Dirigierstudent Friedrich Praetorius | Foto: Karima Albrecht

Weimarer Dirigentenschmiede: Drei Masterstudenten wurden neu ins Dirigentenforum des Deutschen Musikrats aufgenommen

Friedrich Praetorius und zwei seiner Kommilitonen wurden in das Dirigentenforum des Deutschen Musikrats aufgenommen

Drei auf einen Streich: Wieder haben es Dirigierstudierende der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar geschafft, in die wertvolle Förderung des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats aufgenommen zu werden.

Im diesjährigen Auswahlverfahren konnten sich die Weimarer Masterstudenten Henri Christofer Aavik, Friedrich Praetorius und David Preil aus der Klasse von Prof. Nicolás Pasquet und Prof. Ekhart Wycik im Bewerber*innenfeld durchsetzen. 

Von den aktuell 32 Stipendiatinnen und Stipendiaten des Dirigentenforums in der ersten und zweiten Förderstufe haben 11, also somit jede*r dritte an der „Weimarer Dirigentenschmiede“ studiert – oder wird hier derzeit noch unterrichtet.

„Das ist eine tolle Chance, ihren Horizont zu erweitern und mit vielen Orchestern und Mentoren auf höchster Ebene dirigentische Erfahrungen zu sammeln“, sagt ihr Hauptfachprofessor Nicolás Pasquet. „Ich bin stolz auf die drei und freue mich sehr für sie.“

Er sei sehr dankbar für die Aufnahme ins Dirigentenforum, sagt Henri Christofer Aavik: „Regelmäßig neue Orchester kennenzulernen und sich von vielen Sichtweisen der verschiedenen Dirigenten inspirieren zu lassen ist wie eine Goldmine für jeden jungen Dirigenten!” 

Auch sein Kommilitone Friedrich Praetorius zeigt sich hoch erfreut: „Somit habe ich die Möglichkeit, neben vielseitigen Meisterkursen und Assistenzen bei namhaften Dirigenten und Orchestern auch erste eigene Engagements zu erhalten.“ Außerdem biete das Dirigentenforum mit zahlreichen Workshops zu Vermarktung und Management eine außermusikalische Bildung an, die helfe „in das Profigeschäft einzusteigen.“

David Preil sieht das genauso und ergänzt: „Ich bin allen Lehrenden des Instituts, besonders Herrn Prof. Pasquet, Prof. Wycik und Prof. Kahlert sehr dankbar, die mich über die Jahre meines Studiums so gut darauf vorbereitet haben.“

Der estnische Dirigent Henri Christofer Aavik erhielt seine erste musikalische Ausbildung als Trompeter und studierte später zusätzlich Musikwissenschaft an der Musikoberschule Tallinn. Im Alter von 14 Jahren begann er sich zielgerichtet mit Dirigieren zu beschäftigen. Zwei Jahre später dirigierte er bereits Aufführungen im Rahmen eines Jugendprojekts der Estnischen Nationaloper und wurde als „Junger Kulturmacher Tallinns” ausgezeichnet. Im Dezember 2020 feierte er dort sein professionelles Debüt mit Tschaikowskys Ballett „Der Nussknacker“.

Seit 2015 studiert er an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar bei Prof. Nicolás Pasquet und Prof. Ekhart Wycik. Henri Christofer Aavik besuchte Meisterkurse bei Paavo Järvi, Kristjan Järvi, Bruno Weil, Jukka-Pekka Saraste und Johannes Gustavsson. Aavik leitete bisher mehr als 60 verschiedene Orchester wie u.a. die Staatskapelle Weimar, die Jenaer Philharmonie, das Göttinger Symphonie Orchester, die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, das Stadtorchester Pärnu, die Estnische Sinfonietta sowie mehrere Orchester in Tschechien. Von 2017 bis 2019 wirkte er als künstlerische Leiter des Akademischen Orchesters der Technischen Universität Ilmenau.

Friedrich Praetorius wurde in Lutherstadt Wittenberg geboren und erhielt als Mitglied des Thomanerchores zu Leipzig seine erste musikalische Ausbildung, die neben dem Gesang und Instrumentalunterricht (Klavier und Cello) auch Dirigierunterricht einschloss. Das im Oktober 2015 begonnene Bachelorstudium Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar bei Prof. Nicolás Pasquet, Prof. Gunter Kahlert und Prof. Ekhart Wycik konnte er im Frühjahr 2021 mit Bestnote ab- und ein Masterstudium anschließen.

Seit 2017 ist Friedrich Praetorius Chefdirigent des Wendland-Sinfonieorchesters sowie Gründungsmitglied und musikalischer Leiter des Vereins „Junge Mitteldeutsche Kammeroper e.V.“. Im Studienjahr 2018/19 studierte er im Rahmen des ERASMUS-Förderprogrammes am Conservatorio di Milano „Giuseppe Verdi“ bei Daniele Agiman. Praktische Zusammenarbeit führte ihn bereits zum MDR Sinfonieorchester, zur Staatskapelle Weimar, zur Jenaer Philharmonie, zu den Stuttgarter Philharmonikern und dem Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi. Er war musikalischer Assistent an der Oper Leipzig, am Meininger Theater sowie am Deutschen Nationaltheater Weimar.

Seit der Spielzeit 2020/21 ist David Preil an der Sächsischen Staatsoper Dresden als Korrepetitor im Jungen Ensemble engagiert. Im Oktober 2013 begann er sein Bachelorstudium im Hauptfach Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar bei Prof. Nicolas Pasquet und Prof. Gunter Kahlert. Dieses schloss er im März 2021 ab und studiert seitdem im Master bei Prof. Nicolas Pasquet und Prof. Ekhart Wycik. Im Rahmen des ERASMUS-Förderprogramms verbrachte er zudem ein Auslandssemester am Conservatorio „Giuseppe Verdi“ in Mailand bei Vittorio Parisi.

Assistenzen führten ihn u.a. an die Oper Leipzig. Außerdem assistierte er im Rahmen des Opernfestivals „Oper im Steinbruch“ in St. Margarethen sowie am Vorarlberger Landestheater in Bregenz. 2019 feierte David Preil sein Debüt am Landestheater Coburg. Hinzu kommen Konzerte u.a. mit der Jenaer Philharmonie, der „Nordböhmischen Philharmonie“ in Teplice, dem „Karlovy Vary Symphonie Orchestra“ in Karlsbad und der „Philharmonie Hradec Kralove“. Im Rahmen seines Studiums arbeitete er außerdem mit der Staatskapelle Weimar sowie der „Thüringen Philharmonie“ Gotha-Eisenach. 

[12.05.2021]