Christian Poltéra | Foto: Neda Navaee

Luxus und Verpflichtung: Drei Fragen an den Cellisten Christian Poltéra, erstmals Gastprofessor bei den Weimarer Meisterkursen

Weimarer Meisterkurse: Er wolle natürliches und individuelles Musizieren fördern, erzählt Cellist Christian Poltéra im Gespräch

Es bedeutet ein großes Glück für ihn: Christian Poltéra spielt auf einem legendären Instrument, dem mehr als 300 Jahre alten „Mara“-Cello aus der Werkstatt des berühmten Antonio Stradivari. Zu erleben ist der Cellist in den kommenden Tagen bei den 59. Weimarer Meisterkursen – ab Samstag, 14. Juli als Pädagoge und als „Meister im Konzert“ am Montag, 16. Juli um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus.

Herr Poltéra, welchen Schwerpunkt setzen Sie in Ihrem Meisterkurs?
Abgesehen vom offensichtlichen Fokus auf dem Unterrichten des breiten Cellorepertoires liegt für mich das Augenmerk auf dem möglichst schnellen Kennenlernen und Erfassen der einzelnen Teilnehmer. Dies ist Voraussetzung, damit ich hoffentlich jedem jungen Cellisten einige maßgeschneiderte Anregungen mit auf den Weg geben kann. Ich probiere, ein natürliches und individuelles Musizieren zu fördern, bei gleichzeitiger Reflexion über Werktreue und Stilempfinden. Dies kann ein ganz schöner, aber lohnenswerter Spagat sein...

Sie sind erstmals Gastprofessor bei den Weimarer Meisterkursen, aber nicht zum ersten Mal in Weimar.
Ich freue mich auf eine Rückkehr nach Weimar, zuletzt habe ich hier 2015 im Rahmen der Thüringer Bachwochen ein Konzert gespielt. Ich bin außerdem gespannt auf die Musikhochschule und freue mich auf den einen oder anderen Spaziergang durch diese Kulturstadt, falls das intensive Pensum einen solchen zulassen sollte...

Was bedeutet Ihnen Ihr Cello?
Ein Stradivari-Cello zu spielen ist keineswegs eine Grundbedingung für ein glückliches Cellistenleben, vielmehr ist es Luxus und Verpflichtung zugleich. Mit viel Glück bin ich zu diesem Cello gekommen, es ist eine Leihgabe. Es ist eine tägliche Herausforderung, diesem herrlichen Instrument gerecht zu werden. Ein gutes Instrument ist sehr wichtig, allerdings hat der Umgang mit einem alten italienischen Instrument auch seine Tücken.

Vielen Dank für das Gespräch.
Die Fragen stellte Ina Schwanse

13.07.2018