DFG HfM Weimar Stimme und Gesang in der
populären Musik der USA (1900–1960)

 

 

Abschlusspublikation

Martin Pfleiderer, Tilo Hähnel, Katrin Horn, Christian Bielefeldt (Hg.)
Stimme, Kultur, Identität
Vokaler Ausdruck in der populären Musik der USA, 1900-1960

Bielefeld: transcript, 520 Seiten, über 100 Abb.,
www.transcript-verlag.de/ts3086/ts3086.php

Das Buch widmet sich den Stimmen und Gesangsweisen in der populären Musik der USA. Am Beispiel von Sängerinnen und Sängern aus den Bereichen Vaudeville, Gospel, Blues, American Popular Song, Musical, Jazz, Country, Folk, Rhythm & Blues, Rock'n'Roll und Soul beschreiben die Beiträge detailliert, wie vokale Ausdrucksmittel einander über Genregrenzen hinweg beeinflusst haben und wie sich in ihnen Images, kulturelle Stereotypen und kollektive Identitäten spiegeln.
Die Verknüpfung von musikanalytischen mit kulturwissenschaftlichen Forschungsansätzen gibt neue Impulse für die Auseinandersetzung mit populärer Musik und populärem Gesang.

Inhalt und Einleitung


Das Forschungsprojekt

Wie lassen sich die Stimmen und Gesangsstile der populären Musik angemessen beschreiben und interpretieren? Wie sind vokale Ausdrucksmittel in das komplexe Beziehungsgefüge von Songtexten und musikalischen Gestaltungsweisen, von Aufführungen und Images der Sängerinnen und Sänger, von kulturellen Prozessen der Konstruktion von Identitäten und kulturellen Stereotypen eingebunden?

Im Forschungsprojekt Stimme und Gesang in der populären Musik der USA (1900-1960) wird am Beispiel von Sängerinnen und Sängern aus den Bereichen Vaudeville, American Popular Song und Musical, Gospel Music, Blues und Rhythm & Blues, Jazz, Country Music und Folk Music sowie Rock'n'Roll und früher Soul untersucht und dargestellt, wie sich vokale Gestaltungsmittel entwickelt und einander über Genregrenzen hinweg beeinflusst haben, und wie sie Images, kulturelle Stereotypen und kollektive Identitäten prägen und widerspiegeln.

Im Zentrum des Forschungsprojektes stehen

  • die Analyse der vokalen Gestaltungsmittel anhand von Tondokumenten und anderer historischer Quellen; dies schließt eine Entwicklung und Erprobung adäquater Analysemethoden ein, u.a. durch eine systematische Analyseterminologie vokaler Gestaltung, durch grafische Darstellungsweisen mit erweiterter Notenschrift sowie durch messtechnische Visualisierungen mit Hilfe von Computerprogrammen;
  • die Interpretation der vokalen Ausdrucksweisen im Kontext von Starimages, kulturellen Stereotypen und Prozessen der Identitätskonstruktion in den USA zwischen 1900 und 1960; Leitfragen sind hierbei Konstruktionsprozesse anhand von sozialen Klassen, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, Alter sowie regionalen Unterschieden.

Darüber hinaus wurde im Rahmen des Projekts die Software Vocalmetrics entwickelt, durch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen vokalen Gestaltungsweisen in über 200 repräsentativen Klangbeispielen aus der Geschichte der US-amerikanischen populären Musik auf anschauliche Weise visualisiert werden können; die frei verfügbare Software lässt sich auch auf andere Musikbereiche und Forschungsfragen übertragen.


 
 
Das Forschungsprojekt wurde von Dezember 2011 bis November 2014 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.  

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 15.02.2017