Foto: Thomas Müller

Perspektiven der Weltmusik

Habilitationsvortrag von Prof. Dr. Matthias Lewy im Saal Am Palais

Das erste Mal seit dem Jahr 2010 hat sich am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena wieder ein Wissenschaftler erfolgreich habilitiert. Prof. Dr. Matthias Lewy ist Vergleichender Musikwissenschaftler, Kultur- und Sozialanthropologe sowie Kultur- und Medienmanager.

Er hält seinen Habilitationsvortrag zum Thema „Weltmusik – Perspektiven im Wandel“ im Rahmen der Feierlichkeiten zum 152. Geburtstag der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar – dem Dies Academicus – am Montag, 24. Juni um 10:00 Uhr im Saal Am Palais. Die Öffentlichkeit ist bei freiem Eintritt herzlich eingeladen.

Seinen Professorentitel trägt Dr. Matthias Lewy bereits seit 2015 als Professor für Musikethnologie an der Universität von Brasilia sowie seit 2023 als Professor in Forschung an Lehre an der Hochschule Luzern. Seine Weimarer Habilitationsurkunde erhält er aus den Händen von Hochschulpräsidentin Prof. Anne-Kathrin Lindig.

Für die weltmusikalische Umrahmung des Festakts sorgt Mitra Behpoori am Saiteninstrument „Tar“. Auf dieser gezupften Langhalslaute spielt sie u.a. eine selbst komponierte Fantasie für Tar und Trommel sowie ein Werk von Gholam Hossein Darvish. 

Ein einführender Überblick zur Geschichte und Verwendung des Begriffs „Weltmusik“ steht am Anfang des Vortrags. Es folgen vertiefende Darstellungen zu zwei ausgewählten Themenbereichen. Im ersten Teil wird das in der Musikwirtschaft sowie in musikwissenschaftlichen Diskursen der 1980er bis 2000er Jahre aufkommende Genre „Weltmusik“ besprochen. Im Mittelpunkt steht die Tonträgerproduktion, wobei den Netzwerken der Akteure – u.a. den ausführenden Musikproduzenten – gefolgt wird. 

Im zweiten Teil des Vortrags geht es um das Erschaffen exotischer „Weltmusiken“, die einen Bezug zum Dilemma der Verbreitung musikethnologischer Aufnahmen haben. Besondere Existenzweisen von Klangaufnahmen, die einen speziellen ethischen Umgang in der Archivierung und Verbreitung erfordern, werden erörtert.

Am Beispiel der gemeinsamen Arbeit am Album „Amazonia“ des Komponisten Jean-Michel Jarre und der darauf zu hörenden Vertreter der Herkunftskulturen werden zugleich Lösungsansätze zur Überwindung dieses Dilemmas skizziert.

[18.06.2024]