Foto: Maik Schuck

Klangliche Mosaike: Die „Tage der Kammermusik“ laden wieder zu elf ganz unterschiedlichen Konzerten ein

Ein wahrer Marathon erwartet Liebhaber kleinerer Ensembles bei den "Tagen der Kammermusik" Anfang Februar

Viele Orchestermusikerinnen und -musiker pflegen nebenbei die Kammermusik – und betrachten sie mit großer Wertschätzung. Denn gerade in den kleinen Besetzungen vom Duo bis zum Oktett kann das Aufeinander-Hören so gut trainiert werden, dass der Orchesterklang davon profitiert.

Nicht zuletzt aus diesem Grund ist das Ensemblespiel ein wichtiger Teil der Musikpraxis an der HfM Weimar, die das Publikum vom 2. bis zum 18. Februar nun wieder zu ihren „Tagen der Kammermusik“ einlädt. „Kein Fachbereich an der Hochschule demonstriert den Geist gemeinsamen Musizierens so deutlich wie die Kammermusik“, sagt der Direktor des Instituts für Klavier und Akkordeon, Prof. Thomas Steinhöfel.

Er unterstützt derzeit die Kammermusikprofessorin Larissa Kondratjewa in der künstlerischen Leitung der Konzertreihe – und schwärmt von „Perlen der Musikliteratur“ und einem „veritablen Kammermusikfestival“. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei!

Zum Auftakt richten am Freitag, 2. Februar um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus verschiedene Duos und Trios den Blick gen Osten: Es erklingen Werke so bedeutender russischer Komponisten wie Sergej Rachmaninow und Sergej Prokofjew. Zu hören sein werden außerdem das Trio „Pathetique“ und die Sonate für Viola und Klavier von Michail Glinka, der mit seinem Kompositionsstil oft als „Vater der russischen klassischen Musik“ bezeichnet wird und die Wurzeln für alle kommenden Generationen ausbildete.

Unter dem Motto „Frankreich plus“ findet dann zwei Tage später eine geographische 180-Grad-Wende statt: Beim Kammermusikabend am Sonntag, 4. Februar um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus stehen französische Werke auf dem Programm, darunter Claude Debussys „Danses Sacre et Profane“ für Harfe und Streicher sowie Jaques Iberts „Deux Interludes“ für Flöte, Violine und Klavier.

Im selben Konzert folgt noch ein Schwenk nach Italien: Auf ein Trio des berühmten Filmmusik-Komponisten Nino Rota folgt das selten aufgeführte Sextett für Bläserquintett und Klavier von Ludwig Thuille. Dieser wurde in Bozen geboren und avancierte zu einem der bedeutendsten Vertreter der Musikszene in München um 1900.

Wieder zwei Tage später, am Dienstag, 6. Februar um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus, demonstriert ein „Kammermosaik“ mit Werken für vier Hände, zwei Violinen und zwei Celli, dass auch kleine Besetzungen große Wirkungen zeigen können. „Dabei entfalten sich faszinierende Klangbilder und Spiegelungen von (nur vermeintlich) Gleichem“, sagt Prof. Thomas Steinhöfel.

Unter dem Titel „Von vier bis sechs“ gibt es dann ein weiteres Konzert am Donnerstag, 8. Februar bereits um 16:00 Uhr im Festsaal Fürstenhaus. Zu erleben ist das Klavierquartett von Gabriel Fauré als ein leidenschaftliches Standardwerk seiner Zunft – sowie auch das Sextett für Bläser und Klavier seines Landsmannes Francis Poulenc, der in bewusster Abwendung vom Impressionismus eine neue Klarheit kreieren wollte.


Die TAGE DER KAMMERMUSIK im Überblick

Freitag, 2.2., 19:30 Uhr, Festsaal Fürstenhaus
„Duos und Trios“
Werke von Reicha, Glinka, Rachmaninow, Prokofjew, Cassadó

Sonntag, 4.2., 19:30 Uhr, Festsaal Fürstenhaus
„Frankreich plus“
Werke von Debussy, Schmitt, Saint-Saëns, Ibert, Rota, Schumann, Prokofjew, Thuille

Dienstag, 6.2., 19:30 Uhr, Festsaal Fürstenhaus
„Kammermosaik“
Werke von Leclair, Schubert, Sperger, Haydn, Blido, Saint-Saëns, Schumann, Debussy

Donnerstag, 8.2., 16:00 Uhr, Festsaal Fürstenhaus
„Von vier bis sechs“
Werke von Fauré, Poulenc, Barber

Freitag, 9.2., 19:30 Uhr, Festsaal Fürstenhaus
Masterkonzert Mai Shinada, Klavier
Werke von Strawinsky, Crumb

Samstag, 10.2., 19:30 Uhr, Saal Am Palais
„Around the world”
Werke von Corelli, Hindemith, Piazzolla, Moreno Torroba, Ravel, Giuliani, Poulenc, Turner, Schäfer

Sonntag, 11.2., 19:30 Uhr, Saal Am Palais
„Stunde der Musik“
Werke von Brahms

Dienstag, 13.2., 19:30 Uhr, Festsaal Fürstenhaus
„Universum der Kammermusik“
Werke von Mozart, Beethoven, Piazzolla, Britten, Glinka, Holst

Donnerstag, 15.2., 19:30 Uhr, Festsaal Fürstenhaus
„Brahms zu Ehren“
Werke von Brahms, Debussy, Ligeti, Blacher

Samstag, 17.2., 16:00 Uhr, Festsaal Fürstenhaus
„Souvenirs“
Werke von Spohr, Saint-Saëns, Caplet, Ravel, Massenet, Delibes, Bartók, Vaughan Williams, Pärt, Milhaud, Barber, Honegger, Ewazen

Sonntag, 18.2., 19:30 Uhr, Saal Am Palais
„Forellenquintett“
Werke von Bozza, Danzi, Chatschaturjan, Schubert

31.01.2018