Gábor Hontvári | Foto: Andreas Pöcking

Weimarer Dirigentenschmiede: Gábor Hontvári gewinnt 2. Preis beim Internationalen Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti

Konzertexamensstudent Gábor Hontvári gewann den 2. Preis beim 9. Internationalen Dirigentenwettbewerb Dir Georg Solti

Die „Weimarer Dirigentenschmiede“ macht ihrem guten Ruf wieder alle Ehre: Beim gestern beendeten 9. Internationalen Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti in Frankfurt am Main gewann Gábor Hontvári (*1993) den mit 10.000 Euro dotierten 2. Preis – gemeinsam mit dem Deutschen Johannes Zahn (*1990).

Den 1. Preis gewann die Neuseeländerin Tianyi Lu (*1990), ein 3. Preis wurde nicht vergeben. Hontvári studiert im Aufbaustudium zum Konzertexamen in der Klasse von Prof. Nicolás Pasquet und Prof. Ekhart Wycik an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.

Alle drei Finalist*innen hatten am Sonntagvormittag, 11. Oktober, in der Alten Oper in Frankfurt Ludwig van Beethovens 7. Sinfonie op. 92 mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester dirigiert. Sie setzten sich damit gegenüber insgesamt 437 Mitbewerber*innen aus 56 Ländern durch, von denen zehn für die Finalrunden nach Frankfurt gereist waren.

Bereits beim 7. Solti-Dirigentenwettbewerb 2015 war ein Weimarer Dirigierstudent erfolgreich gewesen: Damals gewann Tung-Chieh Chuang den 2. Preis, der inzwischen designierter Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker und Intendant des Anneliese Brost Musikforum Ruhr ist.

„Gábor Hontvári ist ein fabelhafter Musiker und begabter Dirigent, der eine kompromisslose, tiefgründige und kenntnisfundierte Interpretation der Werke präsentiert, die immer fasziniert“, freut sich sein Hauptfachprofessor Nicolás Pasquet mit dem gebürtigen Ungarn, der bereits als 1. Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor am Main-Franken-Theater in Würzburg unter Vertrag steht.

„Seine Teilnahme an der Künstlerliste ‚Maestros von morgen‘ des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates eröffnet ihm zudem den Zugang zu vielen Orchestern in Deutschland, mit denen er sehr erfolgreich zusammenarbeitet.“

Gábor Hontvári, 1993 in Györ (Ungarn) geboren, studierte zunächst an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest, bevor er an die Weimarer Musikhochschule wechselte, wo er an sein erfolgreiches Masterstudium aktuell noch das Konzertexamen angeschlossen hat.

Bereits 2014 wurde der junge Ungar mit dem 1. Preis und dem Publikumspreis beim Internationalen Lantos Rezső Wettbewerb für junge Chordirigenten in Budapest ausgezeichnet, ein Jahr später gewann er den Dirigierwettbewerb der mitteldeutschen Musikhochschulen. Anfang 2019 gewann der heute 26-Jährige den 2. Preis und den Publikumspreis beim Wettbewerb „Campus Dirigieren“ in Nürnberg.

Bereits mehrfach wurde Gábor Hontvári von der Staatsoperette Dresden eingeladen, Jacques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ zu dirigieren. Außerdem ging er 2017 mit der Bayerischen Kammerphilharmonie auf eine ausgedehnte Gastspieltournee durch Südkorea. Er stand zudem schon oft am Pult ungarischer Orchester wie dem Philharmonischen Orchester Győr oder Concerto Budapest.

Er ist Stipendiat des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats und wurde in die Künstlerliste „Maestros von morgen“ aufgenommen. Seit der Spielzeit 2019/20 wirkt Gábor Hontvári als 1. Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor am Main-Franken-Theater in Würzburg.

[12.10.2020]