Der Hochschulchor Weimar | Foto: Maik Schuck

Mit einer Uraufführung: Hochschulchor präsentiert zeitgenössische Chormusik in Kooperation mit dem „Experimentalstudio Orgel“

Unter dem Motto "Voices - Stimmen" wagt sich der Hochschulchor Weimar am 4. Februar im Saal Am Palais auf unerhörtes Terrain

Auf ganz neues Terrain wagt sich der Weimarer Hochschulchor: Das Ensemble präsentiert am Dienstag, 4. Februar um 20:00 Uhr im Saal Am Palais zeitgenössische Chormusik. Unter dem Motto „Voices – Stimmen“ stehen unter Leitung von Prof. Kerstin Behnke unter anderem Werke von Daryl Runswick, Hans Schanderl und Murray Schafer auf dem Programm.

Es erklingt zudem die Uraufführung des prämierten Werkes „species counterpoint“ von Rishin Singh, das als Sieger aus einem Kompositionswettbewerb des Hochschulchors hervorgegangen ist. Der Eintritt ist frei!

Zwei Sonderpreise des Kompositionswettbewerbs gehen an die Kompositionen „Drei Jandl“ von Stephen Chase und „Verwegene Zuversicht“ von Alex Vaughan. Beim Chorkonzert im Palais wird es sogar noch experimenteller: In Zusammenarbeit mit dem „Experimentalstudio Orgel“ unter der Leitung von Prof. Martin Sturm entwickelten die Studierenden ein eigenes improvisatorisches Werk für Stimme, Papier und Orgel.

Der Hochschulchor Weimar präsentiert damit Chormusik, die das Spektrum vokaler Ausdrucksmittel weit ausdehnt und so ungewöhnliche und überraschende Klang- und Geräuscheffekte erzeugt.

„Improvisatorische und freie Abschnitte lenken den Fokus der Ausführenden auf die eigene musikalische Inspiration und Schöpfungskraft und lassen so das Werk im Moment der Aufführung erst seine endgültige Gestalt annehmen“, erklärt Chorleiterin Kerstin Behnke.

Sie freut sich besonders auf die Uraufführung von „species counterpoint“ von Rishin Singh. Der Komponist wurde 1985 in Malaysia geboren und lebt und arbeitet in Berlin. Seine Komposition werden weltweit auf Festivals für zeitgenössische Musik gespielt, u.a. bei „Spectrum“ (New York), „The Now“ (Sidney) sowie „DAAD Micro Musik“ (Berlin).

„species counterpoint ist ein universeller Trauergesang auf den Text, der zunächst ganz traditionell die Worte ‚and sigh for the loss of these‘ in einem stillen, sehr langsamen Satz vorstellt“, so Kerstin Behnke.

„Nach dieser Eröffnung zerfließt die Form nach und nach, individualisieren sich die einzelnen Stimmen, lösen sich in Tempo und Tonhöhen mehr und mehr voneinander und bilden so ein stilles Klangfeld, dass der persönlichen Trauer Möglichkeiten zur Entfaltung gibt.“

[20.01.2020]