am 16./17.09. samt Konzert erkundet ferne Welten
Von dystopischer Science-Fiction bis zu den privatmystischen Utopien des Komponisten Karlheinz Stockhausen reicht das Themenspektrum einer spannenden Tagung in Weimar. Zum Symposium „Sitting Here in Nowhere Land. Musik in Utopien – Utopien in Musik“ lädt das Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena am Montag, 16. und Dienstag, 17. September im Festsaal Fürstenhaus der Weimarer Musikhochschule ein.
Die von den Professor*innen Dr. Nina Noeske und Dr. Martin Pfleiderer organisierte Veranstaltung schließt am Dienstag um 19:30 Uhr mit dem Konzert „Utopie – Dystopie“ mit Werken von Maximilian Marcoll und Jörn Arnecke. Der Eintritt ist frei.
In der Gegenwart, die mit Klimakrise, Pandemie und Kriegen von eher dystopischen Zukunftsbildern geprägt wird, erlebt utopisches Denken zulgeich eine Renaissance. Utopien entwerfen im Niemandsland einer fernen Insel, eines anderen Planeten oder – seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts – in einer fernen Zukunft ein ideales Bild des menschlichen Zusammenlebens, in dem oft auch Musik eine gewichtige Rolle spielt. Die Weimarer Tagung hat das Ziel, den Diskurs um Musik und Utopie weiterzuführen.
Musik in Utopien: In Sozialutopien, literarischen Utopien und Science-Fiction-Romanen nehmen Musik und musikalische Praktiken oft einen prominenten Platz ein. Doch auf welche Weise werden diese mit dem Entwurf eines glücklichen Zusammenlebens und eines gelingenden Lebens verknüpft? Kommen der Musik eher ethische Qualitäten zu oder steht Musik einfach für den spielerisch-sinnlichen Genuss des Augenblicks?
Utopien in Musik: Die sogenannten ‚schönen Stellen‘ (Adorno) gewähren in diesem Sinne einen kurzen Blick ins Paradies. Doch Musik nimmt auch durch programmatische Titel oder Liedtexte, im Musiktheater oder durch assoziierte Bilder auf eine bessere (utopische) Welt Bezug, beschreibt diese oder entwirft ein eigenes utopisches Szenario.
Neben allen textlichen und visuellen Bezügen stellt sich dabei die Frage, ob und wie die Bezugnahme auf Utopisches klanglich gestaltet ist: als akustischer Spiegel einer ungenügenden Gegenwart, oder aber als Ausblick in eine utopische Klangwelt? Beispiele finden sich u.a. bei Stockhausen, Nono und Pagh-Paan, aber auch in Klangutopien jenseits der binären Geschlechterordnung.
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[16.08.2024]