Forschungsprojekt "Psalmvertonungen des 17. und 18. Jahrhunderts in Italien (Venedig/Veneto)"

Träger: Thyssen-Stiftung
Laufzeit: 2008–2011


Projektbeschreibung

Die Faszination, Psalmen musikalisch anspruchsvoll aufzuführen, blickt auf eine lange und reiche Tradition zurück – eine Faszination, die sich möglicherweise auf die besondere poetische Sprache des Psalters und den religiös-spirituellen Erlebniswelten seiner insgesamt 150 Psalmen zurückführen lässt. Der bevorzugte liturgische Ort von Psalmvertonungen im Italien des 17. und 18. Jahrhunderts war die Vesper. Sie ist ein nachmittäglicher Gottesdienst und erfuhr eine zunehmend musikalisch-prachtvolle Entfaltung. Gerade in Venedig hat sich offenbar schon seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert eine besondere Tradition entwickelt, die im Verlauf des 17. Jahrhunderts immer mehr an Bedeutung gewann und zwar mit anspruchsvollen Vertonungen und mit einer Vermischung von Concerto und Motette. Dass die Psalmvertonung eine der wichtigsten kompositorischen Formen im Venedig des 17. und 18. Jahrhunderts darstellt, belegt eindrücklich die hohe Quantität an Manuskripten in den italienischen Bibliotheksbeständen, die in der PSALMENDATENBANK aufgelistet wird.

Das immense Repertoire dieser Werke ist bis heute nicht annähernd klingend erschlossen. Es handelt sich aber um ein ungemein festliches Repertoire, mit teilweise überwältigender Virtuosität, dramatisierendem Anspruch und einem ungemein abwechslungsreichen und differenzierten Klangspiel des Orchesterapparats.

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Projektleitung

Prof. Dr. Helen Geyer