Prof. Stephanie Koch | Foto: HfM Weimar

Respekt vor dem Werk und Liebe zur Musik: Drei Fragen an Prof. Stephanie Koch, neue Leiterin der Opernschule an der Weimarer Musikhochschule

Prof. Stephanie Koch inszenierte mit Haydns "Il mondo della luna" ihre erste Oper als neue Leiterin der Opernschule

Wenn sie nicht gerade unterrichtet oder Opern inszeniert, dann liest sie, erkundet mit Familie und Hund Weimar und Umgebung – und geht ins Theater. Im Moment bleibt Prof. Stephanie Koch dafür nicht allzu viel Zeit, hat sie doch alle Hände voll zu tun. Mit Joseph Haydns komischer Oper „Il mondo della luna“ bereitet sie ihre erste Inszenierung als Leiterin der Opernschule an der HfM Weimar vor. Premiere ist am Freitag, 13. April um 18:30 Uhr im Studiotheater Belvedere. Weitere Vorstellungen sind am Samstag, 14. und Sonntag, 15. April jeweils um 18:30 Uhr im Studiotheater zu erleben. Eintrittskarten zu 12 Euro, ermäßigt 8 Euro, gibt es bei der Tourist-Information Weimar sowie an der Abendkasse.

Frau Prof. Koch, warum haben Sie sich für die Haydn-Oper als Ihre erste Inszenierung entschieden?
Der Charakter von Haydns komischen Opern eignet sich hervorragend für die Arbeit mit jungen Sängerinnen und Sängern. „Il mondo della luna“ hat alles, was man für eine Komödie braucht: witzige Charaktere, eine groteske Intrige, in welcher die Beteiligten die Welt des Mondes auf die Bühne bringen, Rezitative und die szenisch treffende Musik.

Was ist das Schöne daran, junge Sängerinnen und Sänger auszubilden?
Das Theater ist nicht tot, solange es idealistische, begeisterte, neugierige und begabte junge Menschen gibt, die die über 400-jährige Operntradition mit Leben erfüllen wollen, bekannte Werke für sich und das Publikum neu entdecken möchten. Sie dabei zu unterstützen ist mir ein großes Bedürfnis. Respekt vor dem Werk und Liebe zur Musik und dem Theater, aber auch so „profane“ Dinge wie Handwerk, Disziplin, Partnerbeziehung und das Lernen des Lernens möchte ich vermitteln.

Was fasziniert Sie an der Gattung Oper?
In der Oper werden singend Geschichten erzählt und Singen ist einer der natürlichsten und emotionalsten Äußerungen des Menschen, ebenso das Spielen. Leider verlernt man das, wenn man älter wird. Es ist für mich immer noch faszinierend, auf der Bühne Fragen des Lebens zu stellen und zu versuchen, Lösungen zu suchen, vielleicht auch zu finden.

Und noch faszinierender ist es, dies mit Werken zu tun, die 300, 200 oder nur 50 Jahre alt sind. Immer wieder kann ich feststellen, dass die musiktheatralischen Werke von Gluck bis Britten aktuell sind. Immer geht es um Liebe, Macht, Geld und Tod – um die Beziehungen von Menschen, eben um das Leben an sich.

Vielen Dank für das Gespräch.
Die Fragen stellte Ina Schwanse

12.04.2018