Prof. Dr. Anna Wolf | Foto: Jan Kutter

Interdisziplinäre Forschungsprojekte

Dr. Anna Wolf ist neue Professorin für Musikpädagogik in digitalen Kontexten

Die Digitalisierung hält Einzug in alle Lebensbereiche und erfordert neue Konzepte – auch in der Musikpädagogik. Gefördert vom Thüringer Wissenschaftsministeriums hat die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar Frau Dr. Anna Wolf zur neuen Professorin für Musikpädagogik in digitalen Kontexten berufen. Sie tritt ihre Stelle ab Oktober 2023 am Institut für Musikpädagogik und Kirchenmusik an.

„Es ist sehr erfreulich, dass wir mit Prof. Dr. Anna Wolf eine vielseitige Wissenschaftlerin und Expertin für das neue Lehrgebiet ‚Musikpädagogik in digitalen Kontexten‘ gewinnen konnten. Sie wird nicht nur das Institut bereichern, sondern für die gesamte Hochschule wirksam werden“, sagt der Direktor des Instituts für Musikpädagogik und Kirchenmusik, Prof. Gero Schmidt-Oberländer

„Ich freue mich auf Weimar, da ich hier interdisziplinäre Forschungsprojekte initiieren kann, die im wechselseitigen Bezug zwischen musikpädagogischer Forschung sowie musikalischer Praxis und Bildung stehen“, sagt die neu berufene Professorin.

„Ganz besonders möchte ich Projekte zwischen der Musikpädagogik, der Musikwissenschaft und den künstlerischen Fächern mitgestalten. Ich sehe es als eine wichtige Fragestellung für die Welt der Musik zu erörtern, wie digitale Kulturpraxen unser Tun bereits formen und welche Rolle sie für die Musik in Zukunft spielen können und sollen – und solche digitalen Tools und Methoden dann auch zu entwickeln und einzusetzen.“

Ihren Bachelor in Musikwissenschaft absolvierte Anna Wolf an der Universität Bremen und ging danach für den Master „Music, Mind and Brain“ an das Goldsmiths, University of London. Von 2011 bis 2018 arbeitete sie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien (HMTM) Hannover, wo sie 2015 ihre Promotion mit dem Titel „Es hört doch jeder nur was er versteht. Konstruktion eines kompetenzbasierten Assessments für Gehörbildung“ abschloss.

Seit 2016 arbeitete sie zudem als Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Lehre an der Universität Hamburg und schloss dort 2019 das Lehrzertifikat „Good teaching practice“ ab. 2021 kehrte sie, diesmal als Referentin der Präsidentin, an die HMTM Hannover zurück und arbeitete dort u. a. an der Erstellung des Masterplans 2030 und des Hochschulentwicklungsplans mit. 

Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen das Assessment von musikalischen Fertigkeiten, insbesondere von verschiedenen Hörkompetenzen wie dem analytischen Hören oder der Klangvorstellung, die vor und im Studium gebildet werden.

Neben diesen sehr spezialisierten Fertigkeiten forscht sie zur Wahrnehmung und Wirkung von Musik in unterschiedlichen Kontexten, u. a. von verschieden gestalteten Interpretationen, Produktionen und Aufführungspraxen. Weitere Ko-Publikationen zu Neuromythen in der Musikpädagogik, Übersetzungen des GoldMSI-Testverfahrens und dem Singen im Musikunterricht runden ihr Portfolio ab. 

Das Thüringer Wissenschaftsministerium will die Entwicklung und Anwendung digitaler Technologien und Verfahren noch stärker an den Thüringer Hochschulen verankern. Dazu werden im Rahmen des Programms „PROF-IT 25“ an Thüringer Hochschulen in unterschiedlichen Fachbereichen bis zu 25 zusätzliche Professuren mit einem Schwerpunkt „Digitalisierung“ eingerichtet. Bis 2025 stellt das Ministerium für diesen Zweck 18 Millionen Euro aus Mitteln des Zukunftsvertrags „Studium und Lehre stärken“ bereit.

[19.09.2023]