Das Bild zeigt einen jungen Mann mit dunklen Haaren.
Nils Wanderer | Foto: Guido Werner

Großer Erfolg für Weimarer Gesangsstudenten

Nils Wanderer gewinnt einen 2. Preis bei Placido Domingos „Operalia“-Wettbewerb 

Einen außergewöhnlichen Erfolg kann der Weimarer Gesangsstudent Nils Wanderer für sich verbuchen: Der Countertenor aus der Gesangsklasse von Prof. Siegfried Gohritz an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar gewann einen 2. Preis beim international renommierten „Operalia“-Wettbewerb von Placido Domingo.

Der Wettbewerb fand vom 24. bis 30. Oktober in Riga, der Hauptstadt Lettlands, statt. Den 1. Preis teilten sich die Sopranistin Juliana Grigoryan aus Armenien und der Tenor Anthony León aus den USA. Ebenfalls einen 2. Preis gewannen der Tenor Duke Kim (USA) sowie die Sopranistin Serena Sáenz (Spanien). 

„Es war eine sehr intensive, herausfordernde, aber auch wunderschöne Zeit“, sagt Nils Wanderer, der im Masterstudium am Institut für Gesang und Musiktheater in Weimar studiert.

„Ich kannte bereits viele meiner Mitstreiter, darunter enge Freunde und Vertraute. Man wusste, dass es hier um alles geht und es lebensverändernde Konsequenzen haben wird. Das Team der Operalia war unglaublich zuvorkommend, freundlich und professionell. Ich bin sehr demütig und zutiefst dankbar, dass ich daran teilnehmen durfte“, so Wanderer.

Im Laufe des einwöchigen Wettbewerbs sang Nils Wanderer u.a. die Arien „Stille amare“ aus Händels „Tolomeo“, „Oblivion soave“ aus Monteverdis „Poppea“, „I know a bank“ aus Brittens „A Midsummer Night's Dream“ sowie „Va tacito e nascosto“ aus Händels „Giulio Cesare“. Im Finale sang er noch einmal die Arie „Stille amare“, begleitet vom Orchester der „Latvian National Opera“ in Riga. 

Nils Wanderer ist ein Absolvent der Guildhall School of Music and Drama. Aktuell studiert er im Master Operngesang in der Klasse von Prof. Siegfried Gohritz an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar. Als Solist arbeitete er u.a. bereits mit Orchestern wie der Akademie für Alte Musik Berlin, Le Concert des Nations, Staatskapelle Halle, Staatskapelle Weimar, La Folia Barockorchester und dem Stuttgarter Kammerorchester.

Er gastierte bei zahlreichen Theater und Festivals, darunter die Opéra de Lille, das Teatro Massimo Palermo, De Nederlandse Reisopera, Deutsches Nationaltheater Weimar, Deutsche Oper am Rhein, Theater Bonn und Händelfestspiele Halle.

Nils Wanderer gab Liederabende mit Pianisten wie Daniel Heide und Marcelo Amaral. Außerdem konzertierte er im Londoner Barbican Centre – und unter der Leitung von Kent Nagano in der Berliner Philharmonie. In Zusammenarbeit mit Jordi Savall führte er Bachs Matthäus-Passion in der Pariser Philharmonie auf.

Sein Konzert- und Oratorienrepertoire reicht von Purcell, Vivaldi, der Bach-Familie, Händel und Pergolesi über Berlioz, Wagner und Elgar bis hin zu Bernstein und Cage. Mehrere seiner Konzerte wurden aufgezeichnet von der BBC, dem Bayerischen Rundfunk, dem SWR, Arte, Mezzo und Medici.tv.

Nils Wanderer gewann 1. Preise beim Händel-Wettbewerb in Karlsruhe, beim Internationalen Anton Rubinstein-Gesangswettbewerb und beim Wettbewerb des Mimas-Musikfestivals. Er ist der erste Countertenor, der das Finale des „Concours Musical International de Montréal“ erreicht hat und dort mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.

Zu seinen nächsten Engagements gehören Brittens „Sommernachtstraum“ (Oberon) an der Opéra de Lille, Händels „Messiah“ unter Jordi Savall bei den Salzburger Festspielen sowie Monteverdis „Orfeo“ (Pastore/Speranza) an der Staatsoper Hannover.

[02.11.2022]