Foto: Hochschularchiv | Thüringisches Landesmusikarchiv

Prächtiger Wittenberger Druck: Übergabe der Gesangbuch-Sammlung Martin Petzoldt an das Thüringische Landesmusikarchiv

Feierliche Übergabe: Wertvolle Gesangbuch-Sammlung für das Hochschularchiv | Thüringische Landesmusikarchiv

In einer öffentlichen Feierstunde hat das Hochschularchiv | THÜRINGISCHE LANDESMUSIKARCHIV der Weimarer Musikhochschule eine wertvolle, bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurückreichenden Gesangbuch-Sammlung aus dem Nachlass von Prof. Dr. Martin Petzoldt erhalten. Archivleiter Dr. Christoph Meixner nahm die Sammlung am 19. April im Saal Am Palais von der Familie Petzoldt entgegennehmen. Die Feierstunde wurde durch den Kammerchor der HfM Weimar unter der Leitung von Prof. Jürgen Puschbeck musikalisch begleitet.

Das älteste Originalexemplar der Gesangbuch-Sammlung ist ein prächtiger Wittenberger Druck von Lucas Lossius mit dem Titel „Cantica sacra“ aus dem Jahr 1570. Außerdem finden sich darin interessante Drucke nicht nur aus Leipzig, Dresden, Halle oder Hamburg, sondern auch aus Meiningen, Rudolstadt und Erfurt.

Die Sammlung stammt aus dem Nachlass von Prof. Dr. Martin Petzoldt (1946-2015), der sich als langjähriger Präsident der Neuen Bach-Gesellschaft und als Leipziger Theologe in der Bach-Forschung einen großen Namen gemacht hat. Für ihn war diese Sammlung über viele Jahre hinweg eine wichtige Arbeitsgrundlage und bildete auch die Basis für seinen mehrbändigen Kommentar zum gesamten Vokalwerk Bachs, der heute als ein Standardwerk für die Bach-Interpretation gilt.

Für Dr. Christoph Meixner, Leiter des Hochschularchivs | THÜRINGISCHE LANDESMUSIKARCHIVS, stellt dieser neue Schatz nicht nur eine wichtige Bestandsergänzung dar. Sondern es werde, so Meixner, „ganz im Sinne Petzoldts auch der Staffelstab an eine junge Forschergeneration weitergeben, für die diese Sammlung nach der Katalogisierung künftig zur Verfügung stehen wird. Denn nun lassen sich originale Notenhandschriften, die in den zurückliegenden Jahren aus vielen Thüringer Kirchgemeinden übernommen worden sind, direkt mit wichtigen Textquellen der Zeit vergleichen.“