Speaking Drums
Zwei Solokonzerte im Sinfoniekonzert mit dem Hochschulorchester in der Weimarhalle
Dieses Mal wird auf eine Ouvertüre verzichtet, dafür erklingen gleich zwei Solokonzerte: Das Orchester der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar lädt zur klingenden Präsentation seiner intensiven Semesterproben ein. Das Sinfoniekonzert findet am Donnerstag, 7. Dezember um 19:30 Uhr in der Weimarhalle statt.
Auf dem abwechslungsreichen Programm steht das Schlagzeugkonzert „Speaking Drums“ von Péter Eötvös, das zweite Cellokonzert von Dmitri Schostakowitsch und die sechste Sinfonie aus der Feder Peter I. Tschaikowskys.
Der Solist im Schlagzeugkonzert ist Barnabás Fekete aus der Schlagwerkklasse von Prof. Markus Leoson. Der Ungar fand seinen Weg zum klassischen Schlagzeug über den Jazz und das Spiel in verschiedenen Bands. Aktuell ist er in der Jenaer Philharmonie mit einem Zeitvertrag als Solo-Schlagzeuger engagiert.
Die Solistin im Cellokonzert von Dmitri Schostakowitsch heißt Ildikó Szabó aus der Klasse von Prof. Wolfgang Emanuel Schmidt. Die Cellistin stammt ebenfalls aus Ungarn, gastierte schon in großen Konzertsälen von der Elbphilharmonie Hamburg bis zur Walt Disney Concert Hall in Los Angeles – und unterrichtet derzeit Kammermusik an „ihrer“ Weimarer Musikhochschule. Es spielt das Hochschulorchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Prof. Nicolás Pasquet.
Eintrittskarten zu 20 Euro, ermäßigt 15 Euro, gibt es bei der Tourist-Information Weimar sowie an der Abendkasse. Hochschulangehörige erhalten 5-Euro-Tickets gegen Vorlage der "thoska" im Vorverkauf bei der Tourist-Info.
Das Schlagzeugkonzert „Speaking Drums“ des namhaften zeitgenössischen Komponisten Péter Eötvös – auch ein Ungar – ist u.a. von indischer Musik und dem Jazz inspiriert. Neben dem großen Schlagzeug-Apparat spielen auch Lautgedichte des ungarischen Dichters Sándor Weöres und des altindischen Jayadeva eine zentrale Rolle. Der Solist rezitiert kurze Worte und lässt die Trommeln diese „nachsprechen“. Es entsteht ein emotionaler Dialog mit Frage-Antwort-Spiel zwischen dem Solisten, seinen Instrumenten und dem Orchester. Später steigert sich die Musik bis zur koboldartigen Ekstase samt Pauken-Kadenz.
Nach Dmitri Schostakowitschs Cellokonzert folgt Peter I. Tschaikowskys Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“ als sinfonisches Hauptwerk des Abends. Zur Zeit der Komposition war Tschaikowsky auf der Höhe seines Erfolges, international für seine Werke gefeiert. Unausweichlichkeit etabliert sich als Motto des ersten Satzes. Der quirlige, zuweilen heroisch auftrumpfende dritte Satz erzielt oftmals die Wirkung eines Finales. Doch erstmals in der Musikgeschichte endet eine Sinfonie mit einem durchweg langsamen Satz und erstirbt im Nichts.
[16.11.2023]