Institut für Klavier

2024

Hommage an Glenn Gould

Eine musikalische Reise durch alle Dimensionen des Lebens und Wirkens von Glenn Gould: Das verspricht das Gesprächskonzert „Am Klavier mit Glenn“ am Samstag, 24. Februar um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus. Diesen abwechslungsreichen Abend mit erläuternden Worten und klingenden Tönen gestaltet Klavierstudent Vinzent Reinisch aus der Klasse von Prof. Grigory Gruzman an der Weimarer Musikhochschule.

Auf dem Programm stehen u.a. Werke von Orlando Gibbons, Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Edvard Grieg und Glenn Gould. Der Eintritt ist frei!

„Glenn Gould war einer der wohl markantesten, individuellsten und genialsten Pianisten überhaupt – und einer der kontroversesten“, erklärt Vinzent Reinisch die Motivation für seinen Themenabend. „Jeder der eine seiner Aufnahmen gehört hat, empfindet große Begeisterung oder noch größere Aversionen. Und das nicht ohne Grund: Bis zum heutigen Tag hinterfragen und brechen viele von Goulds Ideen, Kommentaren und medialen Erzeugnissen die Konventionen – allein schon die einzigartige Weise, wie er Bach spielte, ganz gegen den noch romantizistischen Zeitgeist.“

Das Gesprächskonzert beginnt mit der berühmten „Aria“ aus den Goldberg-Variationen, die Gould in zwei legendären Aufnahmen 1955 und 1981 auf CD veröffentlichte. „Diese Arie konnte wie kein anderes Werk seinen Lebensweg darstellen und formen und uns bis heute mit ihm verbinden“, sagt Reinisch.

Weiter geht es mit einer Fantasie von Goulds erklärtem Lieblingskomponisten, Orlando Gibbons. Es folgt die Sonate Nr. 12 in As-Dur von Beethoven, in deren Aufnahme Glenn Gould damals „von extremen Tempi bis zum leidenschaftlichen Mitsingen die gesamte Palette seiner Qualitäten und Eigenheiten bewies“, so Reinisch.

Nach der Pause erklingt mit der „Sonata for piano“ eine der wenigen experimentellen Eigenkompositionen Glenn Goulds. Mit Präludium und Fuge in e-Moll BWV 855 kehrt das Gesprächskonzert noch einmal zu Johann Sebastian Bach zurück, bevor es mit dem ersten Satz aus der Sonate für Klavier in e-Moll Op. 7 Edvard Griegs ausklingt. 

Vinzent Reinisch, in Fulda geboren und aufgewachsen, studiert seit 2021 Klavier in der Klasse von Prof. Grigory Gruzman an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar. Neben zahlreichen Erfolgen bei „Jugend musiziert“ ist er Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, darunter der „Pianale Junior“ 2016, der 20. Mendelssohn-Wettbewerb und der 11. Bach-Wettbewerb in Köthen.

Zudem war er Finalist beim „Concours Flame“ in Paris. Er besuchte Meisterkurse bei Pädagogen und Pianisten wie u.a. Dmitri Bashkirov, Andreas Frölich, William Fong, Christopher Hinterhuber, Robert D. Levin, Herbert Schuch, Balázs Szokolay und Natalia Trull. 

Vinzent Reinisch sammelte kammermusikalische Erfahrungen in den verschiedensten Besetzungen, etwa am Klavier zu vier Händen, im Klaviertrio und im Duo mit Violoncello. Auch hier erhielt er viele Impulse von namhaften Mentor*innen wie Beate Hartmann, Alexey Stadtler, Angelika Merkle und David Geringas.

Außerdem erhielt er selbst Cello- und Dirigierunterricht und begeistert sich für musikwissenschaftliche und historische Aspekte. Diese Erfahrungen und Kenntnisse prägen sein künstlerisches Schaffen und seine pianistischen Fertigkeiten. Vinzent Reinisch präsentiert national und international oft unbekanntes Repertoire, außergewöhnliche Programmkonzeptionen und Gesprächskonzerte. 

[16.02.2024]

2023

Klavierstudent Lovre Marušić gewinnt 2. Preis beim Beethoven-Wettbewerb 

Einen Riesenerfolg feierte ein Student der Weimarer Klavierklasse von Prof. Grigory Gruzman im Dezember 2023: Lovre Marušić gewann den mit 25.000 Euro dotierten 2. Preis beim 10. International Beethoven Competition in Bonn. Zusätzlich erspielte er sich den mit 1.000 Euro dotierten Robert-Schumann-Preis.

Mit dem Erfolg verbunden ist sein Debüt beim Beethovenfest Bonn im Jahr 2025 sowie Solo-Rezitals bei „Junge Stars der Klassik“ in Kirchheimbolanden, in der Europäischen Akademie für Musik in Montepulciano (Italien) sowie im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses Bonn.

In der hochkarätig besetzten Jury des Beethoven-Wettbewerbs befanden sich mit Konstantin Scherbakov und Arie Vardi auch zwei Juroren, die bereits mehrfach in Weimar bei den „Weimar Master Classes“ gelehrt haben.

Insgesamt 24 Teilnehmende waren zum Wettstreit eingeladen worden, der aus drei Vorrunden und einem zweigeteilten Finale bestand. Im Orchesterfinale erklangen verschiedene Klavierkonzerte Ludwig van Beethovens mit dem Beethoven Orchester Bonn unter der Leitung von Dirk Kaftan. 

Lovre Marušić möchte am 20. Juni 2024 sein Konzertexamen in der Klasse von Prof. Grigory Gruzman an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar mit einem Soloauftritt mit dem Hochschulorchester in der Weimarhalle abschließen. Passend zu seinem großen Erfolg in Bonn wird er das Klavierkonzert Nr. 4 in G-Dur op. 58 interpretieren. Dieses Konzert hat der junge Pianist bereits mit Orchestern in Cleveland, Bratislava, Zagreb, St. Petersburg und Belgrad zur Aufführung gebracht. 

Lovre Marušić hatte zuletzt im Jahr 2021 durch einen 2. Preis beim renommierten Cleveland International Piano Competition in den USA auf sich aufmerksam gemacht. Zuvor erspielte er sich den 1. Preis beim 20. Internationalen Klavierwettbewerb Santa Cecilia in Porto und den 1. Preis beim internationalen IMF-Wettbewerb in Paris (beide 2018) sowie den 1. Preis sowie den Publikumspreis beim internationalen Klavierwettbewerb Isidor Bajić in Novi Sad (2016).

Seinen ersten Klavierunterricht erhielt der Kroate bei Rozarija Samodol in seiner Heimatstadt Omiš. Auf Einladung der russischen Pianistin Natalia Trull wechselte er 2006 nach Moskau an die Zentralmusikschule des Tschaikowsky-Konservatoriums. Das anschließende Studium an der Musikakademie in Zagreb absolvierte er in den Klassen von Ruben Dalibaltayan und Ljubomir Gašparović. Im Anschluss begann er sein Aufbaustudium zum Konzertexamen an der Weimarer Musikhochschule.  

Lovre Marušić trat u.a. bereits mit dem Cleveland Orchestra, der Zagreber Philharmonie, dem Sinfonieorchester des Kroatischen Rundfunks und dem Belgrader Sinfonieorchester auf. Als Solist und Kammermusiker gastierte er bei verschiedenen Festivals und Konzertreihen in Kroatien Serbien, Montenegro, Kosovo, Österreich, Deutschland, Portugal, Liechtenstein, Russland, Frankreich sowie in den USA.

Seit fünf Jahren lehrt er als Assistent in der Klavierabteilung an der Musikakademie in Zagreb und ist zudem künstlerischer Leiter des internationalen Kammermusikfestivals Ostinato in Omiš (Kroatien). Lovre Marušić wird durch die Künstleragentur CristoforumArt vertreten.

[09.01.2024]

Christian Wilm Müller wird neuer Professor für Klavier

Eine Titularprofessur hatte er schon inne, nun folgt er einem Ruf auf eine Professur für Klavier an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar: Prof. Christian Wilm Müller konnte sich im Bewerbungsverfahren um die Nachfolge von Prof. Grigory Gruzman durchsetzen und unterrichtet in seiner neuen Rolle ab dem 1. Januar 2024 am Institut für Klavier sowie auch am Musikgymnasium Schloss Belvedere als Hochbegabtenzentrum der Weimarer Musikhochschule. 

„Wir freuen uns mit Prof. Christian Wilm Müller eine seit vielen Jahren und auf allen Ausbildungsebenen erfahrene, inspirierende und wegweisende Musikerpersönlichkeit verpflichtet zu haben“, sagt Institutsdirektor Prof. Michail Lifits. „Prof. Müller steht als offener und engagierter Ansprechpartner bereit, um Talente aus Thüringen, Deutschland und der ganzen Welt zu fördern und zu unterstützen.“

Für das Institut für Klavier sei es eine besondere Verpflichtung, die traditionell enge Vernetzung mit der erfolgreichen Nachwuchsförderung am Musikgymnasium Schloss Belvedere auch für die Zukunft bestens aufzustellen und zu unterstützen. „Wir sind stolz darauf, eine Atmosphäre erschaffen zu haben, in der junge Talente und fortgeschrittene Studierende gemeinsam in einer Hauptfachklasse lernen und wachsen können – eine Symbiose, die allen Beteiligten unschätzbaren Nutzen bringt“, so Lifits. 

„Es ist eine spannende und beglückende Aufgabe, eine große Musiktradition und die vielen eigenen Erfahrungen an nächste Generationen weitergeben zu dürfen und so ganz individuell neue Biografien und neue Bahnen unterstützen zu helfen“, freut sich Prof. Christian Wilm Müller.

„Dies in der für Weimar so charakteristisch guten Verbindung von hochtalentiertem Nachwuchs am Musikgymnasium Schloss Belvedere und Studierenden der Hochschule in einer Klasse zu vereinen, ist eine aus meiner Sicht ideale Synergie. Ich fühle mich geehrt, dass das Institut für Klavier und die Hochschule für Musik Weimar mich in diese Verantwortung nimmt.“

Der Pianist Christian Wilm Müller studierte bei Volkmar Lehmann (Weimar) und Oleg Maisenberg (Wien/Stuttgart). Weitere für ihn wichtige Lehrer waren Detlef Kraus, Menahem Pressler und Ferenc Rados. Als Solist und Kammermusiker wurde er mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Konzertreisen als Solist, Lied- und Kammermusiker – vielfach als Pianist des Liszt-Trio Weimar – führten ihn seit den 1990iger Jahren in über 25 Länder, durch ganz Europa, nach Australien, den Iran, Japan und Südkorea.

Es folgten Auftritte u.a. mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, der Dresdner Philharmonie, der Badischen Staatskapelle Karlsruhe, dem Schleswig-Holsteinisches Sinfonieorchester, den Orchestern von Gotha/Suhl, Meiningen und Thessaloniki sowie auch bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Kitakyushu International Music Festival in Japan, dem Rheingau-Musikfestival, den Oleg-Kagan-Festspielen, dem Beethoven-Fest Sutri in Italien und dem Kunstfest Weimar.

Christian Wilm Müller spielte Konzerte u.a. mit Mitgliedern der Komischen Oper Berlin, des NHK Symphony Orchestra Tokyo und der Wiener Philharmoniker. Konzertmitschnitte und Produktionen durch Rundfunk und Fernsehen sowie verschiedene CD-Einspielungen liegen vor.

Die zweite CD des Liszt-Trio Weimar, die mit den Klaviertrios von Mauricio Kagel und Alfred Schnittke 2006 bei „æon“ (Paris) erschien, wurde mit dem Coup de Coeur der Académie Charles Cros ausgezeichnet. 2012 erschien bei „spektral“ eine Solo-CD mit den Spätstücken op. 116 bis op. 119 von Johannes Brahms.

Christian Wilm Müller lehrt bereits seit vielen Jahren an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar das Hauptfach Klavier und Klavierkammermusik. 2007 wurde ihm der Titel Professor verliehen. Studierende und Schüler*innen seiner Klasse erhielten über die Jahre eine Vielzahl von Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben.

Prof. Müller gibt Meisterkurse für Klavier und Klavierkammermusik in Europa, den USA, Japan, Südkorea und Australien. Er ist künstlerischer Leiter und Juryvorsitzender des Internationalen Hans-von-Bülow-Klavierwettbewerbs in Meiningen sowie Juror weiterer nationaler und internationaler Klavierwettbewerbe.

[14.12.2023]

Bilder der Nacht: Klavierklasse spielt alle Chopin-Nocturnes

Alle 21 träumerischen Nocturnes von Frédéric Chopin erklingen am selben Abend. Der innerhalb der Klavierliteratur bedeutende Zyklus, den Chopin zwischen 1827 und 1846 komponierte, wird von verschiedenen Studierenden der Klavierklasse von Prof. Michail Lifits öffentlich vorgestellt.

Unter dem Motto „Bilder der Nacht“ ist das Publikum zu diesem besonderen Konzertereignis am Freitag, 15. Dezember um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei!

„Ich finde die Idee bereichernd, dass die Klasse sich austauscht und in unseren regelmäßigen Vorspielen gegenseitig inspiriert – indem sie sich ganz intensiv mit Chopins Stilistik und seiner einzigartigen Klangwelt auseinandersetzt“, erklärt der Klavierprofessor und Initiator des Projekts, Prof. Michail Lifits.

Als besondere Herausforderung für die Studierenden bezeichnet Lifits, Chopins Klangschönheit, Natürlichkeit und Ehrlichkeit im Ausdruck sowie zugleich eine bezaubernde Einfachheit zu erreichen. 

Die künstlerischen Persönlichkeiten der verschiedenen Studierenden sollen sich dabei nicht aneinander angleichen, sondern im Gegenteil ihre individuellen Stärken betonen und zum Ausdruck bringen. „Chopin hat die Seele des Klaviers zum Singen gebraucht. Seine Musik vereint das Gesangvolle und das Virtuose auf eine ganz organische Art und Weise, wodurch wir Pianisten eine ganz besonders intensive Verbindung zu unserem Instrument erleben“, so Lifits. 

Das Publikum darf sich auf 21 verschiedene Bilder bzw. Kurzgeschichten freuen, interpretiert von neun jungen Pianis*innen aus der ganzen Welt, deren Wege sich in Weimar gekreuzt haben und deren künstlerische Fantasie die Symbiose des Zyklus darstellt.

Der musikalische Bogen reicht vom Nocturne Nr. 1 in b-Moll op. 9, gespielt von Artemiy Sokolovsky, bis zum Nocturne Nr. 21 in c-Moll op. posth. mit Janick Čech am Konzertflügel. Die weiteren Interpret*innen sind Tiankai Yu, Matei Labunt, Ben Lepetit, Egor Oparin, Yuze Zheng, Mikhail Kambarov und Veronika Voloshyna. 

[05.12.2024]

Meisterkurs mit Prof. Lidia Grychtołówna

Sie ist eine Klavierlegende der Rubinstein-Epoche: Die 1928 in Rybnik (Polen) geborene Pianistin Lidia Grychtołówna ist bei mehreren Veranstaltungen an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar zu erleben. Zunächst spielt die 95-jährige „Grande Dame“ des Pianos ein Klavierrezital als „Meisterin im Konzert“ am Donnerstag, 16. November um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus.

Auf dem Programm des Soloabends stehen Werke von Frédéric Chopin, Robert Schumann, Franz Schubert, Johannes Brahms und Witold Lutosławski. Der Eintritt ist frei!

Darauf folgt ein öffentliches Podiumsgespräch mit dem Titel „Memoiren einer Jahrhundertzeugin“ mit der aktuell in Warschau lebenden Lidia Grychtołówna, dem Musikwissenschaftsprofessor Prof. Dr. Albrecht von Massow sowie dem Klavierstudenten Andrey Zenin.

Mit auf dem Podium am Freitag, 17. November um 19:30 Uhr im Saal Am Palais sitzt außerdem der Weimarer Honorarprofessor und Initiator des ehrenwerten Besuchs, Dr. Dr. Alexander Grychtolik, sowie die Musikerin Aleksandra Grychtolik. Auch hier ist der Eintritt frei!

An den beiden folgenden Tagen, dem 18. und 19. November, wird Lidia Grychtołówna jeweils von 10:00 bis 15:00 Uhr noch einen Meisterkurs für Klavierstudierende der Weimarer Musikhochschule geben. Die fließend deutsch und polnische sprechende Künstlerin hat viel erzählen, begegnete sie doch im Laufe ihrer Konzertkarriere so bedeutenden Musikern und Komponisten wie Arnold Schönberg, Artur Rubinstein und Krzysztof Penderecki.

Lidia Grychtołówna war Preisträgerin des 5. Chopin-Wettbewerbs in Warschau (1955), des Robert-Schumann-Wettbewerbs in Berlin (1956), des Busoni-Wettbewerbs in Bozen (1958) und des Wettbewerb in Rio de Janeiro (1959). Zudem war sie langjähriges Jurymitglied des renommierten Chopin-Wettbewerbs in Warschau (1980-2005). 21 Jahre lang leitete sie als Professorin eine Klaviermeisterklasse an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 
 
Die Maestra konzertierte in allen europäischen Ländern, in Nord- und Südamerika, Asien und Australien und setzt ihre Konzerttätigkeit auch weiterhin fort. Lidia Grychtołówna hat mit namhaften Dirigenten zusammengearbeitet, darunter Wolfgang Sawallisch, Kurt Sanderling, Kurt Mazur, Stanisław Skrowaczewski, Antoni Wit, Andrey Boreyko und Wojciech Rajski.

Neben ihren regelmäßigen Liederabenden und Konzerten mit Orchestern spielt die Künstlerin seit 2020 auch Klavierabende live aus ihrer Warschauer Wohnung und streamt sie online unter dem Titel „Lidia Grychtołówna – Live from Home". 

Lidia Grychtołowna hat für viele Plattenfirmen aufgenommen, darunter Polskie Nagrania „Muza“, Deutsche Grammophon und Philips. Zuletzt spielte sie 2022 das Album „Lidia Grychtołówna plays in 2022: Polish Composers“ im Witold Lutoslawski Concert Studio des Polnischen Rundfunks in Warschau ein.

Im April 2023 gab sie im selben Konzertstudio ein eineinhalbstündiges Solokonzert, das vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurde. Im Juli 2023 feierte sie den Jahrestag ihres 95. Geburtstages mit Konzerten in ihrer Heimatstadt Rybnik und Ojców. Seit 2020 werden die künstlerischen Aktivitäten Lidia Grychtołownas von der Warschauer Stiftung für Kunst und Fortschritt unterstützt.

[02.11.2023]

Meisterkurs mit Prof. Lev Natochenny

Das Institut für Klavier der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar freut sich über einen hochkarätigen Gast: Prof. Lev Natochenny konnte für zunächst zwei geplante Meisterkurse gewonnen werden, um sein Wissen und seine Erfahrungen an die Studierenden weiterzugeben. Der erste Kurs findet nun von Dienstag, 17. bis Donnerstag, 19. Oktober im Liszt-Salon des Fürstenhauses (Raum 108) statt. Externe Gäste sowie auch Studierende sind herzlich zum Zuhören willkommen, der Eintritt ist frei.

Der Meisterkurs steht in bester Tradition früherer Meisterkurse und Einladungen an besondere Künstlerpersönlichkeiten wie Lazar Berman, Klaus Schilde, Aquiles Delle Vigne, Imre Rohmann und Michel Dalberto. Es haben sich 18 Studierende angemeldet. Die zu arbeitenden Werke reichen von Johann Sebastian Bach und Ludwig van Beethoven über Robert Schumann, Frédéric Chopin und Franz Liszt bis hin zu Sergei Prokofjew und Dmitri Schostakowitsch.

Lev Natochenny erhielt seine Ausbildung am berühmten Moskauer Konservatorium, maßgeblich beeinflusst durch Swjatoslaw Richter und David Oistrach. Bereits im Alter von 19 Jahren wurde er Assistent von Prof. Lev Oborin. Ehrungen wie die Goldmedaille „mit besonderer Auszeichnung” beim Internationalen Klavierwettbewerb Ferruccio Busoni sowie der Gina Bachauer-Preis führten zu Konzerten als Pianist und Dirigent in Europa und den USA, u.a. mit großen amerikanischen Orchestern und dem Russischen Nationalorchester. Konzertauftritte mit Künstlern wie Mischa Maisky, Stanley Drucker, Vladimir Feltsman und Rustem Gabdullin ebenso wie Kooperationen mit den Philharmonischen Orchestern von New York, Baltimore und Indianapolis folgten.

Lev Natochenny erwarb sich weltweite Anerkennung für seinen spontanen, individuellen musikalischen Ansatz und seine Hingabe an den künstlerischen Fortschritt seiner Studierenden. Er lehrte an den Klavierfakultäten der Manhattan School of Music, The Mannes College of Music, an der New York City University und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Zudem leitete er Meisterklassen in den USA, Japan und in Europa. Unter seinen Studierenden befinden sich 27 Preisträger*innen von nationalen und internationalen Klavierwettbewerben.

Meisterkurs mit Cyprien Katsaris

Im Zusammenhang mit der Verleihung des Franz-Liszt-Ehrenpreises 2023 an den Pianisten Cyprien Katsaris gibt der Franzose einen exklusiven Meisterkurs für das Institut für Klavier. Er unterrichtet die Studierenden am Samstag, 27. Mai von 11:00 bis 18:00 Uhr im Festsaal Fürstenhaus am großen Konzertflügel. Los geht der Meisterkurs um 11:00 Uhr mit dem Studenten Mikhail Kambarov, der Frédéric Chopins dritte Sonate in h-Moll op. 58 mitbringt. 

Weitere Werke von Chopin, Liszt und Debussy stehen im Zentrum der folgenden Unterrichtsstunden mit den Pianist*innen Tamta Magradze (12-13h), Max Mostovetsky (13-14h), Emir Ilgen (15-16h), Artemiy Sokolovsky (16-17h) sowie Veronika Voloshyna (17-18h). 

Der Pianist Cyprien Katsaris erhält den Franz-Liszt-Ehrenpreis 2023. Die NEUE LISZT STIFTUNG und die Klassik Stiftung Weimar verleihen den Preis am Donnerstag, 25. Mai um 18:00 Uhr im Festsaal Fürstenhaus der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.

Der international renommierte französische Pianist und Komponist zyprischer Abstammung ist nach Alfred Brendel und Kurt Masur (2011), Leslie Howard (2017), Johannes und Eduard Kutrowatz (2019) sowie Martin Haselböck (2021) der siebte Träger dieses Preises.

Der Ehrenpreis würdigt so das Lebenswerk eines großen europäischen Liszt-Spielers, eines Klaviervirtuosen von Weltformat mit ganz besonderer Liszt-Affinität. Cyprien Katsaris hat zeitlebens in hohem Maße und in besonderer Weise zu einer profilierten neuen Sicht auf Franz Liszts Klavierwerk in dessen ganzer Fülle beigetragen. Früh bezog er den bis dahin weitgehend unbeachteten großen Bereich der Lisztschen Transkriptionen in seine Konzertprogramme ein. 

Nach Grußworten von Prof. Anne-Kathrin Lindig, Präsidentin der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, und des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow hält Prof. Dr. Dr. h.c. Nike Wagner die Laudatio auf Cyprien Katsaris. Die Publizistin, Dramaturgin und Musikmanagerin ist Ehrendoktorin der Weimarer Musikhochschule und Ururenkelin Franz Liszts. Der Ehrenpreis wird gemeinsam von Bodo Ramelow, Anne-Kathrin Lindig und der Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar, Dr. Ulrike Lorenz, überreicht. 

2022

Michail Lifits ist neuer Professor für Klavier an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar

Das Klavierinstitut der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar verjüngt sich und freut sich über hochkompetente Verstärkung: Seit April 2022 lehrt Michail Lifits als neuer Professor für Klavier. Als Gewinner des Busoni-Wettbewerbs blickt er auf eine weltweite Konzerttätigkeit mit Rezitals und als Solist namhafter Orchester zurück. Seit 2011 ist Lifits Exklusivkünstler beim Label „Decca“.

„Der kreative Austausch mit jungen Menschen und die fantasievolle Erarbeitung bedeutender Literatur für Klavier ist ein spannender Prozess, der niemals zu Ende geht und sowohl den Studierenden als auch uns Lehrenden hilft, uns weiterzuentwickeln“, erklärt Michail Lifits.

Authentisches, inspirierendes, ausdrucksstarkes Musizieren, basierend auf einer soliden pianistischen Technik, gepaart mit einer künstlerischen Neugierde sind die Säulen, auf denen ich meinen Unterricht aufbaue“, fügt er hinzu. „Ein wertschätzender Umgang im Unterricht, individuelle Förderung und berufsorientiertes Arbeiten sind mir wichtig. Und natürlich bin ich als Lehrer mit einem ‚offenen Ohr‘ den Studierenden zugeneigt.“

Den Gewinner des 57. Internationalen Klavierwettbewerbs Ferrucio Busoni führten zahlreiche Konzerte unter anderem in die Carnegie Hall und das Lincoln Center in New York, die Wigmore Hall in London, die Philharmonie Berlin, den Herkulessaal und die Philharmonie in München, die Elbphilharmonie Hamburg, den Sala Verdi in Mailand, die Tonhalle Zürich, das Concertgebouw Amsterdam sowie das Palais des Beaux-Arts in Brüssel.

Als Solist gastierte Michail Lifits mit vielen renommierten Orchestern wie dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Residenzorchester Den Haag, NDR Radiophilharmonie Hannover, dem Haydn Orchester Bozen, den Moscow Soloists, Orchestra of Valencia, dem Orchestra dell’Arena di Verona, Hong Kong Sinfonietta, den Münchener Symphonikern und dem Münchener Kammerorchester. Lifits ist ein gern gesehener Gast auf namhaften internationalen Festivals.

Neben seiner umfangreichen solistischen Tätigkeit ist Michail Lifits ein ebenso leidenschaftlicher wie auch gefragter Kammermusiker. Er musizierte zusammen mit renommierten Künstler*innen wie Vilde Frang, Nicolas Altstaedt, Steven Isserlis, Cristina Gómez Godoy, Marie-Elisabeth Hecker, Andreas Ottensamer, Veronika Eberle, Gil Shaham und Nils Mönkemeyer. Mit seiner Kammermusikpartnerin Vilde Frang nahm er zwei CDs für „Warner Classics“ auf, die u.a. mit dem „Echo Klassik“ und einem „Diapason d'or“ prämiert wurden.