Das Bild zeigt zwei junge Männer mit Instrumenten.
Taiga Nabeshima und Leonard Friese | Foto: Claudia Buder

Solo- und Kammermusikpreise

Weimarer Studierende beim Wettbewerb „Accordéon-nous“ in Belgien erfolgreich

Nach zwei 1. Preisen im vergangenen Jahr waren Studierende der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar erneut in Belgien erfolgreich: Beim 6. Internationalen Wettbewerb „Accordéons-nous“ im belgischen Mons gewann ein Duo aus dem Klarinettisten Taiga Nabeshima (Klasse Prof. Thorsten Johanns) und dem Akkordeonisten Leonard Friese (Klasse Prof. Claudia Buder) den 1. Preis in der Kategorie Kammermusik. Einen 2. Preis in der klassischen Kategorie erspielte sich der Weimarer Akkordeonstudent Ingmar Rosenthal

Im Wettbewerb präsentierten sich über 50 Teilnehmende aus 13 asiatischen und europäischen Ländern. In der großen Jury saßen 14 erfahrene Juror*innen aus der ganzen Welt – von Kroatien bis Kanada. In den Wertungsrunden wurden Werke aus verschiedenen Stilepochen verlangt, in der Solowertung Akkordeon u.a. von Sofia Gubaidulina, Toshio Hosokawa und Matthias Pintscher. In der Finalrunde der klassischen Kategorie stand die Komposition „Zungen und Saiten“ von Georg Katzer auf dem Programm, aufzuführen gemeinsam mit einem Streichtrio. 

„Wettbewerbe sind immer prägend für eine musikalische Entwicklung“, sagt die Weimarer Akkordeonprofessorin Claudia Buder. „Denn es treffen im Spiel nicht nur Konzentration und Perfektion in besonderem Maße aufeinander, sondern am Wettbewerbsort auch Menschen aus verschiedenen Kulturen mit unterschiedlichen musikalischen Horizonten. Diese vielfältigen Begegnungen sind immer ein Gewinn, unabhängig vom zu gewinnenden Preis.“

Die in Belgien erfolgreichen Weimarer Studierenden der Akkordeonklasse hatten sich ursprünglich für die Teilnahme am 61. Internationalen Akkordeonwettbewerb in Klingenthal vorbereitet – doch dieser wurde kurzfristig abgesagt. „Das ist ein großer Verlust für die klassische Akkordeonwelt“, meint Prof. Claudia Buder. Der internationale Akkordeonwettbewerb in Mons folgt in seiner 6. Auflage der Klingenthaler Struktur und gewinnt an Bedeutung, da die Zahl der internationalen Akkordeonwettbewerbe mit langjähriger Tradition in Europa überschaubar ist. 

Taiga Nabeshima wurde in San Francisco geboren und wuchs in Tokio auf. Mit 9 Jahren begann er Klarinette in der Brassband seiner Grundschule zu spielen. Ab dem 12. Lebensjahr spielte er in zahlreichen japanischen Amateur-, Schul- und Universitätsorchestern, bis er 2022 seine Bachelor-Studium im Fach Maschinenbau (an der Keio Universität) abschloss.

Direkt im Anschluss begann er seinen Bachelor of Music an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar bei Prof. Thorsten Johanns. Seit 2023 ist er Mitglied der Jungen Philharmonie Augustusburg und spielt regelmäßig Aushilfe in verschiedenen Orchestern, unter anderem bei den Thüringer Symphonikern, der Jenaer Philharmonie und der Klassischen Philharmonie Bonn.

Leonard Friese wurde in Jena geboren. Seit dem 6. Lebensjahr erhielt er Akkordeonunterricht bei Stephan Bahr an der Musik- und Kunstschule Jena. Sein Fokus liegt auf der zeitgenössischen Musik. Im Akkordeonstudium an der Weimarer Musikhochschule in der Klasse von Prof. Claudia Buder wirkte er in interdisziplinären Projekten mit, u. a. am Studio für elektroakustische Musik der Weimarer Hochschulen und in der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponist*innen wie Peter Helmut Lang, Katharina Rosenberger, Uroš Rojko und Fabien Lévy.

Seit dem Wintersemester 2023/24 spielt er im Duo mit Taiga Nabeshima. Leonard Friese ist Gründungsmitglied des neu gegründeten „ENSEMBLE MOMENT – Ensemble für Zeitgenössische Musik und neue Konzertformate“.

[23.04.2024]