Ilia Ashirov | Foto: Diana Guledani

Neuer Maria-Pawlowna-Stipendiat: Russischer Klarinettist Ilia Ashirov studiert ein Jahr lang in Weimar

Lebendige Achse zwischen Weimar und St. Petersburg: Klarinettist Ilia Ashirov ist neuer Maria-Pawlowna-Stipendiat 2017/18

Nach zwei Geigerinnen fiel die Wahl nun auf einen Klarinettisten: Aktueller Maria-Pawlowna-Stipendiat der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar ist Ilia Ashirov. Der 22-jährige Klarinettenstudent des Staatlichen Konservatoriums für Musik Rimski-Korsakow in St. Petersburg erhält im Studienjahr 2017/18 Unterricht in der Klasse von Klarinettenprofessor Thorsten Johanns. Das Stipendium für ein einjähriges, so genanntes „Kontaktstudium“ in Weimar ist mit insgesamt 7.500 Euro dotiert und wird dankenswerterweise von der Hamburger „Gartow-Stiftung – Freunde der Musik St. Petersburg“ finanziert.

Offiziell verliehen wird Ilia Ashirov sein Stipendium – das er bereits im Oktober 2017 angetreten hatte – im Rahmen des Jahresempfangs der Klassik Stiftung Weimar am Freitag, 16. Februar im Weimarer Stadtschloss. Die Laudatio hält der Präsident der Weimarer Musikhochschule, Prof. Dr. Christoph Stölzl. Als musikalisches Dankeschön wird Ashirov im Anschluss an die Verleihung noch eine Konzertfantasie von Luigi Bassi nach Themen aus der Oper „Rigoletto“ im Festsaal des Stadtschlosses vortragen.

Zum Auswahlverfahren waren Prof. Thorsten Johanns und die Weimarer Kammermusikprofessorin Larissa Kondratjewa Mitte Juni 2017 nach St. Petersburg geflogen. In „netter und herzlicher Atmosphäre“, wie sich Johanns erinnert, fand im Konservatorium das Vorspiel statt. Aus der Gruppe der jungen Studierenden stach vor allem Ilia Ashirov heraus, der mit auswendig gespielten Werken von Charles-Marie Widor und Bela Kovacs die Weimarer Delegation überzeugte. „Die Werke waren mutig und sehr gut präsentiert“, sagt Prof. Thorsten Johanns. „Dazu hat er einen schönen Klang und eine gute Gestaltungsgabe.“

Ilia Ashirov wurde 1995 in Orel (Russland) geboren. Ab seinem fünften Lebensjahr spielte er zunächst Geige, als 11-Jähriger entschied er sich für die Klarinette. Es folgten erste Wettbewerbserfolge, bevor er 2010 ein Studium am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau aufnahm. 2016 wechselte er ans Staatliche Konservatorium für Musik Rimski-Korsakow in St. Petersburg in die Klasse von Prof. Andrei Kazakow. Im Januar 2017 gewann er den Grand Prix beim internationalen Wettbewerb Maria Yudina in St. Petersburg.

Das Maria Pawlowna-Stipendium soll als Mosaikstein dazu beitragen, die deutsch-russischen Beziehungen im Allgemeinen und die Beziehungen zwischen dem Staatlichen Konservatorium für Musik Rimski-Korsakow in St. Petersburg und der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar im Besonderen zu fördern. Als Brücke zwischen West- und Osteuropa ist es zugleich die Basis für einen beiderseitigen Studierendenaustausch.

Das Stipendium ist Teil einer umfassenden Initiative zur Wiederbelebung einer mentalen, kulturellen und wirtschaftlichen Verbindung, die durch die Heirat der Zarentochter Maria Pawlowna mit dem Landesfürsten vor rund 200 Jahren in Weimar begründet wurde. Erstmals wurde das Maria Pawlowna-Stipendium im Jahre 2004 vergeben.

06.02.2018