Forschungsprojekt „Die frühe Messvertonung zwischen liturgischer Funktion und Kunstanspruch“

(in Kooperation mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz: Prof. Dr. Klaus Pietschmann)


Träger: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Laufzeit: 2015–2018
Leitung: Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt | Prof. Dr. Klaus Pietschmann (JGU Mainz)

Projektbeschreibung

Die frühe Messvertonung als zentrale musikalische Gattung des 15. und 16. Jahrhunderts wird im Rahmen des geplanten Projekts in komplementärer Ergänzung zu einer bislang vorwiegend werk- und stilgeschichtlich geprägten Forschungsperspektive einer systematischen Neubewertung unterzogen, die ausgehend von einer breiten empirischen Basis die Zusammenhänge zwischen musikalischer Faktur und liturgischer Zweckbestimmung berücksichtigt und eine methodische, ritual- und frömmigkeitsgeschichtliche mit kompositionsgeschichtlichen Perspektiven verknüpfende Matrix für die Interpretation früher polyphoner Messen entwickelt. Das Projekt gliedert sich in drei Module: Das erste Modul betrifft die Vervollständigung und strukturelle Erweiterung einer im Rahmen der Vorarbeiten bereits aufgebauten MessDatenBank, die sämtliche überlieferten Messen des fraglichen Zeitraums mit Angaben zu Überlieferung, modernen Ausgaben und Literatur bereits erfasst und um textliche, musikalische und formale Parameter verfeinert werden soll. Auf dieser Grundlage werden einerseits in Modul 2 im Rahmen von Qualifikationsschriften jeweils räumlich, inhaltlich bzw. funktional klar umgrenzte Messen-Corpora in ihrer Relation zu bestimmten orts- oder gruppenspezifischen Rahmenbedingungen sowie den hieraus resultierenden musikalischen Reflexen bzw. Anpassungen untersucht. Andererseits wird in Modul 3 im Rahmen einer von den Projektleitern in Kooperation mit einem Liturgiewissenschaftler (Workshops als Modul 4) ebenfalls auf Grundlage der in der Datenbank erfassten Daten sowie ergänzender kontextbezogener Untersuchungen eine perspektivisch erweiterte Messengeschichte in Form einer Monographie erarbeitet, bei der folgende inhaltliche Schwerpunkte gelegt werden sollen: Auswahl und Verarbeitung präexistenten musikalischen Materials; Gliederung der Messtexte; musikalische Ästhetisierung; politisch-symbolische Bedeutung; konfessionelle Ausdifferenzierungen; Repertoiretransfer; architektonischer Raumbezug.

Link zur Datenbank: www.mdb.uni-mainz.de



Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter  

Weimar
Kirstin Wichern M.A.
Hein Sauer B.A.
Marlen Seidel M.A.

Mainz
Chantal Köppl B.A.
Lara Fischer