Das Bild zeigt zwei gezeichnete Köpfe.
Grafik: Susanne Tutein

Voices of Women

Internationale Konferenz zur Stärkung der weiblichen Präsenz in der Musikwelt

Lieder von Komponistinnen im Kontext der gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten – unter dieser Überschrift treffen sich Musiker*innen aus verschiedenen Ländern vom 10. bis 12. April an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.

Die Konferenz „Voices of Women“ im Rahmen des transnationalen ERASMUS+-Projekts bringt sie zu Konzerten, Meisterkursen, Impulsvorträgen und Diskussionen zusammen. Gemeinsam widmen sich Studierende und Professor*innen Fragen zu Frauen in der Musikwelt und suchen nach Möglichkeiten, Musikerinnen und Komponistinnen stärker ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. 

Alle Veranstaltungen finden im Saal Am Palais der Weimarer Musikhochschule statt. Organisiert und verantwortet wird „Voices of Women“ von der Weimarer Professorin für Gesang und Stimmbildung, Lena Haselmann-Kränzle. Sie eröffnet die Tagung am Mittwoch, 10. April um 11:00 Uhr mit einem Meisterkurs Lied. Zu einem Meisterkurs „Jazz Vocal“ lädt am gleichen Tag um 15:00 Uhr der Weimarer Professor Clemens Tiburtius ein. In zwei weiteren Meisterkursen lehren Professorinnen aus Norwegen: Prof. Bettina Smith von der Universität Stavanger am Freitag, 12. April um 10:00 Uhr sowie Prof. Anne-Lise Sollied aus Tromsø am 12. April um 13:00 Uhr. 

Öffentliche Konzerte mit Werken von Komponistinnen finden am Mittwoch, 10. April um 18:00 Uhr sowie am Freitag, 12. April um 19:00 Uhr im Saal Am Palais statt. Das detaillierte Programm der Tagung ist auf der Website der Weimarer Musikhochschule zu finden. Der Eintritt zur Tagung und zu den beiden Konzerten ist frei. Eine digitale Tagungsteilnahme über Zoom kann bei friederike.wrobel(at)hfm.uni-weimar.de angemeldet werden.

Studentinnen der Weimarer Musikhochschule haben sich bereits vor der Konferenz wissenschaftlich intensiv mit Frauen in der Musik auseinandergesetzt und präsentieren ihre Ergebnisse in Vorträgen. So spricht Constanze Zacharias am 10. April um 14:00 Uhr über Frauen im Jazz. Ebenfalls mit Frauen im Jazz beschäftigt sich der anschließende Beitrag von Jana Herold, die das Geschlechterungleichgewicht in der deutschen Szene thematisiert.

Am 11. April um 11:15 Uhr referiert Stefanie Dzjubak über feministische Praxis im Musikunterricht. Um 12:15 Uhr spricht Anna Grünhardt über „männliches vs. weibliches Genie“. Daran schließt sich Friederike Wrobel mit einem historischen Vortrag über Kompositionsunterricht an der Weimarer Musikhochschule und dessen Geschlechterverhältnis an. 

Auch angereiste Professorinnen verschiedener Universitäten laden Zuhörer*innen zu ihren Vorträgen ein: Es sprechen Prof. Dr. Lise K. Meling von der Universität Stavanger, Prof. Dr. Lilli Mittner von der Arctic University of Norway in Tromsø – und Prof. Dr. Petra Broomans, Prof. Dr. Janke Klok sowie Dr. Kristin McGee von der Universität Groningen in den Niederlanden. Die Beiträge befassen sich mit Themen wie gesellschaftlichen Bedingungen von Frauen in der Komposition, dem Wirken Fanny Mendelssohns und Frauenstimmen im Jazz. 

Im Rahmen der Tagung gibt es am 11. April um 18:00 Uhr außerdem einen Stadtrundgang und eine Gedenkveranstaltung mit einem Vortrag über die jüdische Sängerin, Künstlerin und Pädagogin Jenny Fleischer-Alt (1863-1942), die als Ausnahmesängerin und Pädagogin mit großer Wirkungsmacht in Weimar lebte – und sich aus Angst vor einer Deportation durch die Nationalsozialisten selbst das Leben nahm. 

Voices of Women (VOW) ist ein transnationales Bildungsprojekt, das durch das ERASMUS+ Programm finanziert wird. Das Projekt vernetzt Studierende und Lehrende, um den rechtmäßigen Platz von Frauen in der historischen, zeitgenössischen und zukünftigen Kunstproduktion zu stärken und zu sichern.

VOW leistet einen Beitrag zu den gemeinsamen Werten der EU in Bezug auf das kulturelle Bewusstsein, das im historischen Erbe verankert ist, wobei die Werke von Frauen einen angemessenen Anteil an Aufmerksamkeit, Analyse, Interpretation und Aufführung erhalten sollen. 

Die Projektaktivitäten haben das Ziel, Repertoire aufzuführen und zu rezipieren, das von Komponistinnen in Europa mit dem Schwerpunkt 19. und 20. Jahrhundert geschaffen wurde. Ein weiteres Ziel von VOW ist der Aufbau eines transnationalen Netzwerks von Kunstschaffenden, Forschenden und Akteur*innen, die dazu beitragen möchten, dass Frauen den ihnen zustehenden Platz in der Musikwelt erhalten. 

Im Frühjahr 2023 war Voices of Women bereits mit Meisterkursen und Workshops an der Weimarer Musikhochschule vertreten. Eine Abordnung von Studierenden besuchte zudem im Rahmen des Projekts im Winter 2023 die Universität Tromsø. Im November 2024 ist die Abschlusskonferenz des VOW-Projekts an der Universität Stavanger in Norwegen geplant. 

Nähere Informationen:https://site.uit.no/vow/ 

[08.03.2024]