Foto: Luis Ackermann

Klang der Stolpersteine

Öffentliche Probe für die Gedenkveranstaltung am 9. November mit jiddischem Lied

Alle Interessierten sind zum Mitsingen herzlich eingeladen: Das Projekt „Klang der Stolpersteine“ lädt zu einer öffentlichen Probe am Dienstag, 24. Oktober um 19:30 Uhr im Saal Am Palais der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar. In der Chorprobe wird unter anderem das jiddische Lied „Dos Kelbl“ in Vorbereitung auf die Gedenkveranstaltung „Klang der Stolpersteine“ am 9. November einstudiert. Die Leitung übernimmt die derzeitige Leiterin des Hochschulchors, Franziska Fuchs. 

Am 9. November 2023 soll an verschiedenen Stolpersteinen in Weimar mit musikalischen Beiträgen an die verfolgten und in den Tod getriebenen Jüdinnen und Juden gedacht werden. Inspiriert durch das gleichnamige Jenaer Projekt und initiiert durch die Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte (GEDG) in Kooperation mit der Hochschule für Musik FRANZ LISZT gestalten Chöre und Musikgruppen das Gedenken.

Auftakt des „Klangs der Stolpersteine“ ist am Donnerstag, 9. November um 16:30 Uhr am Marstall. Das dezentrale Gedenken an den Stolpersteinen findet um 17:00 Uhr statt. Um 17.30 Uhr sammeln sich alle Chöre auf dem Theatervorplatz. Dort wird nach einer Ansprache gemeinsam jiddische Lied „Dos Kelbl“ gesungen.

Die Geschichte Weimars ist durchzogen und geprägt von den Taten der Nationalsozialisten der 1920er- bis 1940er-Jahre. 1937 wurde unweit der Stadt auf dem Ettersberg das Konzentrationslager Buchenwald errichtet: damals eines der größten Konzentrationslager Deutschlands, in welchem ca. 56.000 Menschen ermordet wurden.

Heute sind in der Stadt 46 Stolpersteine verlegt, die an die verfolgten und in den Tod getriebenen Jüdinnen und Juden Weimars erinnern. Die Stolpersteine sind ein mittlerweile europaweites dezentrales Denkmal des Künstlers Gunter Demnig. Die in den Boden eingelassenen messingfarbenen Steine erinnern seit 1992 vor den damaligen Wohnorten an die Opfer des Nationalsozialismus. Jedes Jahr wird das Denkmal um neue Steine erweitert. 

2017 fand in Jena erstmals unter dem Namen „Der Klang der Stolpersteine“ an verschiedenen Stolpersteinen in der Stadt ein musikalisches Gedenken statt. Mittlerweile ist der Klang der Stolpersteine ein ortsübergreifendes Projekt, das in diesem Jahr neben Jena und Weimar auch in Naumburg und Bad Köstritz stattfindet. 

Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie auf der Homepage der GEDG: https://gedg.org/vielstimmiges-gedenken/ 

[23.10.2023]