Claudio Novati | Foto: Augusto Biagini

Viele Emotionen

Alumnus Claudio Novati gewinnt 3. Preis beim German Conducting Award

Die Erfolgsserie der „Weimarer Dirigentenschmiede“ setzt sich fort: Am vergangenen Wochenende gewann der ehemalige Dirigierstudent der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, Claudio Novati, den mit 5.000 Euro dotierten 3. Preis beim internationalen German Conducting Award, dem ehemaligen Deutschen Dirigentenpreis. Den 1. Preis sicherte sich der aus Peru stammende Dirigent Dayner Tafur-Díaz, der 2. Preis ging an Nathanaël Iselin (Frankreich). 

„Ich freue mich sehr für Claudio, wir sind sehr stolz auf ihn“, sagt sein ehemaliger  Weimarer Hauptfachprofessor Nicolás Pasquet auch im Namen seines Kollegen Prof. Ekhart Wycik. „Die Konkurrenz aus aller Welt war sehr hart, und es war ein sehr schöner Erfolg.“

Aus ursprünglich mehr als 230 Bewerbungen kamen sechs Dirigent*innen ins Halbfinale, davon drei ins Finale. Als Besonderheit und als einziger Wettbewerb berücksichtigt der German Conducting Award gleichermaßen Oper und Konzert im Repertoire. Er wird vom Deutschen Musikrat in Partnerschaft mit der Kölner Philharmonie, der Oper Köln, dem Gürzenich-Orchester Köln und dem WDR Sinfonieorchester ausgetragen.

„Ich bin noch überwältigt von den vielen Emotionen der letzten Tage“, sagt Claudio Novati, der als Kapellmeister am Landestheater Linz arbeitet. „Die Erfahrungen, die ich in Köln sammeln durfte, haben mich persönlich und musikalisch zutiefst geprägt. Ich möchte mich auch bei meinen Professoren Nicolás Pasquet und Ekhart Wycik für Ihre Hilfe vor und während des Wettbewerbs herzlich bedanken.“

Im Wettbewerbsfinale dirigierte Novati Beethovens Egmont-Ouvertüre mit dem WDR Sinfonieorchester und das „Schmugglerquintett“ aus der Oper Carmen von Georges Bizet mit Mitgliedern des Ensembles der Oper Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln. 

In der jetzigen Form wird der German Conducting Award seit 2017 alle zwei Jahre ausgerichtet – und jedes Mal gingen auch Preise an Studierende der Weimarer Musikhochschule. 2017 gewann Dominik Beykirch einen 2. Preis, 2019 sicherte sich Gábor Hontvári ebenfalls einen 2. Preis. 2021 wurde Martijn Dendievel mit dem 1. Preis ausgezeichnet. 

Claudio Novati hat sich bereits als einer der aufstrebenden Dirigenten seiner Generation etabliert. Der aus Como in Italien stammende Dirigent ist derzeit in seiner vierten Saison als Kapellmeister am Landestheater / Bruckner Orchester Linz engagiert. Davor sammelte er vielfältige und wertvolle Erfahrungen an den Opernhäusern in Heidelberg und Hof sowie als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar. Er arbeitete außerdem als Assistent und Continuo-Spieler mit Ton Koopman, Helmuth Rilling, Christina Pluhar, Konrad Junghänel und Gotthold Schwarz.

Er ist Preisträger mehrerer internationalen Wettbewerbe (u.a. German Conducting Award 2023, Concorso Forcolin 2023, MDR-Dirigierwettbewerb 2019). Darüber hinaus wurde er von 2019 bis 2023 durch das Dirigentenforum des Deutschen Musikrats gefördert und hat sich im Jahr 2021 mit der Aufnahme in die Künstlerliste „Maestros von Morgen“ seinen Platz an der Spitze der neuen Dirigentengeneration gesichert. Von 2013 bis 2019 war er Stipendiat der Musikerförderung des Cusanuswerks.

Novati musizierte mit Orchestern wie u.a. dem MDR-Sinfonieorchester Leipzig, dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem Bruckner Orchester Linz, dem Gürzenich-Orchester Köln, der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz und dem Philharmonischen Orchester Heidelberg. Der vielseitige Künstler studierte Dirigieren, Orgel, Kirchenmusik, Chorleitung und Komposition an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar sowie dem staatlichen Musikkonservatorium seiner Heimatstadt Como bei Prof. Nicolás Pasquet, Prof. Ekhart Wycik, Prof. Michael Kapsner und Prof. Enrico Viccardi.

[11.10.2023]