Foto: Alexander Burzik

Schöpferisches Feuer

Die 13. Liedtage an der Weimarer Musikhochschule laden zu Lese-, Goethe- und Porträtkonzerten

Liebhaber*innen des Kunstlieds dürfen sich zu den „Liedtagen XIII“ an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar herzlich eingeladen fühlen. Liedgestaltungsprofessor Karl-Peter Kammerlander hat vom 30. Mai bis 4. Juli ein abwechslungsreiches, klug konzipiertes Programm mit vier Liederabenden zusammengestellt.

Es singen vor allem Studierende und Alumni des Instituts für Gesang und Musiktheater, in den Liedduos am Klavier begleitet von Kommiliton*innen verschiedener Institute. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei!

Den Beginn macht am Dienstag, 30. Mai um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus ein „LeseConcert“ mit Liedern von Hugo Wolf sowie Prosa und Lyrik von Paul Heyse. Aus den 1850er Jahren stammt Heyses „Italienisches Liederbuch“, über das der Komponist Hugo Wolf so entzückt war, dass er es in zwei Heften vertonte.

Im „LeseConcert“ werden in Heyses berühmteste Novelle „L’arrabiata“ einige Männerlieder aus Wolfs „Italienischem Liederbuch“ eingeschoben. Es singt Christoph Kurzweil (Bariton), am Klavier begleitet von Sofiia Mushtai. Die Lesungen übernehmen Marietta Karus-Zumbült und Michael Dissmeier.

Es folgt ein „PortraitConcert“ am Mittwoch, 31. Mai um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus, bei dem Lieder Hugo Wolfs nach verschiedenen Dichtern auf dem Programm stehen. Interpretiert werden sie von den Liedduos Evelina Liubonko (Sopran) und Jongwoo Kim (Tenor) sowie Eunhyuk Lee (Bass) und Megumi Hata (Klavier).

„Wolf komponierte eruptiv, fast wie unter literarischer Droge stehend, innerhalb weniger Wochen Liederkonvolute jeweils eines Dichters: Goethe, Heyse, Geibel, Mörike, Michelangelo, Keller“, erklärt Prof. Karl-Peter Kammerlander als künstlerischer Gesamtleiter der Liedtage. „Die liederliebende Nachwelt kann sich bis heute den Produkten dieses Feuers nicht entziehen.“

Am Tag darauf laden die Liedtage zu einem „GoetheConcert“: Vier Liedduos tragen am Donnerstag, 1. Juni um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus diverse Goethe-Vertonungen vor. Johann Wolfgang von Goethes Rezeption und Wirkung jenseits der deutschen Grenzen interessiert als Fragestellung auch das Lied: Seine Gedichte wurden übersetzt, und diese Übersetzungen vertont.

Dieser Liederabend beleuchtet diese doppelte Anverwandlung, indem Vertonungen des deutschen Goethe (durch Schubert, Zelter, Brahms u.a.) solchen des übertragenen Goethe (durch Verdi, Medtner, Duparc u.a.)  gegenüberstellt. 

Zum Ausklang der Liedtage gibt es einen Monat später noch ein „StipendiatinnenConcert“ am Dienstag, 4. Juli um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus. Auf der Bühne stehen dann Mezzosopranistin Christel Loetzsch und Pianistin Teodora Oprisor, die in den vergangenen vier Semestern Stipendiatinnen im Thüringer Exzellenz-Programm zur Förderung von Nachwuchskünstlerinnen waren.

Im ersten Konzertteil präsentieren und moderieren sie Ergebnisse ihrer pädagogischen Arbeit, im zweiten Teil musizieren die Stipendiatinnen. Beide Teile enthalten französische Lieder, die sämtlich von Nichtfranzosen stammen: Liszt, Wagner, Mozart, de Falla, Britten und Barber.

[16.05.2023]