Foto: Maik Schuck

Der Verantwortung bewusst

Musikhochschulen stellen sich klar gegen Machtmissbrauch

Zum Positionspapier der RKM zum Umgang mit Machtmissbrauch sagt die Weimarer Hochschulpräsidentin Prof. Anne-Kathrin Lindig

"Die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar hat in der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen im Mai 2024 gemeinsam mit allen weiteren deutschen Musikhochschulen ein Positionspapier zum Umgang mit Machtmissbrauch verabschiedet. Das bedeutet für mich, dass wir uns die dort formulierten Positionen grundsätzlich zu eigen machen. Unsere Hochschule bekennt sich, aktiv gegen Diskriminierung und Missbrauch vorzugehen. Das Präsidium setzt sich dafür ein, dass sich alle Hochschulmitglieder und -angehörigen mit Verantwortungsbewusstsein für ein gelingendes Miteinander, mit Respekt und Toleranz begegnen und die Hochschule gemeinsam als sicheren und lebenswerten Ort gestalten können. Es schafft die Voraussetzungen für ein gesundes und wertschätzendes Kommunikations-, Lern- und Arbeitsklima. Hierfür werden geeignete und nachhaltige Maßnahmen entwickelt und umgesetzt."

Im Folgenden wird die Pressemitteilung der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen (RKM) vom 13. Mai 2024 im Wortlaut wiedergegeben:

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Die deutschen Musikhochschulen erkennen an, dass es Machtmissbrauch an ihren Hochschulen gibt und wollen aktiv dagegen vorgehen. Zu diesem Schwerpunktthema hat die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen (RKM) im Rahmen ihrer Tagung vom 6.-8. Mai in Hamburg einstimmig ein Positionspapier und Handlungsempfehlungen beschlossen. Letztere sollen als erweiterbare Toolbox für zukünftige Präventionsmaßnahmen dienen und Hochschulleitungen helfen, Strukturen, die missbräuchliches Verhalten begünstigen, zu identifizieren und zu verändern.

Der Vorsitzende der RKM, Prof. Christian Fischer, betont: „Machtmissbrauch ist nicht tolerierbar. Jeder Fall ist ein Fall zu viel – weil er bei den Opfern großes Leid erzeugt. Wir sind uns als Hochschulleitungen unserer Verantwortung bewusst und setzen mit dem Positionspapier und den Handlungsempfehlungen nach innen wie nach außen ein klares Zeichen gegen Machtmissbrauch und Diskriminierung. Jetzt ist es an den einzelnen Musikhochschulen, diese Empfehlungen im Rahmen ihrer landesspezifischen Rechtsvorgaben umzusetzen.“

Um weiteren Aufschluss über das Ausmaß von Machmissbrauch an den Musikhochschulen zu erlangen, soll eine empirisch fundierte Erhebung für alle Musikhochschulen konzipiert und auf den Weg gebracht werden.  Zusätzlich wird die Antidiskriminierungs-AG der RKM Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten zur  Sensibilisierung und Prävention erarbeiten, wie z.B. einen deutschlandweiten Aktionstag.

Die RKM hatte Vertreter*innen der bei diesem Thema medial sehr aktiven studentischen Initiative gegen Machtmissbrauch zur Konferenz eingeladen und sich mit ihnen u.a. über die Bandbreite möglichen Machtmissbrauchs sowie notwendige Präventionsmaßnahmen an den Musikhochschulen ausgetauscht. In der RKM sind die 24 staatlichen deutschen Musikhochschulen organisiert, an denen insgesamt ca. 19.000 Studierende eingeschrieben sind.

Positionspapier der RKM zum Umgang mit Machtmissbrauch an Musikhochschulen

Anlage zum Positionspapier: Handlungsempfehlungen

[13.05.2024]