Konzert der HfM-Studierenden im Deutschen Pavillon | Foto: Jan Kreyßig

Multikulturelle Geräuschkulisse: Weimarer Studierende konzertieren auf der Expo 2020 in Dubai vor Gästen aus aller Welt

Vor internationalem Publikum: Studierende der Hochschule begeistern mit ihren Programmen auf der Expo 2020 in Dubai

„Viel entspannter als gestern“ hat die Weimarer Geigenstudentin Antonia Fischer sich am zweiten Konzertabend im Deutschen Pavillon auf der Expo 2020 in Dubai gefühlt. So ging es auch Bratschist Timon Knötzele, der seine Auftritte im Atrium des CAMPUS GERMANY viel mehr genießen und jetzt „richtig Musik machen“ konnte. Noch einmal gelangten die Programme „Classics“ und „Night Music“ zur Aufführung, sehr zur Freude eines internationalen Publikums, das unter anderem aus dem Iran, Ägypten, Palästina, Deutschland und Portugal kam.

Eine Überraschung erlebte die Besucherin Razan Ghabin: Die US-Amerikanerin hat einen Onkel, der ausgerechnet in Weimar lebt – und war zuletzt 2016 und 2020 zu Gast an der Ilm. „Beautiful“ fand sie die Nachtmusiken und gab zu, sonst eher Spotify zu hören.

Nur vom Transitbereich des Flughafens kennt dagegen Wael Gawargy Deutschland, doch der in Abu Dhabi lebende Ägypter möchte das Land gern besuchen. Er zeigte sich begeistert vom Weimarer Ensemble und geht nach eigener Aussage regelmäßig in Konzerte. Still zuzuhören ist da aber wohl nicht immer Usus, denn Gawargy plauderte während Samuel Barbers „Adagio for Strings“ angeregt auf Arabisch mit seinem Nachbarn Naim Basalat, der ursprünglich aus Palästina stammt und nun in den Vereinigten Arabischen Emiraten arbeitet.

Vor einer solch multikulturellen Geräuschkulisse spielten die Weimarer Studierenden unbeeindruckt und noch befreiter als am ersten Tag ihre beiden Konzerte. Im Publikum saß auch Hochschulpräsident Prof. Dr. Christoph Stölzl, der beim Abschlusskonzert am Montag im Ismaili Centre vor geladenen Gästen noch eine Rede halten wird.

Der Präsident und „seine“ Studierenden hatten diesen zweiten Dubai-Tag mit einer Stadtrundfahrt begonnen. Kurze Halte an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten machten deutlich, welch gigantische und in jeder Hinsicht exorbitante Metropole hier in den letzten 50 Jahren aus dem Wüstensand gewachsen ist. Im Schatten des höchsten Gebäudes der Welt, des 828 Meter hohen Burj Khalifa, wird einfach jeder Mensch zum Zwerg.