Bei den Proben des Ensembles "Die Katze im Sack" | Foto: Maik Schuck

Jazzig statt klassisch: Drei Fragen an Prof. Juan M.V. Garcia zum Jazz-Pop-Chorkonzert im Musikgymnasium

Keine billige Unterhaltungsmusik: Prof. Juan Garcia probt mit dem Ensemble "Die Katze im Sack" für das Jazz-Pop-Chorkonzert

"Es wird ein junges Weimarer Vokal-Popjazz-Treffen mit vielen hippen Tendenzen. Ich erwarte deshalb eine gute Stimmung im Saal!", sagt Chorleitungsprofessor Juan M.V. García. Gemeinsam mit HfM-Absolventin Winnie Brückner leitet er ein Chorkonzert mit gleich drei Ensembles am Montag, 14. Januar um 19:00 Uhr im Großen Saal des Musikgymnasiums Schloss Belvedere.

Auf der Bühne stehen neben dem Hochschulchor auch die Vokalensembles "Euphonics" sowie "Die Katze im Sack". Eintrittskarten zu 8 Euro, ermäßigt 5 Euro, gibt es bei der Tourist-Information Weimar sowie an der Abendkasse.


Herr Prof. Garcia, der Hochschulchor begibt sich auf neues Terrain. Wie kommen die zumeist klassisch ausgebildeten Musiker*innen damit zurecht?
Der Großteil der überaus talentierten bis hochbegabten instrumentalen Musikerinnen und Musiker von morgen hat nicht sehr viel Erfahrung im Fach Gesang. Für unsere Schulmusikstudierenden, die Stimmbildung genießen und wöchentlich in Übungschören singen, ist diese genrespezifische Umstellung leichter als für klassische Pianisten aus Asien.

In nur zweieinhalb Monaten Probezeit mache ich aus klassischen Musikern keine Pop-Jazz-Musiker. Aber ich hoffe, ihnen zwei Dinge mitzugeben: 1. Pop/Jazz ist keine billige Unterhaltungsmusik, sondern muss auch gut gemacht sein; und 2. Spaß am Chorklang und der Chorgemeinschaft!

Welche neuen Techniken begegnen den Studierenden im Jazz- und Popgesang?
Viele Studierende sind überrascht, wenn ich nicht dirigiere, sondern z.B. schnipse. Das ist schon mal eine andere Probentechnik. Ansonsten versuchen wir den Chorsound "flacher" zu halten als in der Klassik. Unser phonetisches Ideal ist näher an der Sprache als an dem des historischen Gesanges. Darüber hinaus müssen die Studierenden "Bodypercussion" ausprobieren und dabei korrekt singen. Das sieht dann leicht aus, ist aber schwer.

Die Studierenden singen nicht nur, sondern komponieren und arrangieren auch?
Eine Kernkompetenz meiner Schulmusikstudierenden ist es, bestehende populäre und Jazz-Musik für Schulklassen zugänglich zu machen. Aus dem Unterricht fallen häufiger mal Chor-Arrangements ab, die künstlerisch hochwertig sind: Dafür gibt es das Vokalensemble "Die Katze im Sack". Das Ensemble besteht aus Schulmusikstudierenden, die mit viel Freude und Aufwand den Arrangements Leben einhauchen und sich dabei mutig dem mikrophonierten Ensemblegesang stellen.

Vielen Dank für das Gespräch.
Die Fragen stellte Jan Kreyßig


[11.01.2019]