Zwei junge Männer stehen vor einem Gebäude, sie schauen in die Kamera
Foto: Marius Staible

Doppelerfolg für Akkordeonklasse

Zwei 1. Preise für Mihail Cunetchi und Daniel Roth im belgischen Mons

Alle zwei Jahre findet in der charmanten Touristenstadt Mons in Belgien ein internationaler Akkordeonwettbewerb statt. Zum fünften Mal wurde der Wettbewerb „Accordéons-nous“ nun vom 19. bis 23. April veranstaltet – und gleich zwei Akkordeonstudenten der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar aus der Klasse von Prof. Claudia Buder erspielten sich 1. Preise. Den „Prix Accordéons-nous“ in der klassischen Kategorie gewann Mihail Cunetchi. Sein Weimarer Kommilitone Daniel Roth war mit dem 1. Preis in der Kategorie „Variety Senior“ erfolgreich, die eine Bandbreite verschiedener Jazz-Stilistiken abdeckt. 

„Ich bin sehr froh, den 1. Preis erhalten zu haben, verbunden mit der wunderschönen Möglichkeit der Uraufführung des Werkes ‚Oppression‘ von Loris Douyez mit dem L‘Orchestre d’ARTS2“, sagt Mihail Cunetchi. „Während mehr experimentelle Klänge und Farben in mein Programm einflossen, musste es dennoch den Ansprüchen eines von Geläufigkeit geprägten Programms gerecht werden“, erläutert Daniel Roth die Herausforderungen seiner Kategorie. „Der Doppelerfolg ist für uns eine besondere Ehre, weil er ein Zeichen für stilistische Vielfalt auf höchstem künstlerischen Niveau darstellt“, ergänzt Akkordeonprofessorin Claudia Buder

Der Wettbewerb „Accordéons-nous“ in Mons sprach in zahlreichen Kategorien nicht nur unterschiedliche Altersgruppen an, sondern ebenso unterschiedlichste Stilistiken (Klassik, Jazz, Weltmusik etc.). Zur Teilnahme reisten Akkordeonist*innen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Litauen, Polen, Portugal, China, Kasachstan und weiteren Ländern an. Der Wettbewerb war Teil eines großen internationalen Festivals, das in begleitenden Konzerten zahlreiche Künstler*innen der Szene präsentierte. Die Königsdisziplin: Der „Prix Accordéons-nous“ mit seinen drei Wertungsrunden. Das Finale bildete die Uraufführung eines Akkordeonkonzertes mit Orchester. 

Mihail Cunetchi, geboren 1996 in der Republik Moldau, erhielt als Zehnjähriger seinen ersten Akkordeonunterricht an der Musikschule in seiner Heimatstadt Dubasari. 2018 begann er sein Bachelorstudium an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar in der Klasse von Prof. Claudia Buder. Die Weimarer Ästhetik des Akkordeonspielens eröffneten für den Akkordeonstudenten neue Wege des Spielens und Unterrichtens.

Der 26-Jährige besuchte zahlreiche Workshops und Meisterkurse mit renommierten Musikern wie u. a. Markus Stockhausen, Veli Kujala und Hugo Noth. Seit 2019 unterrichtet er an der Städtischen Musikschule Alfred Wagner in Suhl und ist seit 2020 als Honorarlehrkraft an der Stadt- und Kreismusikschule Wilhelm Buchbinder in Sömmerda tätig. 

Daniel Roth studierte Akkordeon bei Ivan Koval, Claudia Buder und Veli Kujala in Weimar und Helsinki. Der in Neunkirchen geborene 26-Jährige erweitert sein instrumentales Portfolio um die Disziplinen Komposition und Arrangement für verschiedenste Besetzungen. Er erhielt bereits einige Förderungen und Preise, darunter den Franz-Liszt-Preis 2022, das Charlotte-Krupp-Stipendium oder das Deutschlandstipendium.

Weitere Auszeichnungen waren der Förderpreis der Gesellschaft für Musiktheorie beim Improvisationswettbewerb 2022 und der 1. Preis beim Wettbewerb „Tina Anguissola Scotti“ für Kammermusik in Italien, als Duo con:trust zusammen mit Marius Staible. Er hält regelmäßig Vorträge und Seminare im Bereich Musiktheorie und Improvisation und steht in engem Kontakt zu der klassischen und unterhaltenden Musikszene in Deutschland, Finnland, Russland und Frankreich.  

[28.04.2023]