Foto: Mathilde Biard

Mit Opernschmelz: Kammerchor und Collegium Musicum Weimar führen Puccinis „Messa di Gloria“ in Weimar und Erfurt auf

Herzenswunsch: Das Collegium Musicum Weimar bereitet gemeinsam mit dem Kammerchor Puccinis "Messa di Gloria" vor

Mitte Februar kommt es zu einer seltenen Kooperation zwischen dem Kammerchor der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar und dem Collegium Musicum Weimar.

Die beiden Ensembles haben gemeinsam ein chorsinfonisches Projekt erarbeitet, das nun aufführungsreif ist: Joseph Martin Kraus‘ Sinfonie in c-Moll sowie Giacomo Puccinis „Messa di Gloria“ erklingen am Samstag, 19. Februar um 19:00 Uhr in der Thomaskirche Erfurt sowie am Sonntag, 20. Februar um 18:00 Uhr in der Stadtkirche St. Peter und Paul (Herderkirche) in Weimar.

Als Solisten singen Jasper Song (Tenor) und Paul Jungchan Ham (Bariton). Die musikalische Leitung übernehmen in Erfurt die Chordirigierstudentin Annabelle Weinhart und in Weimar Orchesterdirigierstudent Seonggeun Kim, der seit 2019 dem Collegium Musicum künstlerisch vorsteht.

Eintrittskarten zu 5 Euro gibt es im Vorverkauf bei den Tourist-Informationen in Weimar, Erfurt und Jena sowie an den Abendkassen. Für das Konzert in Erfurt gilt 2G+ und nicht wie zunächst angekündigt 2G. Die Zutrittsregeln mussten leider kurzfristig angepasst werden. Der Zutritt zum Konzert in Weimar ist mit 2G möglich. Die Zahl der Plätze ist begrenzt. 

Die Idee zum gemeinsamen Projekt entstand bereits vor rund zwei Jahren. „Es ist ein lang gehegter Herzenswunsch, dass die zwei Hochschulensembles Collegium Musicum und Kammerchor gemeinsam musizieren“, freut sich Kammerchorleiter Prof. Jürgen Puschbeck, der das Projekt künstlerisch mit betreute.

„Die Messa di Gloria als Jugendwerk Giacomo Puccinis eignet sich da hervorragend. Das ist anrührende Musik, die zu Herzen geht, auch mit etwas italienischem ‚Opernschmelz‘.“

„Wir konnten Chor und Orchester mit unterschiedlichen Perspektiven und Schwerpunkten gemeinsam vorbereiten, musikalische Ideen besprechen und in den Proben vermitteln“, sagen einmütig die Dirigierenden Annabelle Weinhart und Seonggeun Kim.

„Die wöchentliche Probenarbeit, begleitet durch gegenseitiges Feedback ermöglichten einen Lernprozess, der weit über die im Unterricht erlernte Technik hinausging.“ 

Dem Kammerchor der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar gehören vorwiegend Studierende des Studienganges Schulmusik und der Studienrichtung Dirigieren und Gesang an. Er wurde 1926 als Madrigalchor von Walter Rein gegründet und entwickelte sich rasch zu einem Spitzenensemble der Musikhochschule. Nach dem zweiten Weltkrieg setzte zunächst Prof. Günter Fredrich, ab den 1970er Jahren dann Prof. Gerd Frischmuth die chorische Arbeit fort.

Letzterer trug maßgeblich zu dem hohen künstlerischen Niveau bei, das der Chor bis heute hält. Seit 1997 leitet Frischmuths einstiger Schüler Prof. Jürgen Puschbeck das Ensemble. Der Kammerchor folgt regelmäßig Einladungen zu nationalen und internationalen Festivals und Wettbewerben. Gastspielreisen führten ihn bereits in fast alle europäischen Länder, in die USA, nach Japan und Israel. 

Das Collegium Musicum Weimar, gegründet 1994, entstand aus dem Wunsch von Studierenden der Schulmusik, selbst im Orchester anspruchsvolle sinfonische Werke aufzuführen. Prof. Michael Berg leitete als erster Dirigent das Collegium, bevor es in die Hände der Studierenden des Instituts für Dirigieren und Opernkorrepetition gegeben wurde.

Das Collegium wurde mit Beginn des Wintersemesters 2018 als offizielles Hochschulensemble in die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar eingegliedert und besteht heute zu einem Großteil aus Studierenden der Musikpädagogik und der Musikwissenschaft. Bereichert wird die musikalische Probenarbeit durch Studierende der Bauhaus-Universität Weimar, der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Universität Erfurt sowie berufstätigen Hobbymusikern aus ganz Thüringen. 

[10.02.2022]