Lidia Grychtołówna im Festsaal Fürstenhaus | Foto: Franziska Epp

Jahrhundertzeugin zu Gast

Polnische Pianistin Lidia Grychtołówna für Konzert, Meisterkurs und Podiumsgespräch in Weimar

Sie ist eine Klavierlegende der Rubinstein-Epoche: Die 1928 in Rybnik (Polen) geborene Pianistin Lidia Grychtołówna ist bei mehreren Veranstaltungen an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar zu erleben. Zunächst spielt die 95-jährige „Grande Dame“ des Pianos ein Klavierrezital als „Meisterin im Konzert“ am Donnerstag, 16. November um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus.

Auf dem Programm des Soloabends stehen Werke von Frédéric Chopin, Robert Schumann, Franz Schubert, Johannes Brahms und Witold Lutosławski. Der Eintritt ist frei!

Darauf folgt ein öffentliches Podiumsgespräch mit dem Titel „Memoiren einer Jahrhundertzeugin“ mit der aktuell in Warschau lebenden Lidia Grychtołówna, dem Musikwissenschaftsprofessor Prof. Dr. Albrecht von Massow sowie dem Klavierstudenten Andrey Zenin.

Mit auf dem Podium am Freitag, 17. November um 19:30 Uhr im Saal Am Palais sitzt außerdem der Weimarer Honorarprofessor und Initiator des ehrenwerten Besuchs, Dr. Dr. Alexander Grychtolik, sowie die Musikerin Aleksandra Grychtolik. Auch hier ist der Eintritt frei!

An den beiden folgenden Tagen, dem 18. und 19. November, wird Lidia Grychtołówna jeweils von 10:00 bis 15:00 Uhr noch einen Meisterkurs für Klavierstudierende der Weimarer Musikhochschule geben. Die fließend deutsch und polnische sprechende Künstlerin hat viel erzählen, begegnete sie doch im Laufe ihrer Konzertkarriere so bedeutenden Musikern und Komponisten wie Arnold Schönberg, Artur Rubinstein und Krzysztof Penderecki.

Lidia Grychtołówna war Preisträgerin des 5. Chopin-Wettbewerbs in Warschau (1955), des Robert-Schumann-Wettbewerbs in Berlin (1956), des Busoni-Wettbewerbs in Bozen (1958) und des Wettbewerb in Rio de Janeiro (1959). Zudem war sie langjähriges Jurymitglied des renommierten Chopin-Wettbewerbs in Warschau (1980-2005). 21 Jahre lang leitete sie als Professorin eine Klaviermeisterklasse an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 
 
Die Maestra konzertierte in allen europäischen Ländern, in Nord- und Südamerika, Asien und Australien und setzt ihre Konzerttätigkeit auch weiterhin fort. Lidia Grychtołówna hat mit namhaften Dirigenten zusammengearbeitet, darunter Wolfgang Sawallisch, Kurt Sanderling, Kurt Mazur, Stanisław Skrowaczewski, Antoni Wit, Andrey Boreyko und Wojciech Rajski.

Neben ihren regelmäßigen Liederabenden und Konzerten mit Orchestern spielt die Künstlerin seit 2020 auch Klavierabende live aus ihrer Warschauer Wohnung und streamt sie online unter dem Titel „Lidia Grychtołówna – Live from Home". 

Lidia Grychtołowna hat für viele Plattenfirmen aufgenommen, darunter Polskie Nagrania „Muza“, Deutsche Grammophon und Philips. Zuletzt spielte sie 2022 das Album „Lidia Grychtołówna plays in 2022: Polish Composers“ im Witold Lutoslawski Concert Studio des Polnischen Rundfunks in Warschau ein.

Im April 2023 gab sie im selben Konzertstudio ein eineinhalbstündiges Solokonzert, das vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurde. Im Juli 2023 feierte sie den Jahrestag ihres 95. Geburtstages mit Konzerten in ihrer Heimatstadt Rybnik und Ojców. Seit 2020 werden die künstlerischen Aktivitäten Lidia Grychtołownas von der Warschauer Stiftung für Kunst und Fortschritt unterstützt.

[02.11.2023]