Ensemble Hurdn Sarva – Kalmückische traditionelle Musik

Termin: 8. Juni 2016, 19.30 bis 21 Uhr
Ort: Studio für elektroakustische Musik (SeaM), Coudraystr. 13a, Raum 011, 99423 Weimar
Preis: Freier Eintritt

Der besondere Kehlkopfgesang der Kalmücken war lange Zeit in Vergessenheit geraten. Das Ensemble Hurdn Sarva belebt diese Tradition wieder und präsentiert am 8. Juni 2016 in Form von Liedern – darunter der beeindruckende Obertongesang – das stark bedrohte mündliche Kulturerbe der Kalmücken.

Die Kalmücken sind das einzige buddhistische Volk in den geographischen Grenzen Europas. In der Sowjetunion wurde ihre Kultur unterdrückt, das Volk nach Sibirien deportiert, ihre Sprache zeitweise verboten und heute stark bedroht. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich eine Schule junger Menschen gebildet, die versucht, die kalmückische Kultur und Sprache wiederzubeleben – und dies vor allem durch Musik. 

Im fünfköpfigen Ensemble Hurdn Sarva spielen die kalmückischen Musiker Dmitry Sharaev (Langhalslaute dombra, Pferdekopfgeige morin chuur, Obertongesang), Kutlan Mukubenov (Langhalslaute dombra, Obertongesang), Dmitry Ednyashev (Pferdekopfgeige morin chuur), Bair Shavkanov (Querflöte, Obertongesang) und die Musikerin Ervena Orgaeva (Langhalslaute dombra, lange Steppenlieder ut-duun). Erstmals ist das Ensemble auf Tournee in Deutschland und Österreich.

Das Konzert in Weimar wird gemeinsam veranstaltet von dem Lehrstuhl Transcultural Music Studies der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und dem Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Vor dem Konzert gibt es eine kurze Einführung über „Musik, Sprache und Identität der Kalmücken“ durch Prof. Dr. Thede Kahl (Friedrich-Schiller-Universität Jena, Professur für Südslawistik) in Zusammenarbeit mit Ioana Nechiti (Universität Wien, Institut für Romanistik).