Prof. Ulrich Vogel | Foto: Johannes Vogel

Virtuoses Weimar

Romantischer Liederabend mit Lesungen rund um Ludwig Tiecks „Liebesgeschichte der schönen Magelone“ 

Anlässlich des 190. Geburtstags des Komponisten Johannes Brahms lädt die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar zur nächsten Veranstaltung in der Reihe „Virtuoses Weimar – Lehrende im Konzert“. Einen Liederabend mit Lesungen gestaltet der Pianist Ulrich Vogel, Professor für Opernkorrepetition in Weimar, am Sonntag, 7. Mai um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus. Gemeinsam mit Bariton Dominique Clement interpretiert Ulrich Vogel den Liederzyklus „Die schöne Magelone“ op. 33 von Johannes Brahms. 

Aufgelockert wird das Konzert mit seinen 15 Romanzen durch Lesungen aus der literarischen Vorlage für den Liederzyklus: Ludwig Tiecks romantischer Erzählung „Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence“ aus dem Jahr 1797. Als Sprecherin wirkt hier Anna Sophia Backhaus.

Eintrittskarten zu 12 Euro, ermäßigt 8 Euro, gibt es bei der Tourist-Information Weimar sowie an der Abendkasse. 

„Den Jubilar Johannes Brahms an seinem 190. Geburtstag mit seinem einzigen, inhaltlich geschlossenen Liedzyklus zu würdigen, geschieht nicht von ungefähr“, erklärt Prof. Ulrich Vogel. „In der Gestaltung dieser 15 Lieder, die 1861 bis 1868 entstanden, fokussiert sich in besonders eindrucksvoller Weise der Musiker Brahms als Quell wunderbarer Melodien, als Klavierkomponist mit höchstem technischen und klanglichen Anspruch sowie als Schöpfer kunstvoll strukturierter Kammermusikwerke.“ Auch der Sinfoniker sei in der Komplexität des Klaviersatzes und der thematischen Durchführung begleitender Themen schon spürbar, so Vogel. 

Brahms als Volksliedsammler und -bearbeiter ist in all seinen Werken immer auch Liedkomponist: Das Liedhafte prägt sein Oeuvre von der Klaviersonate op. 1 bis hin zu den Orgel-Choralvorspielen op.122. „Viele seiner Melodien könnten als Volkslieder gelten“, meint Ulrich Vogel, „und vergessen wir nicht, dass das Thema des Finalsatzes seiner 1. Sinfonie immer wieder sogar als Nationalhymne in Betracht gezogen wurde.“

Große Melodiebögen bestimmen den überaus anspruchsvollen Gesangspart im Opus 33, wobei kürzere Lieder sich mit solchen abwechseln, die den Umfang kleiner Kantaten haben. Das Klavier ist immer gleichberechtigter Partner und agiert teils filigran, teils vollgriffig konzertant. 

[26.04.2023]