Foto: Guido Werner

Den Bogen raus

60 junge Violinist*innen aus 20 Ländern spielen im Oktober beim 10. Internationalen Spohr-Wettbewerb um die Preise

Nach der Vorauswahl hat es rund die Hälfte geschafft: Von 113 Bewerbungen in drei Alterskategorien sind insgesamt 60 Kandidatinnen und Kandidaten aus 20 verschiedenen Ländern von Australien bis Kroatien zum 10. Internationalen LOUIS SPOHR Wettbewerb für Junge Geiger nach Weimar eingeladen worden.

Vom 26. Oktober bis 4. November stellen sich die Teilnehmenden an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar dem Votum einer zehnköpfigen, internationalen Jury unter Vorsitz des Weimarer Violinprofessors Dr. Friedemann Eichhorn.  

Los geht der Wettbewerb mit der ersten Wertungsrunde vom 27. bis 29. Oktober täglich im Festsaal Fürstenhaus und im Saal Am Palais. Alle Wertungsrunden sind öffentlich. Der Eintritt ist frei!

Die dritte Runde des Wettbewerbs (2./3. November) mit dem Hochschulorchester im Großen Saal des Musikgymnasiums Belvedere wird zusätzlich auch im Livestream übertragen auf www.hfm-weimar.de.

Verlangt werden je nach Alter unter anderem Telemann-Fantasien, Bach-Partiten, Paganini-Capricen, ein Spohr-Scherzo sowie auch Carmen-Fantasien von Pablo de Sarasate oder Franz Waxman.

In der finalen Wertungsrunde spielen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer je nach Kategorie schließlich Violinkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart, Max Bruch und Felix Mendelssohn Bartholdy. 

Zu gewinnen gibt es Preise und Sonderpreise im Gesamtwert von mehr als 17.000 Euro sowie Anschlusskonzerte.

Beim Preisträgerkonzert am Freitag, 4. November um 19:30 Uhr in der Weimarhalle konzertieren die preisgekrönten Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Jenaer Philharmonie unter der Leitung von Prof. Nicolás Pasquet. 

Seit seiner Gründung in den 1990er Jahren hat sich der Weimarer Spohr-Wettbewerb zu einer der international renommiertesten Adressen für den Streicher-Nachwuchs entwickelt. Die Violinistinnen und Violinisten aus 20 Ländern weltweit vergleichen ihre Fertigkeiten, treffen Gleichgesinnte, knüpfen Kontakte und Freundschaften. Der Wettbewerb ist überdies zum wichtigen Karriere-Sprungbrett geworden.

Ehemalige Preisträgerinnen und Preisträger waren später beim ARD-Musikwettbewerb, beim „Leopold Mozart“- oder beim Tschaikowsky-Wettbewerb erfolgreich. Viele bekleiden heute wichtige Orchesterpositionen, z.B. als Konzertmeister der Staatskapelle Dresden, der Deutschen Oper am Rhein, des Tonhalle-Orchesters Zürich oder des Philharmonia Orchestra London. 

Louis Spohr war der „deutsche Paganini“, ein wahrer Teufelsgeiger. Und nicht nur das: Spohr (1784–1859) komponierte auch schnell wie der Wind, schrieb annähernd 300 Werke, die vielfach auf den Notenpulten der internationalen Geiger-Welt stehen. Die fünfzehn Violinkonzerte, zehn Sinfonien, sechsunddreißig Streichquartette sowie zahlreichen Opern und Oratorien des vielseitigen Konzertmeisters, Dirigenten, Musikfestorganisators und Pädagogen sind ein unverzichtbarer Repertoire-Bestandteil.

In seine Kasseler Meisterschmiede pilgerten ab 1822 Nachwuchsgeiger aus ganz Europa, um nach der berühmten „Spohr-Violinschule“ zu lernen. In Gotha, Erfurt und Nordhausen wirkte Spohr als Musiker und Kapellmeister – und schrieb damit ein wichtiges Kapitel der Thüringer Musikgeschichte. 

Nähere Informationen:www.hfm-weimar.de/spohr 

[25.08.2022]