Gropius Quartett | Foto: Anthony Randazzo

Von Liebe und Abschied: Das Gropius Quartett erkundet in der Festwoche emotionale Welten von Antonín Dvorák bis Fazil Say

Das Gropius Quartett mit v.l.n.r. Wolfgang Emanuel Schmidt, Indira Koch, Alexia und Friedemann Eichhorn spielt am 19. Juni

Das hochkarätig besetzte Gropius Quartett spielt zum Auftakt der Festwoche zum 150. Jubiläum der Weimarer Musikhochschule ein ganz persönlich geprägtes Programm. Beim Kammermusikabend am Sonntag, 19. Juni 2022 um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus erklingen George Alexander Albrechts Streichquartett „Von Angst und Trauer erlöst durch die Liebe“, Fazil Say: Streichquartett op. 29 „Divorce“ sowie Antonín Dvoráks Streichquartett F-Dur op. 96 mit dem Beinamen „Amerikanisches“.

Eintrittskarten zu 12 Euro, ermäßigt 8 Euro, gibt es bei der Tourist-Information Weimar sowie an der Abendkasse. Der Eintritt für Studierende der HfM ist frei.

Ist es wilder Zorn, intensive Frustration oder tiefe Trauer, die der Komponist Fazil Say hier so furios verarbeitet? Seine eigene Scheidung ist das Thema des hoch emotionalen Streichquartetts op. 29, das den schlichten Beinamen „Divorce“ trägt. Der Weimarer Violinprofessor Friedemann Eichhorn ist hier als ausgewiesener Say-Experte dabei, hat er doch dessen komplette Violinwerke auf CD eingespielt.

Als Kontrapunkt zu Fazil Say steht ein Werk des ehemaligen Weimarer Generalmusikdirektors George Alexander Albrecht auf dem Programm, das von der Erlösung durch die Liebe handelt. Das kreative Kleeblatt folgt noch dem Tschechen Antonín Dvorák an das beschauliche Ufer des Turkey River in Iowa, wo dieser sich – beseelt von der Liebe zur Natur – für die strömende Melodik seines „amerikanischen“ Streichquartetts inspirieren ließ.

Die Mitglieder des Gropius Quartetts kennen sich bereits seit gemeinsamen Studienzeiten an der International Menuhin Music Academy Gstaad und der Juilliard School New York. Das Gropius Quartett ist mehr als die Summe seiner Teile: Friedemann Eichhorn und Indira Koch (Violine), Alexia Eichhorn (Viola) und Wolfgang Emanuel Schmidt (Violoncello) sind alle für sich etablierte Solisten*innen und Kammermusiker*innen. Bis auf Indira Koch, Konzertmeisterin an der Deutschen Oper Berlin, lehren sie auch alle als Professor*innen an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar. 

Im intuitiv aufeinander eingespielten Ensemble trägt genau diese Konstellation zu elektrisierender Dynamik bei. Seit dem Gründungskonzert im Nationaltheater Weimar im Jahr 2018 präsentiert sich das Gropius Quartett mit spannenden Programmen, in denen neben dem klassischen Repertoire immer auch ungewöhnliche und unbekannte Werke zu hören sind. So brachte das Gropius Quartett bereits zahlreiche Werke zur Uraufführung, darunter das eigens für das Quartett geschriebene Werk von George Alexander Albrecht.

Im letzten Jahr residierte das Gropius Quartett in New York: Von diesem Studienaufenthalt brachte das Quartett unter anderem ein mitreißendes, vom Aufenthalt in den USA inspiriertes Programm mit Werken von Erich Korngold, John Adams und Antonín Dvorák mit nach Hause.

[09.06.2022]