Prof. Dr. Dr. Alexander Grychtolik

Prof. Dr. Dr. Alexander  Grychtolik
Foto: Alexander Burzik

Honorarprofessor für Improvisation auf historischen Tasteninstrumenten

alexander.grychtolik(at)hfm-weimar.de

www.grychtolik.com

Alexander Grychtolik ist Cembalist, Improvisator und Bachforscher. Zusammen mit seiner Partnerin Aleksandra Grychtolik gehört er mittlerweile zu den bekanntesten Cembalo-Solisten – vor allem die Werke J. S. Bachs, der Bach-Söhne und die barocke Improvisationskunst stehen im Mittelpunkt ihrer Konzerttätigkeit. In ihren Interpretationen mischen sich Feinsinn und Präzision mit der Frische spontaner, kreativer Spielfreude. Die Debüt-CD „Fantasia baroque“ der als „Künstlerehepaar mit den magischen Händen“ gefeierten Musiker mit Improvisationen über Bach, Bertali und Pasquini (COVIELLO) wurde für den Echo Klassik nominiert und vom Early Music Review ausgezeichnet. 

Als Dirigent und Cembalist tritt Alexander Grychtolik regelmäßig auf führenden Festivals auf, u. a. bei den Frankfurter Bachkonzerten, Bachfest Leipzig, Musikfest Stuttgart, Festival Bach de Lausanne, Forum Alte Musik Zürich, Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd, Festival van Vlaanderen, beim Internationalen Bachfest Schaffhausen (Artist in Residence 2021) sowie außerhalb Europas u.a. in Korea, Japan und Kanada. 

2008 gründete Alexander Grychtolik das Ensemble „Deutsche Hofmusik“, mit dem er international beachtete Ersteinspielungen von rekonstruierten Vokalwerken J. S. Bachs bei Sony/DHM vorlegte: So wurde die 2015 erschienene CD-Aufnahme der „Köthener Trauermusik“ BWV 244a beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert und als „wichtiger Beitrag zur Bach-Gesamtrezeption“ gewürdigt. Die Huldigungskantate „Erwählte Pleißenstadt“ BWV 216a wurde in die Bach-Gesamteinspielung der Deutschen Grammophon („Bach 333“) aufgenommen. Seine Bach-Rekonstruktionen sind u. a. beim Musikverlag Edition Peters veröffentlicht und werden auch von namhaften Interpreten wie Jordi Savall und Ensembles wie der Niederländischen Bach-Vereinigung aufgeführt, darunter die 2009 nachgewiesene Spätfassung der Markus-Passion BWV 247 aus dem Jahre 1744.

Als Musikforscher verbindet er künstlerische und wissenschaftliche Fragestellungen, die von Veröffentlichungen u. a. im Bach-Jahrbuch begleitet werden und Themen wie die virtuelle Rekonstruktion historisch bedeutender Konzertsäle sowie szenische Aufführungspraxis umfassen. Jüngstes Vorhaben in diesem Bereich ist die Erforschung und Aufführung des möglicherweise unvollendeten Passionsoratoriums BWV Anh. 169 von 1725, das er als Fragment rekonstruierte und vervollständigte. Lehrtätigkeit und Gastvorträge führten in u. a. auch an die Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt am Main und die Meiji-Gakuin-Universität in Tokio. Er war Stipendiat der Alfred Toepfer Stiftung.

Alexander Grychtolik studierte Cembalo bei Bernhard Klapprott an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar sowie bei Frédérick Haas am Königlichen Konservatorium in Brüssel. Parallel dazu studierte er Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar, wo er im Bereich des musikalischen Kulturgüterschutzes promovierte. Eine zweite, musikwissenschaftliche Promotion über Bachs weltliche Kantaten in fragmentarischer Überlieferung legte er an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg ab.

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