Auszug aus einem Brief des Wagner-Vertrauten Theodor Uhlig vom 31. Juli 1851 an seine Frau Caroline Uhlig mit einer Zeichnung des Vierwaldstätter Sees in der Schweiz, wo Uhlig zu Besuch bei Richard Wagner weilte | Quelle: Thüringer Museum, Fritz Reuter- und Richard Wagner-Museum Eisenach, Inv. Nr. 389/83)

Neue Förderung: Weimarer Musikwissenschaftler edieren Handschriftenbestand der Richard Wagner-Sammlung Eisenach

Briefe aus der Wagner-Sammlung in altdeutscher Schrift werden von einem Weimarer Forscherteam digital transkribiert

Das neue Forschungsprojekt „Digitale Edition des Handschriftenbestandes der Richard Wagner-Sammlung Eisenach“ wird von der Thüringer Staatskanzlei finanziell gefördert. Die Weimarer Musikwissenschaftler Dr. Kiril Georgiev und Stefan Alschner vom Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena wollen das von der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar unterstützte Projekt am 1. Mai 2021 starten und bis Jahresende abschließen.

Im Rahmen des Projekts „Wissenschaftlich kommentierte Quellenanalyse und Diskussion ausgewählter Aspekte der Richard Wagner-Sammlung Nikolaus Oesterleins in Eisenach“, das von der VolkswagenStiftung gefördert wurde, konnte der Handschriftenbestand der Eisenacher Wagner-Sammlung bereits erfolgreich erschlossen und digitalisiert werden.

Daran anknüpfend wollen die Wissenschaftler nun mit ihren studentischen Hilfskräften ins Detail gehen: Das weiterführende Projekt zielt darauf, die Briefe – ca. 850 Quellen – aus der altdeutschen Schrift digital zu transkribieren und die Texte verknüpft mit den Digitalisaten der Originaldokumente im Thüringer Kultur- und Wissensportal „kulthura“ zu präsentieren.

Damit werden diese bedeutenden historischen Zeitdokumente nicht nur Wissenschaftlern und Fachleuten mit Kenntnissen der alten deutschen Schreibschrift, sondern generell allen Kultur- und Kunstinteressierten zugänglich gemacht. Immerhin handelt es sich um Autographe u. a. von Franz Liszt, Hector Berlioz, Arthur Schopenhauer, Giacomo Meyerbeer, Hans von Bülow und Cosima Wagner.

Die wissenschaftlichen Mitarbeiter agieren dabei als eine Art Schnittstelle zwischen den beiden Kooperationspartnern des Projekts, der Stadt Eisenach als Besitzerin der Sammlung und der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, welche die notwendigen Infrastrukturen für die Präsentation der Quellen im kulthura-Portal (www.kulthura.de) bereitstellt.

Da die Verknüpfung von traditioneller Edition mit den Möglichkeiten der Digitalisierung in den Musik- bzw. Kunstwissenschaften eine immer wichtigere Rolle spielen wird, ist es ebenfalls Anliegen des Projektes, die gesammelten Erfahrungen mit Kolleg*innen und Studierenden zu teilen: Neben Vorträgen im Kolloquium des Instituts für Musikwissenschaft Weimar-Jena und außerhalb plant das Projekt ein Seminar zum Thema „Digitale Textedition und Digital Humanities in der Musikwissenschaft“. Hier sollen Arbeitsgrundlagen und -schritte bzw. Vor- und Nachteile der digitalen Edition erörtert und diskutiert werden.

[15.04.2021]