Prof. Achim Kaufmann
Professor für Jazz-Klavier
Hochschulzentrum am Horn
Achim Kaufmann ist ein in Berlin lebender Pianist und Komponist. In seiner Musik verbinden sich Aspekte des Jazz und der zeitgenössischen komponierten Musik mit Einflüssen verschiedenster Provenienz. Besonders in den letzten Jahren hat sich Instant Composing als Arbeitsweise mehrerer seiner Ensembles herausgebildet, zu denen einige der weltweit anerkanntesten Improvisatoren gehören. In anderen Gruppen wird das Spannungsfeld zwischen notierter, teilweise rhythmisch komplexer Musik und fortspinnender oder kontrastierender Improvisation auf unterschiedlichste Weisen ausgelotet.
Am Klavier befasst sich Achim Kaufmann seit über zwanzig Jahren mit instrumentalen Erweiterungen und Präparationstechniken, die den Klang seines Instrumentes transformieren und zu neuen Ensembletexturen beitragen. In seiner Soloarbeit nimmt die Beschäftigung mit polyrhythmischen Strukturen und rhythmischer Unabhängigkeit eine zentrale Stellung ein.
Kaufmann begann sich ab seinem 15. Lebensjahr autodidaktisch mit dem Klavierspiel zu beschäftigen und zu komponieren. In den 80er Jahren studierte er Musik in Köln; in dieser Zeit begann die bis heute andauernde Zusammenarbeit mit Musikern wie Thomas Heberer, Frank Gratkowski und Matthias Schubert.
Von 1996 bis 2009 lebte er in Amsterdam, wo er u.a. mit dem Klarinettisten und Altsaxophonisten Michael Moore in verschiedenen eigenen Formationen zusammenzuspielen begann. Dort wurde auch das Trio Kaufmann/ Gratkowski/ de Joode ins Leben gerufen, welches bis heute seinen eigenen Weg einer kammermusikalisch improvisierten Klangsprache verfolgt, dokumentiert auf bislang fünf CDs.
2001 hielt er sich mit einem Stipendium des Landes NRW sechs Monate an der Cité Internationale des Arts in Paris auf und nahm Privatunterricht bei Steve Lacy. Im selben Jahr erhielt er den SWR-Jazzpreis.
Seit Ende 2009 lebt Achim Kaufmann in Berlin. Dort wurde eine Reihe neuer Projekte ins Leben gerufen: Precipitates mit Axel Dörner und Okkyung Lee, SKEIN (aktuelle Besetzung mit Frank Gratkowski, Wilbert de Joode, Richard Barrett, Liz Allbee, Kazuhisa Uchihashi und Tony Buck) sowie grünen mit Christian Lillinger und Robert Landfermann.
Daneben ist er als viel gefragter Ensemblemusiker mit einer Reihe von Gruppen regelmäßig im In- und Ausland zu hören.
Mit der Lyrikerin und bildenden Künstlerin Gabriele D.R. Guenther arbeitet er seit ca. 20 Jahren in verschiedenen Text-und-Musik-Projekten zusammen. Des Weiteren spielte er mit Paul Lovens, George Lewis, Mark Dresser, Jim Black, Chris Speed, Mark Helias, Tristan Honsinger, Tobias Delius, Fay Victor, Gerry Hemingway, John Hollenbeck, Thomas Lehn, Andrea Parkins, Tom Rainey, Ingrid Laubrock, Tomász Stanko, Shelley Hirsch, Johannes Bauer, Ernst Ludwig Petrowsky, Steve Swallow, Charles McPherson, Al Foster und vielen anderen.
Tourneen und Festivals u.a. in Kanada, den USA, Chile, Japan, Russland, überall in Europa. Unter eigenem Namen sind bislang über 30 Tonträger erschienen.
2015 wurde ihm im Rahmen des Jazzfests Berlin der Albert-Mangelsdorff-Preis verliehen.