Dirigentin und HfM-Absolventin Marie Jacquot | Foto: Werner Kmetitsch

„Senkrechtstarter“: Vier Weimarer Dirigierstudierende und Alumni auf Künstlerliste „Maestros von Morgen“ 2021/22 des Dirigentenforums

Die Weimarer Absolventin Marie Jacquot steht mit drei ihrer Dirigier-Kommilitonen auf der Künstlerliste "Maestros von Morgen"

Fast die Hälfte ist in Weimar ausgebildet worden: Unter den insgesamt neun Dirigentinnen und Dirigenten auf der Künstlerliste „Maestros von Morgen“ 2021/22 des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats befinden sich vier aktuelle Studierende bzw. Absolvent*innen der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.

Damit unterstreicht die so genannte „Weimarer Dirigentenschmiede“ einmal mehr ihren schon seit Jahren andauernden Leuchtturmcharakter und die auf einem hohen Praxisanteil gründende Exzellenz eines Dirigierstudiums in der Thüringer Bach- und Liszt-Stadt.

Gemäß Definition des Deutschen Musikrats sind die „Maestros von Morgen“ Stipendiatinnen und Stipendiaten des Dirigentenforums, die ihre künstlerische Qualität unter Beweis gestellt und die zweite Förderstufe erreicht haben.

Zu dieser illustren Auswahl zählen nun auch die Weimarer Studenten Valentin Egel und Gábor Hontvári aus der Klasse von Prof. Nicolás Pasquet und Prof. Ekhart Wycik – sowie die Weimarer Absolvent*innen Marie Jacquot und Clemens Mohr.

Valentin Egel ist im Moment unser Senkrechtstarter“, freut sich sein Hauptfachprofessor Nicolás Pasquet mit seinem Studenten, der an den erfolgreichen Bachelor gerade ein Masterstudium am Institut für Dirigieren und Opernkorrepetition der Weimarer Musikhochschule anschließt. „Er ist eine sonnige, feurige Persönlichkeit mit einem unglaublichen Sendungswillen. Seine Musik fesselt und rührt“, so Pasquet.

Parallel zum Studium ist der 26-Jährige derzeit 1. Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor am Theater der Stadt Rijeka in Kroatien. Zuletzt gewann er 1. Preise beim Wettbewerb „Campus Dirigieren“ der deutschen Musikhochschulen in Nürnberg sowie beim Internationalen Wettbewerb für junge Dirigenten „Lovro von Matacic“ im kroatischen Zagreb.

Ebenfalls auf der Künstlerliste „Maestros von Morgen“ steht Egels Weimarer Kommilitone Gábor Hontvári, der auf seinen Master aktuell noch ein Konzertexamen aufsattelt. Der 27-jährige gebürtige Ungar steht bereits als 1. Kapellmeister und Stellvertretender Generalmusikdirektor am Mainfranken-Theater in Würzburg unter Vertrag.

„Er ist eine unglaubliche Begabung“, sagt sein Professor Nicolás Pasquet. „Er durchleuchtet die Werke, die er dirigiert, so derartig intellektuell, dass er eine Vorlesung darüber halten könnte. Dabei sind seine Interpretationen unglaublich lebendig!“

Absolventin Marie Jacquot kam 2015 zum Konzertexamensstudium nach Weimar, erst in die Klasse von Prof. Nicolás Pasquet und Markus L. Frank, später noch zu Prof. Ekhart Wycik. „Sie hat es geschafft, ohne Erfahrung im Musiktheater quasi aus dem Stand heraus die Position der 1. Kapellmeisterin am Mainfranken-Theater in Würzburg zu erhalten“, sagt Nicolás Pasquet über die in Frankreich geborene Vorgängerin von Gábor Hontvári in Würzburg.

„Sie verdiente dort ihre Lorbeeren und wechselte vor kurzem als 1. Kapellmeisterin an die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf. Marie Jacquot ist eine neugierige, faszinierende Persönlichkeit, die in jungen Jahren als Tennisspielerin bei den Junior French Open gewinnen konnte.“

Als vierter (Ex-)Weimarer ist Clemens Mohr Mitglied der neuen Künstlerliste „Maestros von Morgen“ Er machte seinen Master in Weimar und schaffte den reibungslosen Übergang zum Studienleiter am Theater in Hof.

„Seine Zeit an der Hochschule war geprägt von intensiver, sehr offener Arbeit mit mir, aber schon klar mit dem Schwerpunkt und Ziel Musiktheater“, erinnert sich Nicolás Pasquet an den 31-Jährigen.

[17.12.2020]