Internationale Kooperationsprojekte

Voices of Women (VOW) - Internationale Konferenz im April 2024

Lieder von Komponistinnen im Kontext der gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten – unter dieser Überschrift treffen sich Musiker*innen aus verschiedenen Ländern vom 10. bis 12. April an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.

Die Konferenz „Voices of Women“ im Rahmen des transnationalen ERASMUS+-Projekts bringt sie zu Konzerten, Meisterkursen, Impulsvorträgen und Diskussionen zusammen. Gemeinsam widmen sich Studierende und Professor*innen Fragen zu Frauen in der Musikwelt und suchen nach Möglichkeiten, Musikerinnen und Komponistinnen stärker ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. 


Detaillierter Flyer mit Programmablauf (PDF)

Link zum Livestream (Zoom)


Alle Veranstaltungen finden im Saal Am Palais der Weimarer Musikhochschule statt. Organisiert und verantwortet wird „Voices of Women“ von der Weimarer Professorin für Gesang und Stimmbildung, Lena Haselmann-Kränzle. Sie eröffnet die Tagung am Mittwoch, 10. April um 11:00 Uhr mit einem Meisterkurs Lied. Zu einem Meisterkurs „Jazz Vocal“ lädt am gleichen Tag um 15:00 Uhr der Weimarer Professor Clemens Tiburtius ein. In zwei weiteren Meisterkursen lehren Professorinnen aus Norwegen: Prof. Bettina Smith von der Universität Stavanger am Freitag, 12. April um 10:00 Uhr sowie Prof. Anne-Lise Sollied aus Tromsø am 12. April um 13:00 Uhr. 

Öffentliche Konzerte mit Werken von Komponistinnen finden am Mittwoch, 10. April um 18:00 Uhr sowie am Freitag, 12. April um 19:00 Uhr im Saal Am Palais statt. Der Eintritt zur Tagung und zu den beiden Konzerten ist frei. Eine digitale Tagungsteilnahme über Zoom kann bei friederike.wrobel(at)hfm.uni-weimar.de angemeldet werden.

Studentinnen der Weimarer Musikhochschule haben sich bereits vor der Konferenz wissenschaftlich intensiv mit Frauen in der Musik auseinandergesetzt und präsentieren ihre Ergebnisse in Vorträgen. So spricht Constanze Zacharias am 10. April um 14:00 Uhr über Frauen im Jazz. Ebenfalls mit Frauen im Jazz beschäftigt sich der anschließende Beitrag von Jana Herold, die das Geschlechterungleichgewicht in der deutschen Szene thematisiert.

Am 11. April um 11:15 Uhr referiert Stefanie Dzjubak über feministische Praxis im Musikunterricht. Um 12:15 Uhr spricht Anna Grünhardt über „männliches vs. weibliches Genie“. Daran schließt sich Friederike Wrobel mit einem historischen Vortrag über Kompositionsunterricht an der Weimarer Musikhochschule und dessen Geschlechterverhältnis an. 

Auch angereiste Professorinnen verschiedener Universitäten laden Zuhörer*innen zu ihren Vorträgen ein: Es sprechen Prof. Dr. Lise K. Meling von der Universität Stavanger, Prof. Dr. Lilli Mittner von der Arctic University of Norway in Tromsø – und Prof. Dr. Petra Broomans, Prof. Dr. Janke Klok sowie Dr. Kristin McGee von der Universität Groningen in den Niederlanden. Die Beiträge befassen sich mit Themen wie gesellschaftlichen Bedingungen von Frauen in der Komposition, dem Wirken Fanny Mendelssohns und Frauenstimmen im Jazz. 

Im Rahmen der Tagung gibt es am 11. April um 18:00 Uhr außerdem einen Stadtrundgang und eine Gedenkveranstaltung mit einem Vortrag über die jüdische Sängerin, Künstlerin und Pädagogin Jenny Fleischer-Alt (1863-1942), die als Ausnahmesängerin und Pädagogin mit großer Wirkungsmacht in Weimar lebte – und sich aus Angst vor einer Deportation durch die Nationalsozialisten selbst das Leben nahm. 

Voices of Women (VOW) ist ein transnationales Bildungsprojekt, das durch das ERASMUS+ Programm finanziert wird. Das Projekt vernetzt Studierende und Lehrende, um den rechtmäßigen Platz von Frauen in der historischen, zeitgenössischen und zukünftigen Kunstproduktion zu stärken und zu sichern.

VOW leistet einen Beitrag zu den gemeinsamen Werten der EU in Bezug auf das kulturelle Bewusstsein, das im historischen Erbe verankert ist, wobei die Werke von Frauen einen angemessenen Anteil an Aufmerksamkeit, Analyse, Interpretation und Aufführung erhalten sollen. 

Die Projektaktivitäten haben das Ziel, Repertoire aufzuführen und zu rezipieren, das von Komponistinnen in Europa mit dem Schwerpunkt 19. und 20. Jahrhundert geschaffen wurde. Ein weiteres Ziel von VOW ist der Aufbau eines transnationalen Netzwerks von Kunstschaffenden, Forschenden und Akteur*innen, die dazu beitragen möchten, dass Frauen den ihnen zustehenden Platz in der Musikwelt erhalten. 

Im Frühjahr 2023 war Voices of Women bereits mit Meisterkursen und Workshops an der Weimarer Musikhochschule vertreten. Eine Abordnung von Studierenden besuchte zudem im Rahmen des Projekts im Winter 2023 die Universität Tromsø. Im November 2024 ist die Abschlusskonferenz des VOW-Projekts an der Universität Stavanger in Norwegen geplant. 

Nähere Informationen:https://site.uit.no/vow/ 

[08.03.2024]

Ziele von "Voices of Women" (VOW)

Voices of Women (VOW) ist ein transnationales Bildungsprojekt, das durch das ERASMUS+ Programm finanziert wird. Das Projekt vernetzt Studierende und Lehrende, um den rechtmäßigen Platz von Frauen in der historischen, zeitgenössischen und zukünftigen Kunstproduktion zu stärken und zu sichern. VOW leistet einen Beitrag zu den gemeinsamen Werten der EU in Bezug auf das kulturelle Bewusstsein, das im historischen Erbe verankert ist, wobei die Werke von Frauen einen angemessenen Anteil an Aufmerksamkeit, Analyse, Interpretation und Aufführung erhalten sollen. 

Die Projektaktivitäten zielen auf folgende Ergebnisse ab:

  1.  Aufführung von Repertoire, das von Komponistinnen in Europa (Schwerpunkt 19. und 20. Jahrhundert) geschaffen wurde
  2. Schulung von Studierenden, die sich aktiv für einen Wandel und für eine häufigere Aufführung des Repertoires einsetzen wollen, u.a. durch die Entwicklung und Bereitstellung von Lehrmaterial, das auf Kunstexperimenten basiert
  3. Erstellung von Vorschlägen für eine Umgestaltung von Lehrplänen und für einen sozialen Wandel in der Kunsterziehung
  4. Aufbau eines transnationalen Netzwerks von Kunstschaffenden, Forschenden, und (politischen) Akteur*innen, die dazu beitragen möchten, dass Frauen den ihnen zustehenden Platz in den historischen, zeitgenössischen und zukünftigen Arenen der Kunstproduktion erhalten


Durch die Entwicklung und Bereitstellung von Lehrmaterial, das auf Experimentieren mit und durch Kunst basiert, will "Voices of Women" einer vernetzten, internationalen, integrativen und innovativen Ausbildung von Studierenden den Weg ebnen.

VOW basiert auf der Idee, dass wir, um soziale Innovation zu ermöglichen, Agent*innen des Wandels (agents of change) ausbilden müssen, die die „Voices of women“ hören und auf eine integrativere Gesellschaft hinwirken können. Wir schlagen vor, den Schwerpunkt auf die Stimmen der Frauen zu legen, um die Ziele der Ausbildung künftiger Generationen zu veranschaulichen, die Wissen für eine widerstandsfähige, integrative und nachhaltige Gesellschaft schaffen. Auf diese Weise wollen wir zu einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis in Hochschuleinrichtungen und darüber hinaus beitragen.

VOW wird darüber hinaus forschungsbasierte Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung für alle Europäer*innen bieten, die an der Erforschung der performativen, theoretischen, analytischen, sozialen und pädagogischen Auswirkungen der Geschlechtergleichstellung interessiert sind. Dies soll durch die Verbreitung von Informationen über Projekttrainings und digital gestreamte Multiplikatorenveranstaltungen erreicht werden, um die Wirkung des Projekts in der Welt der Künste und darüber hinaus zu erhöhen.


Konferenz in Weimar, 21.-23. Juni 2023

Flyer mit Programmablauf (PDF)

Konferenzprogramm (PDF)

Biographien der Projektpartner (PDF)


#Geschlechtergleichstellung in der Kunst #Europäisches Kulturerbe #Kulturtransfer #Transnationale Beziehungen #Studierendenausbildung #Bildungsexperimente #Mitgestaltung von Lehrmaterialien #Agents of change

Konsortiumsmitglieder

Biographien der Projektpartner (PDF)

Deutschland:

Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar| University of Music FRANZ LISZT Weimar (HfM)

Niederlande:

Rijksuniversiteit Groningen| University of Groningen (RUG)

Norwegen:

Universitetet i Stavanger| University of Stavanger (UiS)

Universitetet i Tromsø| The Arctic University of Norway (UiT)

Termine

  • 22.-24. Juni 2022: Meisterkurse an der Universität Stavanger
  • 1.-3. Dezember 2022: Konferenz an der Unversität Groningen
  • 21.-23. Juni 2023: Konferenz an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar
  • 22.-24. Juni 2023: Meisterkurse an der Universität Stavanger
  • 20.-24. November 2023: Meisterkurse und internationale Outreach-Konferenz am Musikkonservatorium der Universität in Tromsø
  • 10.-12. April 2024: Meisterkurse, Workshops und transnationale Konferenz in Weimar 
  • November 2024: Abschlusskonferenz mit Meisterkursen und Konzerten in Stavanger 

Publikationen

  • Mittner, L., Melin, L. K., & Maxwell, K. (forthcoming). How can art education contribute to reaching the Sustainable Development Goal ‘Gender Equality’ (SDG5)? Nordic Journal of Art & Research
  • Maxwell, K., & Eskeland, J. (forthcoming). Practising what we preach: Elise Hall and a more diverse saxophone performance curriculum. In K. Bertels & A. Honnold (Eds.), Contemporary Perspectives on the Legacy of Elise Hall (1853–1924)
  • Mittner, Lilli, Lise Meling, Janke Klok, and Bettina Smith. 2022. “Knowledge Base for the ERASMUS+ Project Voices of Women (VOW).” Septentrio Reports, no. 1 (November). https://doi.org/10.7557/7.6569 
  • McGee, Kristn. 2022. “Gendered Interventions in European Jazz Festival Programming: Keychanges, Stars, and Alternative Networks.” In J. Reddan, M. Herzig, and M. Kahr (eds.), Routledge Companion to Jazz and Gender Routledge.
  • Maxwell, K., & Fosse Hansen, S. (2022). Decolonizing Music History in Scandinavia: Reflections from the Chalkface’. Special issue European Music Analysis and the Politics of Identity. Danish Musicology Online, 107–114. https://www.danishmusicologyonline.dk/arkiv/arkiv_dmo/dmo_saernummer_2022/dmo_saernummer_2022_european_music_analysis_06.pdf  

Pressestimmen

Kontakt

Prof. Dr. Lena Haselmann-Kränzle

Prof. Dr. Lena  Haselmann-Kränzle
Foto: Christian Palm

Professorin für Gesang und Stimmbildung

Klostergebäude Am Palais

lena.haselmann-kraenzle(at)hfm-weimar.de

www.lenahaselmann.de

Lena Haselmann-Kränzle wurde in Heidelberg geboren. Engagements führten die deutsch-norwegische Mezzosopranistin u.a. an die Staatsoper Berlin, die Mailänder Scala, das Grand Théâtre de Genève, die Oper Göteborg, das Teatro Comunale Bologna, die Nationaloper Dänemark, an das Staatstheater Wiesbaden, das Theater Heidelberg, zum Ravinia Festival Chicago (USA), dem Kunstfest Weimar, den New Opera Days Ostrava (Tschechien) sowie den Schwetzinger SWR-Festspielen. Lena Haselmann-Kränzle arbeitete mit Dirigenten wie Helmuth Rilling, Christoph Eschenbach, Konrad Junghänel, Maxime Pascal sowie mit Regisseuren wie Jürgen Flimm, Uwe Eric Laufenberg und Thaddeus Srassberger zusammen.

Zu ihren CD-Produktionen zählen u.a. „Rastlose Lieder“ mit Werken norwegischer Komponistinnen sowie „Durchlöcherte Tradition“, die sich mit verfemter Kammermusik des 20. Jahrhunderts auseinandersetzt. Ihr Gesangsstudium absolvierte sie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim bei Prof. Rudolf Piernay sowie an der Musikhochschule Nürnberg-Augsburg bei Prof. Dr. Edith Wiens. Wichtige Impulse erhielt sie von Prof. Renate Behle, Laura Aikin und Leigh Hamilton.

Von 2019 bis 2022 war Lena Haselmann-Kränzle Professorin für klassischen Gesang am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück. Dort initiierte sie die Reihe „Vokalpädagogische Meisterkurse Osnabrück“, u.a. mit Gastdozierenden wie Annette Dasch, Klaus-Florian Vogt, Silvia Krüger und Laura Aikin. Von 2016 bis 2019 war sie Dozentin für Gesang und Fachdidaktik Gesang an der Hochschule für Musik Saar. Lena Haselmann-Kränzle, die über die Professionalisierung der Musikausbildung in Norwegen am Beispiel der Komponistin Agathe Backer Grøndahl promovierte, absolvierte ihr Diplom als Gesangspädagogin an der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg. Sie war Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes und wurde u.a. vom Richard-Wagner-Verband für die Bayreuther Festspiele, der deutsch-norwegischen Willy-Brandt-Stiftung sowie der Mariann Steegmann Foundation gefördert.

Seither unterrichtete sie u.a. an der Staatsoper Unter den Linden, war Dozentin für die Akademie für Hochbegabte Humboldt auf Scharfenberg und Vocal Coach für das Format „Popstars“ des Senders Pro7. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet sie mit der Musikschule Bertheau und Morgenstern Potsdam. Darüber hinaus erteilte sie Meisterkurse für skandinavisches Lied an der Hochschule für Musik Saar sowie an der Arktischen Universität Tromsø (Norwegen), für Gesangs- und Tonmeisterstudierende an der Hochschule für Musik Detmold sowie an der Universität der Künste Berlin.

Ihre Arbeit als Gesangspädagogin im Rahmen des Kinderopernhauses der Staatsoper Berlin wurde in der Filmproduktion der Deutschen Welle „Du bist ein Stern“ (DVD) festgehalten. RTL sendete „Die große Reportage – Große Bühne, kleine Stars“. Das Projekt wurde mit dem Nationalen Förderpreis „Theater bewegt“ ausgezeichnet. Für Kiezklänge e.V. erarbeitete sie von 2015 bis 2018 Musiktheaterproduktionen mit geflüchteten Kindern und Willkommensklassen an der Anna-Lindh-Schule Berlin. Im Rahmen des „Rescape“-Projekts forscht Lena Haselmann-Kränzle gemeinsam mit Dr. Lilli Mittner (Universität Tromsø) und Prof. Janke Klok (Humboldt-Universität Berlin) zum Thema „Akademische Intervention im künstlerischen Kontext“, u.a. auch als didaktische Methode. 

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